Makkabi-Präsident warnt vor Antisemitismus im Fussball

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TuS Makkabi Berlin - Füchse Berlin Reinickendorf, v. l. Leon Sandhowe (TuS Makkabi), Samir Werbelow (Füchse Berlin Reinickendorf) am 20.02. 2022. Foto IMAGO / Matthias Koch
TuS Makkabi Berlin - Füchse Berlin Reinickendorf, v. l. Leon Sandhowe (TuS Makkabi), Samir Werbelow (Füchse Berlin Reinickendorf) am 20.02. 2022. Foto IMAGO / Matthias Koch
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Der Präsident des jüdischen Sportverbands Makkabi Deutschland, Alon Meyer, kritisiert zunehmenden Antisemitismus auf deutschen Fussballplätzen. Makkabi-Spieler würden mit Aussagen wie “Euch hat man vergessen zu vergasen” beleidigt, sagte er der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” (Mittwoch). Die nächste Eskalationsstufe seien Handgreiflichkeiten. “Manchmal werden Baseballschläger und Messer hervorgeholt”, so Meyer. “Es ist inakzeptabel, was teilweise hier los ist.”

Es gebe Probleme mit Rechtsradikalismus, führte der Sportfunktionär weiter aus. Übergriffe gingen aber fast ausschliesslich von Gegnern mit arabischem oder muslimischen Hintergrund aus. “Vor allem wenn es im Nahen Osten eskaliert, ist es hier besonders schrecklich”, erklärte Meyer. “Spielen wir dann am Wochenende in der Kreisliga gegen einen Gegner mit überwiegend muslimischen Spielern, ist das Stress, Hektik, Aggression.”

Zum jüdischen Turn- und Sportverband Makkabi Deutschland gehören bundesweit mehr als 5.000 Mitglieder in 37 Ortsvereinen. Unter den angebotenen Sportarten sind Fußball, Golf, Eishockey, Basketball, Badminton, Fechten, Schach, Wasserball, Schwimmen und Radsport.

Der Makkabi-Präsident sprach sich für Aufklärung und den Abbau von Vorurteilen in den Vereinen aus. Er schlug zum Beispiel Besuche in der Anne-Frank-Bildungsstätte vor. Zudem müsse sich jeder Einzelne “für das, was uns stark macht, einsetzen”. Die grossen Vereine forderte Meyer auf, entsprechende gesellschaftliche Initiativen finanziell zu unterstützten.

Maccabi ist eine weltweite jüdische Jugendbewegung, die den Amateursport fördert und sich sozialen und kulturellen Tätigkeiten widmet. In der Bundesrepublik wurde Makkabi Deutschland 1965 von der jüdischen Gemeinschaft mit Unterstützung der Politik neu gegründet.

KNA/ahi/amo/pko