Bericht: «Nordic Resistance Movement» verbreitet Antisemitismus in Skandinavien und darüber hinaus

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Mitglieder des Nordic Resistance Movement am 1. Mai 2019 in Kungalv, Westschweden. Foto IMAGO / TT
Mitglieder des Nordic Resistance Movement am 1. Mai 2019 in Kungalv, Westschweden. Foto IMAGO / TT
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In einem aktuellen Bericht der Anti-Defamation League (ADL) wird das Nordic Resistance Movement („Nordische Widerstandsbewegung“) in Schweden als die gefährlichste rechtsextreme Gruppe in der Region bezeichnet. Laut dem Bericht stellt die virulente antisemitische Gruppierung „eine anhaltende und ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Sicherheit“ dar und exportiert ihren Hass auch in Drittländer.

In dem Bericht, der in Zusammenarbeit mit der Expo Foundation veröffentlicht wurde, heisst es, dass das Nordic Resistance Movement, das während des letztjährigen Pessach-Festes eine schwedische Synagoge mit blutigen Babypuppen verwüstet hat, das Ziel verfolge, eine Revolution durchzuführen, um die Demokratie zu stürzen und durch eine Nazi-Diktatur zu ersetzen, die ganz Skandinavien und die nordische Region umfassen würde. Die Gruppe hat sich international vernetzt, mit Ortsgruppen in Norwegen, Dänemark, Finnland und Island.

„Was an der Nordischen Widerstandsbewegung so alarmierend ist, ist ihre Besessenheit von Gewalt und ihre antisemitischen Grundüberzeugungen“, sagte Sharon Nazarian, ADL Vizepräsidentin für internationale Angelegenheiten. “ Ihren Namen beziehen sie auf ihre Überzeugung, dass sie einen Widerstandskrieg gegen die Juden führen und sie haben Hunderte von Kampftrainings abgehalten, um sich auf das vorzubereiten, von dem sie behaupten, dass es der Sturz der europäischen Demokratien sein wird.“

„Das Nordic Resistance Movement unterscheidet sich von anderen schwedischen Rechtsextremisten“, sagte Daniel Poohl, Geschäftsführer der Expo Foundation. „Sie sind gewalttätiger, zielstrebiger und besser organisiert als jede andere Gruppe. Sie arbeiten aktiv daran, die Demokratie auf lokaler Ebene zu stören, indem sie jeden einschüchtern und angreifen, den sie für ein Ziel halten – Juden und andere Minderheiten ebenso wie Aktivisten, Lokalpolitiker und Journalisten. Seit einem Vierteljahrhundert bemühen sie sich erfolgreich, ihren Einflussbereich über die Grenzen Schwedens hinaus auszudehnen, indem sie Zweigstellen in Nachbarländern gründen und Allianzen mit Extremisten in der ganzen Welt schliessen.“

„Rechtsextremismus war schon immer eine grenzüberschreitende Bedrohung, heute mehr denn je“, so Poohl. „Die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Bekämpfung dieser Bedrohung ist von entscheidender Bedeutung.“

Vor fast einem Jahr schändete das Nordic Resistance Movement während des Pessachfestes eine schwedische Synagoge mit blutigen Babypuppen und bezog sich dabei auf die jahrhundertealte antisemitische Ritualmordlegende, dass Juden nichtjüdische Kinder töten und ihr Blut zur Herstellung von Matze verwenden. Als Folge dieses Angriffs treffen die jüdischen Gemeinden in ganz Skandinavien in diesem Jahr vor dem Pessachfest erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.

In dem ADL-Bericht werden mehrere beunruhigende Entwicklungen der letzten Jahre aufgezeigt, die zeigen, dass das Nordic Resistance Movement derzeit eine zunehmende Bedrohung für die jüdische Gemeinschaft in der nordischen Region und insbesondere in Schweden darstellt.