Es gibt einen guten Grund dafür, dass die arabische Welt und die israelfeindliche Linke darauf bestehen, den verlogenen und geografisch ungenauen Begriff „Westjordanland“ (engl. Westbank) zu verwenden, wenn sie sich auf die Regionen Judäa und Samaria beziehen. Und das sollte man bedenken.
von Rabbi Dov Fischer
Stellen Sie sich eine Menschenrechtsbewegung mit dem Slogan vor: Verbannt die Araber aus Arabien! Ein solcher Slogan und eine solche Bewegung würden viele Fragen aufwerfen, unter anderem: Wo sonst hätten Araber ein Recht darauf zu sein, wenn nicht in Arabien? Wer hätte einen grösseren Anspruch auf Arabien als Araber?
Obwohl freiheitsliebende Amerikaner und freiheitshassende Amerikaner unendlich viele Gründe haben, sich bei dem Gedanken an Saudi-Arabien zu winden, sind wir uns doch alle einig, dass Araber, die dort leben wollen, ein Recht darauf haben, dort zu sein. Arabien für Araber.
Indien für Inder. Russland für Russen. Die Mongolei für die Mongolen – einige aussen, einige innen. Österreich für Österreicher. Guatemala für Guatemalteken. Kuba für Kubaner. Klingt richtig.
Irgendwo im Verlauf der Aufzählung würde es Sinn machen zu sagen: Yehuda für Yehudim – d. h. Judäa für Juden. Selbst Antisemiten würden es schwer finden, darauf Parolen aufzubauen: „Verbannt Juden aus Judäa! Juden haben nie in Judäa gelebt!“ Die Juden (Yehudim auf Hebräisch) aus dem Stamm Juda (Yehudah) gaben dem Land Yehudah (Judäa) seinen Namen: Judäa, wie es in der Bibel heisst.
Es war schon immer absurd, Judäa und Samaria als „Westjordanland“ zu bezeichnen. Denken Sie an die berühmtesten Orte in der Bibel: Jerusalem, Hebron, Bethlehem, Nazareth, Beth El, Jericho, Silo, Sichem (Nablus), Galiläa, Tekoa – all die Orte, an denen die jüdischen Patriarchen und Matriarchen, die Könige und Propheten wandelten und lebten. Auch Jesus und die Apostel. Ihr ganzes Leben spielte sich in Judäa und Samaria ab. Diese Begriffe sind in der Bibel allgegenwärtig, mit mehr als 100 Erwähnungen allein von „Samaria“ im Tanach (jüdische Bibel) und in den christlichen Evangelien.
Damals gab es noch kein Tel Aviv, kein Herzliyah, kein Haifa, kein Netanya. Sicher, die Zionisten haben diese Gebiete eingenommen. Aber es waren die Städte in Judäa und Samaria, in denen die Samen der westlichen Zivilisation gepflanzt wurden und Wurzeln schlugen.
Besuchen sie irgendeine der 140 jüdischen Gemeinden, in denen heute 800.000 Juden in Judäa und Samaria leben, und sie werden kein Flussufer sehen. Es ist nicht wie in Jersey City, New Jersey, das am Westufer (engl. Westbank) des Hudson River liegt. Niemand benennt Jersey City in „Westbank“ um.
Die arabische Welt und ihre Woke-Verbündeten haben kein Problem damit, alle anderen Orte im Nahen Osten bei biblischen Namen zu nennen: Beerscheba, Galiläa, Jordan, Gaza, Damaskus, Libanon, Tyrus, Sidon (Sidon), und natürlich Jerusalem, Hebron, Bethlehem und Nazareth. Sogar Amerikaner verwenden diese biblischen Namen für so viele Städte: Hebron (Maryland), die Jericho Turnpike (NY), Bethel (Indiana), die Schlacht von Shiloh (Tennessee), Manassas (Menashe) (Virginia). Für eine Hebron West Bank gibt es sogar die Hebron Savings Bank. Sie wollen eine noch mehr „Westbank“? Es gibt die Bank of the West. Oder auch die Community West Bank.
Judäa und Samaria – Yehuda und Shomron – sollten bei ihrem richtigen Namen genannt werden und nicht mit dem Woke-Begriff, der darauf abzielt, 800.000 Juden, die dort leben, ihres Erbes und ihres Landes zu berauben. Wenn ein neugeborenes Kind erwartet wird, denken Sie an die Stunden, die Überlegungen, ja sogar an das Gerangel und die Verhandlungen innerhalb der Familie, die der Namensgebung für den Neuankömmling oft vorausgehen. Namen haben grosse Macht und Bedeutung. Deshalb nennen die Feinde Israels diese Region „Westjordanland“.
Rabbi Dov Fischer ist ein Rechtsprofessor und leitender Rabbiner bei der Coalition for Jewish Values und Redakteur bei The American Spectator. Dies ist eine gekürzte Fassung eines Artikels, der zuerst in Israel Hayom erschien. Übersetzung Audiatur-Online.