Im Russland-Ukraine-Konflikt erhält auch die jüdische Gemeinschaft vor Ort Unterstützung. Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und ihre Partnerorganisation IsraAID Germany führen seit Mitte Januar in der Konfliktzone im Osten der Ukraine sowie in Kiew mit der dort lebenden jüdischen Gemeinschaft von Binnenvertriebenen aus dem Donbass ein Hilfsprojekt durch, wie die ZWST am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Mittlerweile seien 1.250 Juden aus dem Donbass nach Kiew geflohen. Das Projekt werde aus Mitteln des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ finanziert. Die ZWST rief zu Spenden auf.
In der Ostukraine sowie in Kiew organisiert demnach IsraAID Germany Massnahmen zur psychosozialen Unterstützung und zur Förderung psychischer Gesundheit. An den Aktionen seien Hilfsorganisationen und Aktive vor Ort beteiligt. Persönliche und materielle Verluste sowie eine anhaltende Perspektivlosigkeit und Ungewissheit stellten die jüdischen Gemeinden in dem Land vor enorme Herausforderungen.
Seit Montag zeichne sich mit Russlands Anerkennung der ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk als eigene Staaten eine weitere Zuspitzung der Lage ab. Vor diesem Hintergrund könne es auch eine Versorgung mit Hilfsgütern geben, kündigte die ZWST an. Als „Ausdruck jüdischer und internationaler Solidarität“ sehe sich die Organisation verpflichtet, der jüdischen Gemeinschaft in der Ukraine zur Seite zu stehen. „Dies gewinnt umso mehr an Gewicht, da viele aus der Ukraine zugewanderte Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland sich in grosser Sorge um ihre Angehörigen in den Konfliktgebieten befinden“, hiess es.
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