«Verwerflich»: Israel verurteilt Hamas nach Veröffentlichung von Filmmaterial über israelischen Gefangenen

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Ein Screenshot aus einem von der Hamas veröffentlichten Video des israelischen Gefangenen Hisham al-Sayyed.
Ein Screenshot aus einem von der Hamas veröffentlichten Video des israelischen Gefangenen Hisham al-Sayyed.
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Der scheidende israelische Ministerpräsident Naftali Bennett verurteilte am Dienstag die Terrororganisation Hamas, nachdem diese ein Video veröffentlicht hatte, das einen an ein Beatmungsgerät angeschlossenen israelischen Zivilisten zeigt, und bezeichnete dies als «abscheuliche und verwerfliche» Tat.

«Die Hamas hält zwei geistig behinderte israelische Staatsbürger fest, die krank sind und leiden, und verstösst damit gegen internationales Recht», erklärte Bennett. «Hisham al-Sayed ist kein Soldat, sondern ein psychisch kranker israelischer Zivilist, der schon mehrmals die Grenze zum Gazastreifen überquert hatte.»

«Israel macht die Hamas für den medizinischen Zustand der gefangenen Zivilisten verantwortlich», fügte er hinzu.

In den von der Hamas veröffentlichten Aufnahmen ist der gefangene israelische Beduine al-Sayed zu sehen, wie er im Bett liegt, eine Maske über Mund und Nase trägt und an eine Sauerstoffflasche neben seinem Bett angeschlossen ist. In dem tonlosen Video ist al- Sayeds israelischer Ausweis neben ihm auf dem Bett zu sehen, während im Hintergrund ein TV-Bildschirm Aufnahmen des Wirtschaftsforums von Katar zeigt, das letzte Woche in Doha stattfand.

Die Verbreitung des Videos erfolgte, nachdem der sogenannte militärische Flügel der Hamas am Montag erklärt hatte, dass sich der Gesundheitszustand eines der von der Terrororganisation gefangen gehaltenen Israelis verschlechtert habe. Die Hamas hält zwei israelische Staatsbürger – al-Sayed und den äthiopischen Einwanderer Avera Mengistu – als Geiseln, seit sie 2014 und 2015 unabhängig voneinander den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen betreten hatten.

Die Hamas hat in der Vergangenheit versucht, Druck auf Israel auszuüben, um einen Gefangenenaustausch auszuhandeln, bei dem im Gegenzug für die Freilassung Hunderter palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen die israelischen Gefangenen sowie die Leichen zweier IDF-Soldaten freigelassen werden.

Unterdessen berichtete der pro-iranische libanesische Fernsehsender Al-Mayadeen am Dienstag, dass die Hamas Vermittler darüber informiert habe, dass sie einen «dringenden humanitären Gefangenenaustausch» anstrebe. Nach den vorgeschlagenen Bedingungen müsste Israel im Austausch gegen al-Sayed «kranke Gefangene» freilassen.

“Es ist die Hamas, die jede Chance auf eine Einigung verzögert”, sagte Bennett. “Die Aktionen der Hamas beweisen, dass sie eine zynische und verwerfliche Terrororganisation ist”.