Gas aus Israel für die EU

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Die Gasplattform Leviathan etwa 10 Kilometer vor der israelischen Küste. Foto IMAGO / Xinhua
Die Gasplattform Leviathan etwa 10 Kilometer vor der israelischen Küste. Foto IMAGO / Xinhua
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Die Energieminister Israels, Ägyptens und der EU haben am Mittwoch in Kairo eine Absichtserklärung über den Export von israelischem Gas nach Europa unterzeichnet.

Die Vereinbarung kommt zustande, da Europa angesichts des Krieges in der Ukraine nach alternativen Energiequellen zu Russland sucht.

Das Gas wird über eine bestehende Pipeline von Israel nach Ägypten geleitet, und Ägypten wird seine Anlagen zur Verflüssigung des Gases für den Export nutzen, um einen stetigen Strom von Erdgas nach Europa zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicherheit der Energieversorgung für alle Seiten zu garantieren.

Die Vereinbarung soll mindestens bis 2030 gelten und bis 2050 schrittweise zurückgefahren werden. Es wurde vereinbart, bei der Kohlenstoffabscheidung und der Verringerung der Kohlenstoffemissionen zusammenzuarbeiten und mit dem Privatsektor bei Initiativen für umweltfreundliche Energie und Energieeffizienz zu kooperieren.

Darüber hinaus vereinbarten die Vertragspartner, an einem Plan zu arbeiten, um die Gasexporte nach Europa effizienter abzuwickeln. Die EU wird europäische Unternehmen ermutigen, sich an der Suche und Förderung von Erdgas in israelischen und ägyptischen Wirtschaftsgewässern zu beteiligen.

Energieministerin Karin Elharrar bezeichnete die Unterzeichnung als „einen grossen Moment, in dem das kleine Israel zu einem bedeutenden Akteur auf dem globalen Energiemarkt wird“.

„Die Absichtserklärung wird es Israel ermöglichen, zum ersten Mal Erdgas nach Europa zu exportieren, und das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass wir im vergangenen Jahr bedeutende Abkommen unterzeichnet haben, die Israel und seinen Energie- und Wassermarkt zu einem wichtigen Akteur in der Welt machen“, erklärte Elharrar.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die bei der Unterzeichnung anwesend war, twitterte: „Mit diesem Abkommen werden wir an der stabilen Versorgung der EU mit Erdgas aus dem östlichen Mittelmeerraum arbeiten. Dies wird zur Energiesicherheit der EU beitragen. Und wir bauen eine Infrastruktur auf, die für erneuerbare Energien – die Energie der Zukunft – geeignet ist.“

Russland versorgt Europa mit etwa 40 % seines Erdgasverbrauchs pro Jahr – mehr als 150 Mrd. m3. Israel kann den Platz Russlands nicht ganz einnehmen, aber die östlichen Mittelmeeranrainerstaaten können jährlich etwa 20 Mrd. m3 liefern, wovon der grösste Teil aus Israel stammen würde. Die USA haben Europa nach den Russland-Sanktionen 15-20 Mrd. m³ Flüssigerdgas zugesagt, und Katar wird voraussichtlich 20-30 Mrd. m³ nach Europa exportieren.

Die Gespräche zwischen der EU und Israel über ein Rahmenabkommen für den Gastransfer begannen offiziell Ende April.

2 Kommentare

  1. So gewaltig – “wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!”, aber so ist es doch vorhergesagt! Israel ist ein Segen für die Welt! Dass sich die Nationen die Israel viele Steine in den Weg legen nun schwer tun, sich von Israel abhängig zu machen, schade!

  2. So sehr es zu begrüßen ist, dass Israel durch Gaseinkäufe zu Geld kommt, so riskant ist es für Deutschland, seine Wirtschaft und seine Einwohner, die notwendigen Lieferungen auf eine teurere und unsichere Basis zu stellen.

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