20 Jahre nach 9/11 hat der Westen nicht nur viele Menschenleben verloren, sondern auch den Verstand

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Münchner verfolgen auf einem Bildschirm am Hauptbahnhof eine Fernsehübertragung der Terroranschläge vom 11. September 2001 n New York. Foto IMAGO / HRSchulz
Münchner verfolgen auf einem Bildschirm am Hauptbahnhof eine Fernsehübertragung der Terroranschläge vom 11. September 2001 n New York. Foto IMAGO / HRSchulz
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Erst meldeten die Nachrichtenagenturen einen „Brand im New Yorker World Trade Center“. Es war kurz vor 15 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, die der New Yorker Zeit um sechs Stunden voraus ist, also kurz vor neun Uhr Ortszeit in New York. Die Ursache des Brandes sei noch unklar, hiess es. Die europäischen Aktienkurse aber hätten als Reaktion auf das Feuer deutlich nachgegeben. Die Eröffnung des Börsenhandels an der Wall Street, sonst stets um 9.30 Uhr Ortszeit, werde verschoben. Mehr in Kürze. Bald darauf erfuhr die Welt: Ein Flugzeug sei laut Augenzeugen gegen einen der Türme geprallt. Ein Unfall, sicherlich, was sonst.

Nachrichtensender zeigten Livebilder vom World Trade Center. Einer der beiden Zwillingstürme, die zwischen 1968 und 1973 gebaut und seither ein Wahrzeichen der Stadt New York gewesen waren, brannte im oberen Bereich lichterloh. Eine in der ganzen Stadt zu sehende Rauchwolke stieg auf. Es war der Nordturm.

Um 9.03 New Yorker Zeit flog ein zweites Flugzeug in den Südturm. Nun war ausser Zweifel, dass es ein Terroranschlag war. Millionen Menschen in aller Welt sahen ihn live. An Bahnhöfen, Flughäfen und wo sonst in der Öffentlichkeit Fernseher aufgestellt waren, scharten sich Passanten um die Bildschirme. Was sie sahen, war schrecklich. Immer wieder sprangen Menschen aus den oberen Stockwerken in den Tod. Manchmal einzeln, manchmal zu zweit, sich an den Händen haltend. Einige mit aufgespannten Regenschirmen, in dem verzweifelten Glauben, dass diese ihnen eine winzigkleine Chance bieten könnten, den Sturz zu überleben.

Die Täter: Dschihadisten, die zum Terrornetzwerk Al-Qaeda des saudi-arabischen Bauunternehmers und Afghanistan-Kämpfers Osama bin-Laden gehörten. Sie hatten vier Verkehrsflugzeuge entführt. Zwei davon lenkten sie in die beiden Zwillingstürme des World Trade Centers in Manhattan, eines in das Pentagon. Eines stürzte über freiem Feld ab, nachdem Passagiere den Terroristen Widerstand geleistet hatten. Noch am selben Tag wurde gemeldet, dass dieses Flugzeug womöglich das Weisse Haus in Washington hätte treffen sollen. Fast dreitausend Menschen wurden am 11. September 2001 getötet. Mehr als dreitausend Kinder verloren ihre Eltern.

CNN Live-Berichterstattung – 11. September 2001

Osama bin-Laden: „Dschihad gegen Juden und Kreuzfahrer“

Schon einmal, 1993, hatten Terroristen von Al-Qaeda einen Anschlag auf das World Trade Center verübt, damals mit einer Bombe, die sie in der Tiefgarage detonieren liessen. Der Sprengstoff hatte nicht ausgereicht, um das Gebäude ernsthaft zu beschädigen oder gar zum Einsturz zu bringen. Daraufhin hatten sie sich erst einmal anderen Zielen zugewandt. Es folgten: Die Terroranschläge auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi mit 224 Todesopfern und Tausenden Verletzte am 7. August 1998 und auf den Zerstörer USS Cole am 8. August 2000 mit 17 Todesopfern. Das World Trade Center als Ziel hatte Osama bin-Laden, der Rädelsführer der Terroristen, aber nie aus den Augen verloren. Es ging nicht nur um die Symbolik des Gebäudes, das bei seinem Bau das höchste der Welt gewesen war und in dem zahlreiche grosse Finanzhäuser Büros hatten. Es ging auch darum, dass in keiner Stadt der Welt so viele Juden leben wie in New York.

