UNRWA-Chef Lazzarini und sein «Werbespot»

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Der Generalkommissar von UNRWA, Philippe Lazzarini, während einer Pressekonferenz in Gaza-Stadt am 23. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Der Generalkommissar von UNRWA, Philippe Lazzarini, während einer Pressekonferenz in Gaza-Stadt am 23. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
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Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hält sich durchwegs an das Motto «Mehr Schein als Sein», das war schon unter dem ehemaligen Generalkommissar Pierre Krähenbühl der Fall. Trotzdem war dieser in kürzlichen Sendungen im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) einer Heiligsprechung nahe. In einem Interview in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 2. Juli 2021 zum Thema Gaza bemüht sich der aktuelle Leiter Philippe Lazzarini vor allem um Imagepflege, vieles wird ignoriert und schöngeredet. Oder Israel ist schuld, wer denn sonst.  

Ein Kommentar von Hanspeter Büchi

Kritisiert Lazzarini die israelische Blockade des Gazastreifens, ignoriert er ganz einfach das Prinzip von Ursache und Wirkung. Denn die Blockade ist sehr wichtig zur Verhinderung von Waffenschmuggel und Terrorangriffen auf israelisches Territorium resp. dessen Bewohner. Und trotzdem schafft es die palästinensische Terrororganisation Hamas, noch immer Zement für militärische Tunnels zu beschaffen und tausende Raketen zu produzieren. Lazzarini spricht davon, den Kindern neue Werte und Hoffnung zu vermitteln. Wie er das anstellen möchte verrät er nicht. Auch er weiss, dass die Hamas immer im Weg stehen wird.

Die Hamas raubt der Bevölkerung jegliche Perspektive, nutzt sie einzig für ihre politischen Zwecke aus, sei es für die gewaltorientierten sogenannten Protestmärsche entlang des Grenzzauns oder als Schutzschilde bei militärischen Einsätzen Israels. Ihr einziges Ziel ist die Vernichtung Israels, festgehalten in ihrer Charta. Doch über solches spricht Lazzarini nicht, der offenbar Geldgeber nicht desillusionieren und keinen Ärger mit der Hamas will. So fiel kürzlich UNRWA-Gaza-Direktor Matthias Schmale bei ihr in Ungnade und musste den Gazastreifen verlassen. Warum? Er hatte erklärt, militärische Schläge durch die israelische Armee seien sehr präzise gewesen und hätten bis auf wenige Ausnahmen kaum zivile Opfer gefordert. Solche Töne passen nicht zur psychologische Kriegsführung der Hamas gegen Israel.   

Der Schweizer Aussenminister, Bundesrat Ignazio Cassis, hatte leider seine Aussage von 2018, ob die UNRWA mehr Teil der Lösung oder Teil des Problems sei, nicht näher erläutert. Ein Teil des Problems ist, dass die palästinensischen Kinder an den UNRWA-Schulen seit 1949 zum Hass gegen Israel erzogen werden, und dies von palästinensischen Lehrkräften, von denen viele Mitglieder der Hamas sind oder ihr nahestehen. Eine wichtige Rolle spielen dabei nach wie vor Schulbücher antiisraelischen Inhalts. Das Thema Frieden mit Israel ist nirgendwo traktandiert. Daher nur Kopfschütteln ob Lazzarinis Worten, die UNRWA könne eine Quelle der Stabilität sein, ein wichtiges Gegenmittel gegen die anhaltende Gewalt und den verbreiteten Hass. Da muss wohl ein Irrtum vorliegen…Ebenso unglaubwürdig ist seine Aussage, man erkläre den Lehrern, wie sie Unterrichtsmaterial, das nicht den UN-Werten entspreche, einsetzen können. Einsetzen? Sowas gehört in den Schredder und ist durch korrektes Material zu ersetzen. Doch darum bemühen sich diverse Staaten seit Jahren vergeblich. Erstaunlicherweise gilt hier nicht das Motto «Wer zahlt, befiehlt!». Und so fliessen auch seitens der Schweiz wieder Millionen an die UNRWA, bevor Schwachstellen bereinigt sind.

Und wo bleibt Lazzarinis Beschwerde gegen die Raketenstellungen inmitten von Wohnquartieren, Schulen, Spitälern, was zwangsläufig zu zivilen Opfern führt? Nur gehört dies zum Kalkül der Hamas, um Israel – mit Hilfe nicht weniger Medien – weltweit anklagen zu können.