Zwei israelische Soldaten bei Zusammenstössen nach Gebet am Josefsgrab verletzt

0
Ein Fahrzeug der Grenzpolizei, das bei Zusammenstössen bei Nablus beschädigt wurde, als es jüdische Pilger begleitete. 27. September 2021. Foto Israelische Polizei
Ein Fahrzeug der Grenzpolizei, das bei Zusammenstössen bei Nablus beschädigt wurde, als es jüdische Pilger begleitete. 27. September 2021. Foto Israelische Polizei
Lesezeit: 2 Minuten

Am Josefsgrab in Nablus ist es am Montagmorgen zu Zusammenstössen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern gekommen. Dabei wurden zwei israelische Soldaten leicht verletzt, wie örtliche Medien berichteten. Zuvor hatten sich rund 500 jüdische Gläubige unter Armeeschutz an der Heiligen Stätte zum Gebet versammelt. Der biblische Stammvater Josef wird sowohl im Judentum als auch im Islam verehrt.

Palästinenser warfen mit Steinen und Molotowcocktails auf den Konvoi und errichteten Strassensperren aus brennenden Reifen. Die jüdischen Beter wurden von der Stätte evakuiert. Die israelischen Einsatzkräfte gingen demnach mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Palästinenser vor. Berichte über palästinensische Verletzte gab es keine.

Die Lage im besetzten Westjordanland gilt als angespannt. In der Nacht zu Sonntag töteten israelische Soldaten bei einer Militäroperation im Norden der Region fünf palästinensische Terroristen der Hamas. Zwei israelische Soldaten wurden laut Medienberichten beim Beschuss durch eigene Truppen schwer verletzt.

Das Josefsgrab wurde in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Attacken; das Grab selbst wurde zerstört. Während der sogenannten “Tunnelunruhen” 1996 und nach Beginn der zweiten Intifada im Herbst 2000 forderten Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in unmittelbarer Nähe der Stätte zahlreiche Todesopfer. Nachdem es zwischenzeitlich geschlossen worden war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorab koordinierte Besuche offen.

Dem Osloer Friedensabkommen von 1993 zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Gläübige Juden pilgern weiterhin zum Grab ihres Stammvaters, um dort zu beten.

KNA/akr/jps/Aud