In seiner Erklärung des „Dschihad gegen Juden und Kreuzfahrer“ vom 23. Februar 1998 hatte Osama bin-Laden keine Zweifel daran gelassen, dass es ihm um die Auslöschung der Juden geht. Die „Armeen der Kreuzfahrer“ verbreiteten sich auf der arabischen Halbinsel „wie Heuschrecken“, so bin-Laden. Die „Allianz aus Kreuzfahrern und Zionisten“ habe dem irakischen Volk sehr geschadet und „1 Million Iraker getötet“. Der Hintergrund dieser Anschuldigung: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte nach dem irakischen Einmarsch in Kuwait im August 1990 ein Wirtschaftsembargo gegen den Irak verhängt, das bis 2003 in Kraft blieb. In seinem Propagandakrieg gegen die Sanktionen behauptete Saddam Hussein, diese hätten „500.000 irakische Kinder getötet“ (wofür es keine Belege gibt). Bin-Laden hat wohl diese Zahl genommen und sie verdoppelt. Ebenso wahnhaft ging die Kriegserklärung weiter:

„Wenn die hinter diesen Kriegen steckenden Ziele der Amerikaner religiöser und wirtschaftlicher Natur sind, so soll sie doch auch dem kleinen Staat der Juden dienen und die Aufmerksamkeit von deren Besetzung Jerusalems und der Ermordung von Muslimen dort ablenken. Der beste Beweis dafür ist ihr Eifer, den Irak, den stärksten arabischen Nachbarstaat, zu zerstören, und ihr Bestreben, alle Staaten der Region wie Irak, Saudi-Arabien, Ägypten und Sudan in Papierstaaten zu zersplittern und durch ihre Uneinigkeit und Schwäche das Überleben Israels und die Fortsetzung der brutalen Kreuzzugsbesetzung der Halbinsel zu garantieren.“

Wer wirklich Muslime ermordete, das waren bin-Laden und seine Komplizen. Allein bei den Terroranschlägen vom Elften September wurden 31 Muslime getötet: 28 im World Trade Center und drei an Bord der entführten Passagierflugzeuge.

Weltweit sind Muslime mit Abstand die grösste Gruppe von Opfern des von radikalen Muslimen verübten Terrorismus. Allein in Pakistan haben Terroristen seit 2001 über 60.000 Menschen ermordet. In einem Land, dessen Bevölkerung zu 97 Prozent aus Muslimen besteht, sind auch die Opfer zum überwiegenden Teil Muslime.

Seit Jahrzehnten ist Pakistan die wichtigste Drehscheibe des Terrorismus. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Entstehung von dschihadistischem Gedankengut und des Terrornetzwerks Al-Qaeda. Im pakistanischen Abbottabad – und nicht in Afghanistan – wurde Osama bin-Laden am 2. Mai 2011 von amerikanischen Geheimdiensten und Spezialeinheiten aufgespürt und getötet. Nachdem die Taliban nun wieder die Macht in Afghanistan erobert haben, ist Faiz Hameed, der Chef des pakistanischen Geheimdienstes ISI, gleich nach Kabul gereist, um sich mit ihren Führern zu treffen. Will er seinen Mitarbeitern neue Befehle geben?

Pakistan, Drehscheibe des Terrors

Angesichts einer 2.450 Kilometer langen gemeinsamen Grenze und einer engen gemeinsamen Geschichte ist es unmöglich, dass irgendeine einschneidende politische Veränderung in Afghanistan keine Auswirkungen auf Pakistan haben könnte, umgekehrt gilt das gleiche in einem vielleicht noch höheren Mass, allein bedingt durch die grössere Bevölkerungszahl Pakistans. Beide Staaten sind nur von wenigen Nachbarstaaten umgeben; diese weisen in ihrer Religion und Kultur wesentlich grössere Unterschiede auf als Pakistan und Afghanistan untereinander.

Die Paschtunen stellen mit etwa 15 Prozent Anteil an der Bevölkerung die zweitgrösste Volksgruppe in Pakistan und die grösste in Afghanistan. Mit der sogenannten Durand-Linie, die mitten durch das von Paschtunen bewohnte Gebiet verläuft, trennten die Briten 1893 etwa ein Drittel von Afghanistan ab, für die Dauer von hundert Jahren, wie es hiess. Nachdem Pakistan 1947 von Indien unabhängig geworden war, trat zwei Jahre später in Afghanistan eine Loja Dschirga („Grosse Ratsversammlung“) zusammen, die die Durand-Linie für nunmehr ungültig erklärte. Seither sehen pakistanische Politiker ihr Land der Gefahr ausgesetzt, dass eine afghanische Regierung die Grenzfrage wieder anspricht, um so mehr, seit sich Ostpakistan (heute Bangladesch) 1971 unabhängig gemacht hat.

