Experten warnen vor einem schweren Erdbeben mit verheerenden Folgen in Israel. Am Dienstag und Mittwoch hatte das Land zwei Beben mit den Stärken von 3,5 und 3,2 auf der Richterskala verzeichnet, die im Norden des Landes sowie im Jordangraben zu spüren waren. Seit Oktober wurden damit schon fünf kleinere Beben in Nordisrael gemessen.
Auch wenn ein Erdbeben nicht mit Sicherheit vorherzusagen sei, erhöhe die Tatsache, dass es seit langem kein starkes Beben mehr gegeben hat, die Wahrscheinlichkeit dafür, heisst es auf der Facebookseite der israelischen Zivilschutzbehörde. Man rechne mit einem starken Beben, das „eine Massenkatastrophe mit Tausenden Toten und Verletzten und eine weitreichende Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur“ verursachen werde, warnte auch das Armeekommando für die Heimatfront laut örtlichen Medien (Mittwochabend).
Vergangene Woche war das landesweite Erdbebenfrühwarnsystem „Truaa“ („Trompetenstoss“) in Betrieb genommen worden. Es basiert nach Angaben des Geologischen Dienstes auf rund 120 Sensoren vor allem in seismisch aktiven Gebieten wie am Toten Meer und im Karmelgebirge. Durch die Warnungen sollen sich Menschen insbesondere in den weiter vom Epizentrum entfernteren Gebieten schneller in Sicherheit bringen können.
Der Bürgermeister der nordisraelischen Stadt Safed, Schuki Ohana, rief laut dem Nachrichtenportal Arutz Sheva (Donnerstag) die Regierung auf, aktiv zu werden und die Gemeinden bei der Verstärkung von Gebäuden zu unterstützen. Derzeit gebe es neun gefährdete Städte in Norden Israels sowie Eilat im Süden, für die bei einem grösseren Beben ein hohes Risiko gelte. Bei früheren schweren Erdbeben 1837 und 1927 wurden weite Teile Safeds zerstört.
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