Jüdische Gemeinden in Ukraine bereiten sich auf alle möglichen Szenarien vor

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Juden verlassen die Ukraine wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Foto TPS
Juden verlassen die Ukraine wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Foto TPS
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Die jüdischen Gemeinden in der Ukraine bereiten sich angesichts der Lage im Land auf viele erdenkliche Szenarien vor. „Wir entwickeln Handlungsalgorithmen für eine Situation, in der Telefon und Internet nicht funktionieren, das Bankensystem zusammenbricht, es keinen Strom gibt“, sagte der Präsident des Verbandes der jüdischen Gemeinden und Organisationen der Ukraine (Vaad), Josef Zissels, der „Jüdischen Allgemeinen“ (Donnerstag). „Wir legen Trinkwasser- und Nahrungsmittelreserven an, werden Stromgeneratoren und Treibstoff kaufen. Und wir versuchen, alle uns zur Verfügung stehenden Fahrzeuge zu mobilisieren.“

Der Verband mit mehr als 250 Gemeinden wolle „unter allen Umständen“ seine Arbeit fortsetzen, kündigte Zissels an. Es sei möglich, dass der Verband stark unter Druck geraten werde. „Dennoch brauchen Menschen und lokale Gemeinschaften gerade unter solchen Umständen zuerst Hilfe. Dies ist nicht das erste Mal, dass wir mit einem Krieg konfrontiert sind, der von unserem aggressiven Nachbarn entfesselt wurde.“

Die israelische Botschaft in der Ukraine, die nach Lviv nahe der westlichen Grenze umgezogen ist, um weiter vom Kriegsgebiet im Osten entfernt zu sein und bei Evakuierungen zu helfen, hat Hunderte von Anrufen erhalten, sagte der israelische Botschafter in der Ukraine Michael Brodsky, gegenüber dem Sender „KAN“.

Die jüdischen Rettungsdienste der Hatzalah in Uman, dem Ort der chassidischen Pilgerfahrten zum Grab von Rabbi Nachman von Breslev, sagten am Donnerstag, dass sie „am Morgen unter Beschuss aufgewacht sind“.

„Wir haben Busse vorbereitet, aber im Moment herrscht Chaos und kein Fahrer ist bereit, an die Grenzen zu fahren“, sagte Hatzalah-Sprecher Shlomi Elisha. „Wir koordinieren alle Bemühungen, um so viele Busse wie möglich zu organisieren.“

Die Busse werden vom Pushkina-Platz in Uman abfahren und mit Sicherheits- und medizinischem Personal ausgestattet sein.

KNA/lwi/jps/Aud