Gerhard Richter überlässt Auschwitz-Komitee “Birkenau”-Bilder

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Der deutsche Maler Gerhard Richter präsentierte sein Werk in Prag am 20. August 2017. Auf dem Foto sind Fotografien zu sehen, die im Konzentrationslager Birkenau von den Häftlingen selbst aufgenommen wurden und auf denen die Gemälde von Richters Birkenau-Serie basieren. Foto IMAGO / CTK Photo
Der deutsche Maler Gerhard Richter präsentierte sein Werk in Prag am 20. August 2017. Auf dem Foto sind Fotografien zu sehen, die im Konzentrationslager Birkenau von den Häftlingen selbst aufgenommen wurden und auf denen die Gemälde von Richters Birkenau-Serie basieren. Foto IMAGO / CTK Photo
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Der Maler Gerhard Richter überlässt dem Internationalen Auschwitz Komitee dauerhaft eine Edition seiner “Birkenau”-Bilder. In einem eigenen Gedenkraum soll der vierteilige Zyklus künftig auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte von Oswiecim/Auschwitz zu sehen sein, wie das Komitee am Mittwoch in Berlin mitteilte. Gezeigt werden sollen die Bilder zusammen mit vier grauen Spiegeln und vier Fotografien, die auf der Grundlage von Originalaufnahmen aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gefertigt worden sind.

Die vier Originalaufnahmen, die 1944 heimlich und unter Lebensgefahr von Häftlingen des Sonderkommandos nahe Gaskammer und Krematorium Nummer 5 im Lager Birkenau gemacht werden konnten, gelten den Angaben zufolge als die einzigen fotografischen Dokumente des Holocaust, in denen die Ermordung und Verbrennung jüdischer Menschen in Auschwitz festgehalten ist. Für Gerhard Richter waren sie Ausgangspunkt und Grundlage seiner 2014 entstandenen “Birkenau”-Bilder. Seine großformatigen, abstrakten Werke waren seitdem unter anderem in Dresden, Berlin, Moskau und New York ausgestellt.

Der Gedenkraum wird laut Komitee nach einem Entwurf des Künstlers gebaut. Das Kunsthaus “Gerhard Richter-Birkenau” werde etwa vier Kilometer vom früheren Lager Birkenau und dem Entstehungsort der Fotos entfernt entstehen.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, sagte, Richters Bilder seien für die Auschwitz-Überlebenden “ein machtvolles Signal gegen das Vergessen und ein Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität, das der Maler ihnen und ihren ermordeten Familien entgegenbringt”. Auch gälten sie ihnen “als elementarer Beweis dafür, dass die künstlerische und politische Auseinandersetzung mit dem, was ihnen und allen anderen Opfern angetan wurde, nicht endet und niemals enden wird”.

Richter wurde mit den Worten zitiert, Auschwitz/Oswiecim sei der richtige Ort, um die Bilder permanent zu zeigen. “Es gibt noch viele andere Orte dieses Grauens, aber Auschwitz ist als Name zum Symbol für sie alle geworden und muss daran erinnern.” Für ihn sei das alles “auch eine Auszeichnung, ein Trost und auch das Gefühl einer erledigten Aufgabe”.

KNA/alr/cas