Die israelische Parlamentsabgeordnete Miri Regev (Likud) hat dringende Bauarbeiten an der sogenannten Mughrabi-Brücke zum Jerusalemer Tempelberg gefordert. Die 2007 als Provisorium errichtete Holzkonstruktion sei einsturzgefährdet, begründete sie ihr Dringlichkeitsgesuch von Sonntag laut Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ (Montag).
Die Brücke stelle nicht nur für Besucher des Tempelbergs ein Sicherheitsrisiko dar, sondern auch für Frauen, die unterhalb der Brücke an der Klagemauer beteten. „Die Warnzeichen sind da, und das Blut wird an den Händen all jener kleben, die still danebengesessen haben“, warnte die frühere Ministerin. Die Gefahr werde mit den bevorstehenden hohen jüdischen Feiertagen stark wachsen, da diese eine Zunahme von Besuchern mit sich brächten.
Regev verwies auf die Massenpanik im nordisraelischen Meron mit 45 Todesopfer sowie auf den Zusammensturz der Tribüne einer Synagoge in der Siedlung Givat Ze’ev mit drei Toten. Angesichts der Tragödien dürfe mit dem Abriss und Neubau der Brücke nicht gewartet werden.
Das Mughrabi-Tor oberhalb der Klagemauer ist derzeit der einzige Zugang zum Tempelberg-Areal für Nichtmuslime. Eine frühere Rampe zum Tor war 2004 teilweise eingestürzt und durch die Holzkonstruktion ersetzt worden. Pläne, diese durch eine Stahlbrücke zu ersetzen, waren aus Sorge um ein Aufflammen palästinensischer Gewalt nicht verfolgt worden. Bereits 2011 warnte der zuständige Ingenieur der Stadt vor einer Einsturz- und Feuergefahr und forderte eine Schliessung, die jedoch nicht umgesetzt wurde. Zuletzt warnte die für die Klagemauer zuständige Western Wall Heritage Foundation vor der Gefahr, die trotz der 2013 angebrachten massiven Stützkonstruktion von dem trockenen und rissigen Holz der Brücke ausgehe.
KNA/akr/cdt/Aud