Pakistan war nach dem Dschihad gegen Indien als ein islamistischer Staat gegründet worden, von Leuten, die es unerträglich fanden, mit Hindus leben zu müssen. Der Schriftsteller V. S. Naipaul, der 1979 eine Reise durch den Iran, Pakistan, Malaysia und Indonesien machte, legt in seinem Buch Eine islamische Reise Zeugnis ab von Entwicklungen der pakistanischen Gesellschaft:

Der heutige Fundamentalismus stellt einen Thermostaten dar, der für eine minimale intellektuelle Betriebstemperatur sorgt. Er garantiert Gleichschaltung, Bequemlichkeit, Geborgenheit und die Konservierung des Bewährten … Seinen Intellekt ausser Kraft setzend und seinen historischen Sinn Lügen strafend, wünscht der Fundamentalist gewissermassen, sich aus dem Abstrakten einen Weg zurück ins Konkrete zu bahnen und die Stammesmauern wieder aufzurichten. Er strebt die Wiederherstellung eines Stammes- oder Stadtstaates an, den es – ausser in der Einbildung des Theologen – nie gegeben hat … Der Westen beziehungsweise die weltweite Zivilisation, die er anführt, wird emotional abgelehnt. Sie untergräbt die islamische Ordnung, stellt eine Bedrohung dar. Aber gleichzeitig wird sie gebraucht – wegen ihrer Maschinen, ihrer Waren, ihrer Arzneimittel, ihrer Kampfflugzeuge, wegen der Auslandsüberweisungen der Emigranten, wegen der Krankenhäuser, die Kalziummangel vielleicht heilen können … Die ganze Ablehnung des Westens schliesst die Annahme ein, dass es da draussen stets eine lebendige, schöpferische Zivilisation gibt, die in ihrer merkwürdigen Neutralität von jedem in Anspruch genommen werden kann.“

Der prominenteste Vertreter des politischen Islam in Pakistan (und einer der wichtigsten weltweit) war Maulana Maududi (1903 – 1979). Schon in den zwanziger Jahren entwickelte er im damals noch ungeteilten Indien Theorien über den islamischen Kampf und propagierte zeitweilig eine Massenauswanderung der indischen Moslems nach Afghanistan. Antiimperialismus hielt er für sinnlos, wenn am Ende nicht die Errichtung eines gottgefälligen Staates stehe. Für jedes politische oder alltägliche Problem suchte und fand er eine islamische Lösung. Um 1940 herum gründete er die islamistische Bewegung Jamaat-e-Islami, deren „Emir“ er bis 1972 blieb und die die pakistanische Geschichte prägen sollte. 1977 putschte sich General Zia ul-Haq in Pakistan an die Macht. Er war ein erklärter Bewunderer von Francisco Franco, ein Anhänger von Maulana Maududi und dessen Jamaat-e-Islami und verstärkte die Islamisierung der Gesellschaft, die im Wesentlichen darin bestand, alles zu verbieten und allerlei unerlaubte Handlungen mit Prügel, Amputation, Erhängen oder Erschiessen zu bestrafen. Aus Pakistan kam auch einer der für den Westen wichtigsten Mudschafteddinführer: Hekmatyar, der 1975 in Pakistan seine Partei Hezbi Islami gegründet hatte, beim Kampf gegen die Sowjets besondere Brutalität (auch gegenüber „befreundeten“ Gruppen) an den Tag legte und manchen in den USA und Deutschland als Freiheitskämpfer galt.

Im Dezember 1979 schickte die Sowjetunion Truppen nach Afghanistan, um der mit ihr verbündeten afghanischen Regierung bei der Bekämpfung aufständischer Islamisten zu helfen. Nun war Zia ul-Haq, der afghanische Franco, der Mann der Stunde. Carters Berater Zbigniew Brzezinski wandte sich Weihnachten 1979 schriftlich an seinen Präsidenten. Es sei „entscheidend“, dass der afghanische Widerstand weitergehe.

„Das bedeutet sowohl mehr Geld für die Rebellen als auch Waffenlieferungen. Um das zu ermöglichen, müssen wir Pakistan unserer Unterstützung versichern. Dazu ist eine Überprüfung unserer Politik gegenüber Pakistan notwendig: mehr Garantien, mehr Waffenhilfe“

und schliesslich

„die Entscheidung, dass unsere Haltung gegenüber Pakistan nicht von unserer Politik der Nichtverbreitung von Atomwaffen diktiert werden darf“.

Es war klar, dass Waffenhilfe der USA nur über Pakistan und dessen Geheimdienst ISI nach Afghanistan gelangen konnte. So verband der Westen sich mit dem Teufel, im Glauben, er könnte ihn für seine Zwecke einspannen. Kein westlicher Politiker konnte 1979 behaupten, er habe nicht gewusst, wofür Pakistan steht. Der von der pakistanischen Armee und ihren Unterstützern in Bangladesch – damals noch Ostpakistan – 1971/72 verübte Völkermord lag erst wenige Jahre zurück. Wer sich damals mit den Tätern verbündete, der bewies damit, dass er buchstäblich bereit war, über Leichen zu gehen.

