Israel und Deutschland begrüssen UN-Resolution zu Holocaust

0
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen Gilad Erdan spricht vor der Generalversammlung am 20. Januar 2022. Foto Ständige Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen.
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen Gilad Erdan spricht vor der Generalversammlung am 20. Januar 2022. Foto Ständige Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen.
Lesezeit: 2 Minuten

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr israelischer Amtskollege Yair Lapid haben die Annahme der UN-Resolution gegen Leugnung und Verfälschung des Holocaust begrüsst. In einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten gemeinsam Erklärung heisst es: “Wir sind sehr besorgt über die dramatische Zunahme von Leugnung, Verfälschung und Revisionismus des Holocaust sowie angesichts des aktuellen Phänomens, Vergleiche zwischen gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen und der Shoah zu ziehen”. Derartige Vergleiche seien “eine Pervertierung der Geschichte” und stellten eine Form des Antisemitismus dar. Sie bereiteten Vorurteilen und Hass den Boden und bedrohten dadurch “letztendlich unsere Gesellschaften”.

Dabei erinnerten die Minister an den 80. Jahrestag der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942, die formell die systematische Verfolgung und Ermordung der Juden in ganz Europa besiegelte. “Erinnerung und Bildung im Zusammenhang mit dem Holocaust zu fördern, sowie Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen, sind Prioritäten für unsere Regierungen und unsere Gesellschaften”, heisst es in der Erklärung weiter.

Die Resolution rufe Mitgliedstaaten, UN-Organisationen und Akteure des Privatsektors wie Technologieunternehmen dazu auf, aktive Massnahmen gegen den verstörenden Trend von Holocaust Leugnung und Verfälschung zu ergreifen und Bildung, Forschung und Erinnerung an den Holocaust zu fördern. “Sie ist gerade jetzt ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus und unsere gemeinsame moralische Pflicht.”

“Es ist unsere feierliche Pflicht allen Opfern und Überlebenden gegenüber, niemals zu vergessen”, so die Minister. “Wir nehmen unsere Verantwortung an, die historischen Tatsachen des Holocaust, der zur Ermordung eines Drittels des jüdischen Volkes und Angehöriger weiterer Minderheiten geführt hat, zu bewahren und zu schützen. Der Holocaust wird allen Menschen für immer eine Warnung vor den Gefahren von Hass, Fanatismus, Rassismus und Vorurteilen sein.”

Die einvernehmliche Annahme zeige deutlich, “dass die Leugnung des Holocaust ein Thema ist, bei dem die internationale Gemeinschaft zusammensteht und mit einer Stimme spricht”. Abschliessend heisst es: “Wir verpflichten uns, die Erinnerung an die Opfer wach zu halten und sicherzustellen, dass die Schrecken der Vergangenheit sich niemals wiederholen.”

Yad Vashem, das Weltzentrum zur Erinnerung an den Holocaust, begrüsste die am Donnerstag von der Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig verabschiedete Resolution, die jegliche Leugnung oder Verzerrung des Holocausts ablehnt und verurteilt.

Dani Dayan, Vorsitzender von Yad Vashem, erklärte: “Die Verzerrung des Holocaust ist deshalb so gefährlich, weil sie ganz einfach wesentliche Fakten der Geschichte falsch wiedergibt, um vergangene und gegenwärtige Untaten zu legitimieren. Die Leugnung und Verzerrung der Einzigartigkeit und der noch nie dagewesenen Aspekte der Ereignisse schadet nicht nur der Erinnerung an den Holocaust, sondern auch an andere Gräueltaten und Völkermorde.”

KNA/chs/joh/Aud