Hamas: Jüdische Gebete auf dem Tempelberg bedeuten «Kriegserklärung»

Nach dem Urteil eines israelischen Gerichts, das im Wesentlichen das stille jüdische Gebet auf dem Tempelberg erlaubt, veröffentlichte die Terrororganisation Hamas eine Erklärung, in der sie die Entscheidung als "Kriegserklärung" bezeichnete.

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Die Polizei steht Wache, wenn Juden den Tempelberg besuchen. Jerusalem, 15. Juni 2021. Foto Maayan Berrebi/TPS
Die Polizei steht Wache, wenn Juden den Tempelberg besuchen. Jerusalem, 15. Juni 2021. Foto Maayan Berrebi/TPS
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Am Mittwoch verhandelte das Jerusalemer Amtsgericht über die Berufung von Aryeh Lipo, einem jüdischen Besucher des Tempelbergs, der für 15 Tage vom Tempelberg verwiesen worden war, nachdem ein Polizeibeamter ihn aufgefordert hatte, während eines Besuchs an Jom Kippur nicht zu beten.

Nachdem sie sich eine Aufzeichnung des Vorfalls angesehen hatte, entschied Richterin Bilha Yahalom, dass das Verhalten des Beschwerdeführers nicht gegen das Gesetz oder die Anweisungen der Polizei auf dem Tempelberg verstiess, da er ohne eine Menschenmenge und in aller Stille betete, ohne dass dies von aussen wahrnehmbar war.

Die Terrororganisation Hamas bezeichnete das Urteil am Donnerstag als „klare Kriegserklärung“ und „unverhohlene Aggression gegen die Al-Aqsa-Moschee“.

„Die Schlacht mit dem Schwert von Jerusalem [Hamas‘ Bezeichnung für die Operation Wächter der Mauern] war nicht das letzte Kapitel der Konfrontation [um die Kontrolle] von Jerusalem und wird es auch nicht sein“, heisst es in der Erklärung weiter.

„Der Widerstand … bestätigt, dass er bereit ist, Aggressionen abzuwehren und Rechte zu verteidigen“.

Der jüdische Staat müsse verstehen, dass „jeder israelische Angriff auf Al Aqsa ein explosives Spiel ist“, so die Terrororganisation weiter.

Der Palästinensische Islamische Dschihad bezeichnete das Urteil als „nicht zulässig und als Angriff auf die Heiligkeit der al-Aqsa-Moschee und das alleinige Recht der Muslime auf sie“.

Der palästinensische Gouverneur von Jerusalem, Adnan Ghaith, warnte, dass die Entscheidung, das stille Gebet zuzulassen, einen gefährlichen Präzedenzfall darstelle und behauptete, dass die Entscheidung Teil der Bemühungen sei, das Gelände zu teilen, um den Bau des Dritten Tempels vorzubereiten, so die palästinensische Nachrichtenagentur Safa.