Der Pakt nützte, wie immer, allein dem Teufel. Indem die USA und viele ihrer Verbündeten die afghanischen Mudschaheddin und Pakistan unterstützten, säten sie eine böse Saat, die die Taliban und Al-Qaeda hervorbrachte. Als einige dieser Kämpfer in den 1990er Jahren nach Bosnien flogen, um im dortigen Bürgerkrieg Ungläubige zu schlachten, wurde das vom Westen ignoriert, wenn nicht gefördert. Unter den Mudschaheddin, die in Bosnien kämpften, waren „zwei Entführer des Elften September, der Mörder der amerikanischen Geisel David Pearle und zahlreiche weitere Al-Qaeda-Kader“, so ein Bericht der BBC.

Der Westen verschliesst Augen und Ohren

Seit langem ist jedem klar, dass Pakistan und sein Geheimdienst ISI einer der grössten Feinde des Westens und einer der grössten Förderer des islamischen Terrorismus ist. Aber westliche Regierungen wollten das nie wahrhaben. Nicht nach den Anschlägen vom Elften September. Nicht, nachdem bin-Laden in Pakistan gefunden wurde. Und auch danach nicht.

Wie der preussische Stratege Clausewitz in seinem berühmten Traktat Vom Kriege eindringlich versucht deutlich zu machen, ist die Politik der Anfangs- und Endpunkt jedes Kriegs, sie gibt die Ziele vor.

„Das Unterordnen des politischen Gesichtspunktes unter den militärischen wäre widersinnig, denn die Politik hat den Krieg erzeugt; sie ist die Intelligenz, der Krieg aber bloss das Instrument, und nicht umgekehrt. Es bleibt also nur das Unterordnen des militärischen Gesichtspunktes unter den politischen möglich.“

Im heutigen Afghanistan mangelt es wahrhaftig nicht an westlichen Waffen. Westliche Politik aber hat sich seit langem von dort zurückgezogen, lange bevor der letzte amerikanische Soldat das Land verliess. Aufgabe der Politik wäre es gewesen, immer wieder aufs Neue herauszufinden, wer (zeitweilige) Verbündete und wer Feinde sind. Stattdessen klammert sich der Westen seit Jahrzehnten an Pakistan wie manche misshandelte Frau an ihren prügelnden Ehemann.

Ein aktueller Beitrag der Washington Post nennt die Verbindung zwischen pakistanischem Geheimdienst und Terroristen „seit langem ein offenes Geheimnis“. Hamid Gul, ein ehemaliger ISI-Chef, habe 2014 gesagt:

„Wenn die Geschichte geschrieben wird, dann wird es heissen, dass der ISI mit der Hilfe Amerikas die Sowjetunion besiegt habe. Dann wird da ein weiterer Satz sein. ISI, mit der Hilfe Amerikas, besiegte Amerika.“

Clausewitz zeigt, dass Politiker den Krieg zugleich unterschätzen als auch überschätzen. Sie unterschätzen ihn, wenn sie Kriege leichtfertig beginnen, ohne Rücksicht auf den Preis, der in Menschenleben bezahlt werden muss. Sie überschätzen ihn, wenn sie glauben, der Krieg würde Lösungen schaffen, wo es ihnen selbst an Führungskraft und Ideen mangelt, diese zu finden. Amerikanische und verbündete Militärs haben den Krieg in Afghanistan gewonnen, Politiker haben ihn verloren.

Wenn wir der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedenken, dann ist das dieses Jahr besonders bitter: Die Situation, wie sie damals war, ist zurück. Mit einem Afghanistan, das von den Taliban beherrscht wird und das eine grosse Schule – nicht die einzige, freilich – für künftige Terroristen wird, die dort den Dschihad studieren. Und es scheint immer noch nicht, als würden westliche Regierungen in sich gehen und aus Fehlern lernen. Maryam Monsef, Kanadas Ministerin für Frauen und Gendergleichheit, nannte die Taliban kürzlich in einer Internetansprache „unsere Brüder“. 20 Jahre nach dem Elften September hat der Westen nicht nur viele Menschenleben verloren, sondern auch den Verstand.

Über Stefan Frank

Stefan Frank ist freischaffender Publizist und lebt an der deutschen Nordseeküste. Er schreibt regelmässig über Antisemitismus und andere gesellschaftspolitische Themen, u.a. für die „Achse des Guten“, „Factum“, das Gatestone Institute, die „Jüdische Rundschau“ und „Lizas Welt“. Zwischen 2007 und 2012 veröffentlichte er drei Bücher über die Finanz- und Schuldenkrise, zuletzt "Kreditinferno. Ewige Schuldenkrise und monetäres Chaos."

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