Frankreich: Antisemitische Vorfälle um 75% gestiegen

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Symbolbild. Davidstern eingeritzt in einen Mauerstein in Paris. Foto IMAGO / Kolvenbach
Symbolbild. Davidstern eingeritzt in einen Mauerstein in Paris. Foto IMAGO / Kolvenbach
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Die Organisation Service de Protection de la Communauté Juive (Schutzdienst der jüdischen Gemeinschaft, SPCJ) hat in Frankreich 589 antisemitische Vorfälle im Jahr 2021 erfasst, was einem Anstieg von fast 75% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Tätliche Angriffe gegen Juden stiegen im Vergleich zu 2020 um 36%.

Ein Viertel aller Vorfälle ereignete sich innerhalb oder in der Nähe der Wohnungen der Opfer, in der Regel durch einen Nachbarn, schrieb das SPCJ und fügte hinzu, dass dies ein neues und besorgniserregendes Phänomen sei.

Der Einsatz von Waffen bei antisemitischen Vorfällen, vor allem von Messern und Schusswaffen, war im Jahr 2021 ebenfalls ungewöhnlich hoch: 20 % aller Angriffe und 10 % aller Fälle von Bedrohung wurden laut dem Bericht so verübt.

Foto Service de Protection de la Communauté Juive

In fast einem Drittel aller Fälle gaben die Täter an, dass sie ein Motiv im Zusammenhang mit der «palästinensischen Sache» hatten, so der Bericht weiter.

Von den 160 Vorfällen, die das SPCJ als Gewaltverbrechen einstufte, waren 60 Angriffe auf Personen. Es gab drei Fälle von Brandstiftung und 68 Vorfälle von antisemitischem Vandalismus. Darüber hinaus verzeichnete das SPCJ 429 Fälle von Einschüchterung.