Israel hat am Montag die Alarmstufe seiner Botschaften weltweit erhöht, nachdem am Sonntag ein Offizier der Islamischen Revolutionsgarden in Teheran von Unbekannten erschossen worden war.
Die beiden Attentäter feuerten fünf Kugeln auf den Offizier ab, bevor sie auf einem Motorrad den Tatort verliessen, berichteten iranische Staatsmedien. Obwohl es keine Beweise gibt, die Israel mit dem Vorfall in Verbindung bringen, und der Iran es nicht der Beteiligung beschuldigt hat, ist Israel laut dem Sender Kan News dennoch besorgt über die Möglichkeit iranischer Vergeltungsmassnahmen.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi lobte den getöteten Offizier, Oberst Hassan Sayad Khodayari, und versprach, dass der Iran „dieses Verbrechen mit grosser Härte verfolgen“ werde.
In einer offiziellen Erklärung verurteilte der Iran den „terroristischen Anschlag am Sonntagnachmittag in Teheran und den Märtyrertod eines Revolutionsgarde-Oberst“ und bezeichnete ihn als „Überschreitung einer roten Linie, die ohne vorheriges Nachdenken über die Folgen begangen wurde. Die Täter dieses Verbrechens werden einen hohen Preis zahlen“.
Einem Bericht der kuwaitischen Zeitung al-Qabas zufolge war Khodayari einer der Berater von General Qassem Suleimani und war in der Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarde, der Quds Force, aktiv und nach Angaben von Kan News an mehreren Versuchen beteiligt, Terroranschläge auf israelische Zivilisten in Kenia, Kolumbien, Zypern und in der Türkei zu verüben.
Laut dem Bericht von Kan News war es Khodayari, der Mansour Rassouli mit der Ermordung eines israelischen Diplomaten in Istanbul beauftragt hatte. Israelische Medien berichteten Ende April, der israelische Geheimdienst Mossad habe den Plan vereitelt, der auch die Ermordung eines US-Generals in Deutschland und eines jüdischen Journalisten in Frankreich vorsah. Dem Bericht zufolge wurde Rassouli von israelischen Agenten in seinem Haus in Teheran verhört.
Rassouli erzählte seinen Vernehmungsbeamten, er habe von den iranischen Revolutionsgarden 150.000 Dollar erhalten, um sich auf die Mission vorzubereiten, und sollte nach der Durchführung der Attentate eine weitere Million Dollar erhalten, so die in London ansässige Iran International.
Die Presseabteilung der Iranischen Revolutionsgarden berichtete, dass „Mitglieder einer Bande von Hooligans, die mit dem Geheimdienst des zionistischen Regimes in Verbindung stehen, im Iran verhaftet wurden“.