Antisemitisches Hassfest der Vereinten Nationen – Was macht die Schweiz?

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UN Menschenrechtsrat in Genf. Foto IMAGO / Xinhua
UN Menschenrechtsrat in Genf. Foto IMAGO / Xinhua
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Zum 20jährigen Jubiläum der antisemitischen UN-Konferenz aus dem Jahr 2001 in Durban soll dieses Jahr, am 22. September, erneut eine „Feier“ der Israelhasser stattfinden – mit Beteiligung der Schweiz?

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen möchte am 22. September 2021 der Konferenz von Durban gedenken und diese neu «feiern». Die USA, Kanada, Australien, das Vereinigte Königreich, Ungarn, die Niederlande, Italien, Tschechien, Kroatien und Österreich und rund 10 weitere Staaten haben einen Boykott dieser Konferenz angekündigt. Es ist wahrscheinlich, dass noch weitere Länder folgen.

Die UN-Konferenz von 2001 war als Veranstaltung zur Beendigung der Apartheid in Südafrika und zur weltweiten Beseitigung des Rassismus angekündigt gewesen. Tatsächlich aber löste sie eine anhaltende Welle des Hasses gegen Israel und gegen Juden aus.

1500 Organisationen nahmen daran teil, darunter Gruppen, die sich unter dem Deckmantel der Menschenrechte der Dämonisierung Israels verschrieben haben und von der UNO, der EU, Kanada und der «Ford Foundation» finanziert werden. Während palästinensische Selbstmordattentäter Israelis ermordeten, indem sie Busse und Restaurants in die Luft sprengten, verbreiteten diese Gruppen Hass.

Videodokumentation der Durban Konferenz von 2001.

Grundlagentexte für die Konferenz wurden auf einem UN-Vorbereitungstreffen ausgerechnet in Teheran verfasst. Darauf Bezug nehmend wurden Israel in der Abschlusserklärung Kriegsverbrechen, ethnische Säuberungen und Völkermord vorgeworfen, und es wurde ein Aktionsplan für die „vollständige internationale Isolierung Israels als Apartheidstaat“ verabschiedet. Als Nationalstaat des jüdischen Volkes sollte Israel eliminiert werden.

Heute, 20 Jahre später, soll es im selben Geiste weitergehen und eine neue Konferenz dem Hass auf Israel weiter Auftrtrieb verleihen. Eine Konferenz, die zum Grossteil von den europäischen Regierungen finanziert wird. Zum Teil die gleichen Staaten, welche die Konferenz nun boykottieren. Nur die Schweiz allerdings hat sich davon bisher nicht distanziert.

Weshalb setzt die Schweiz kein Zeichen gegen den Antisemitismus?

Aus diesem Grund hat die Schweizer Nationalrätin Marianne Binder-Keller (Die Mitte) im Parlament eine Anfrage eingereicht. Frau Binder weist darin auf die am 22. September stattfindende Durban-Konferenz und die Weiterführung von 20 Jahren Antisemitismus hin. Und weiter: «Bereits 16 Staaten haben ihre Teilnahme abgesagt. Weshalb setzt die Schweiz kein souveränes Zeichen gegen den Antisemitismus und nimmt an der Konferenz teil? Wie erklärt der Bundesrat sein Verhalten mit Blick auf den befreundeten Staat Israel gegen den sich die Konferenz immer richtete?»

Bleibt zu hoffen, dass diese Fragen rasch beantwortet werden. Und dass die Antworten ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, das längst selbstverständlich sein sollte: Die Schweiz macht bei Israelhasser-Konferenzen nicht mit und verurteilt jede Form von Antisemitismus und Anti-Israelismus. Auch in Form und unter dem Deckmantel einer UN-Konferenz.

Über Giuseppe Gracia

Giuseppe Gracia (54) ist Schriftsteller und Kommunikationsberater und Mitglied im Stiftungsrat der Audiatur-Stiftung. Sein neuer Roman «Auschlöschung» (Fontis Verlag, 2024) handelt von Islamisten, die einen Kulturanlass in Berlin stürmen und den Terror live ins Internet streamen.

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