UNRWA-Chef Philippe Lazzarini und seine fragwürdigen Aussagen in der NZZ vom 3. Juli 2021

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UNRWA-Generaldirektor Philippe Lazzarini spricht während einer Pressekonferenz in Gaza-Stadt am 23. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
UNRWA-Generaldirektor Philippe Lazzarini spricht während einer Pressekonferenz in Gaza-Stadt am 23. Mai 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
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Am 03. Juli 2021 gab der Chef des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) der Neuen Zürcher Zeitung ein exklusives Interview, in dem er erneut bemüht ist, die inzwischen für jedermann offensichtlichen Verbindungen zwischen der Hamas und der UN-Hilfsorganisation, die – man muss es leider so deutlich sagen – zu einem verlängerten Arm einer islamistischen Terrororganisation verkommen ist, unter den Teppich zu kehren.

von Talya Goldstein und Ezra Adler

Einem bei sogenannten “Israelkritikern” beliebtem Mittel, nämlich der Täter-Opfer-Umkehr, bedient sich Lazzarini in diesem Interview zu Hauf.

Zum Beispiel behauptet er: “Gaza unterliegt seit vierzehn Jahren einer Blockade.” Dies jedoch entspricht nicht der Realität, wie jeder mit einem Internetzugang und ein wenig Recherche herausfinden könnte. Die Wahrheit ist, dass der Gazastreifen zu keiner Zeit komplett abgeriegelt war. Lediglich die Zuwege über das Meer sind gesperrt – alle Grenzübergänge von Seiten Israels für humanitäre Hilfen und materielle Güter stehen offen. Kann das tatsächlich als eine Blockade bezeichnet werden?

Weiter heisst es von Lazzarini: “UNRWA könnte Quelle der Stabilität sein, wenn wir uns auf unser Mandat zur Förderung der menschlichen Entwicklung konzentrieren könnten”

Bildung ist in der Tat das Fundament einer jeden Gesellschaft. Doch kann das Unterrichten aus nachweislich antisemitischen Schulbüchern als “Förderung der menschlichen Entwicklung” bezeichnet werden? Was – oder sollte man fragen wer – hindert Lazzarini daran, das hassschürende Curriculum des Palästinensischen Bildungsministeriums in seinen UNRWA-Schulen zu verbieten und durch eines zu ersetzen, welches im Geiste des Friedens und der Co-Existenz steht und somit tatsächlich nicht nur der menschlichen Entwicklung dienen, sondern auch für langanhaltende Stabilität in der Region sorgen würde?

Es ist nicht verwunderlich, dass der Hass auf Juden unter Palästinensern allgegenwärtig ist, wenn man sich ins Bewusstsein ruft, dass UNRWAs Schulbücher Juden als die Gehilfen des Teufels und als westliche Kolonialisten präsentieren.

Seine Aussage „[…] dass unsere Schulbildung ein wichtiges Gegenmittel gegen die anhaltende Gewalt und den verbreiteten Hass sein können“ kann also entweder nur als Witz oder aber als dreiste Lüge verstanden werden.

Sommerferien für UNRWA-Schüler: Statt Baden am Strand Militärtraining in Terrorcamps.

Wozu also der Versuch Lazzarinis die Öffentlichkeit zu täuschen? Möchte er es sich nicht mit der Hamas-Führung verspielen?

„UNRWA kämpft immer wieder mit Finanzierungsschwierigkeiten”, so der UNRWA-Chef. Doch wohin flossen die rund 950 Millionen Dollar, die allein im vergangenen Jahr an das UN-Hilfswerk gespendet wurden, davon ca. 170 Millionen Euro aus Deutschland und etwas über 20 Millionen Franken aus der Schweiz?

Transparenz ? Fehlanzeige.

UNRWA, zuständig für 5,7 Mio. Menschen, hat im Vergleich zum UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) mehr als doppelt so viel Geld zur Verfügung. UNHCR allerdings kümmert sich um die Versorgung und Eingliederung von 74 Mio. Menschen und ist in ihren Flüchtlingshilfen wesentlich umfangreicher und somit effizienter als auch effektiver.

Transparenz hinsichtlich UNRWAs Finanzhaushalt? – Fehlanzeige. Doch genau das wäre von enormer Wichtigkeit, um auszuschliessen, dass kein Cent der grosszügigen internationalen Spenden in die Finger der vor Ort herrschenden Terrororganisation Hamas geraten, sondern tatsächlich bei Bedürftigen ankommen.

Ein kürzlich entdeckter Terrortunnel in unmittelbarer Nähe einer UNRWA-Schule wirft die Frage auf, mit welchem Geld die Konstruktion der Terrortunnel möglich gemacht werden.

Allgemein zeichnet Lazzarini ein düsteres Bild. Doch was würde die Situation der Palästinenser verbessern? UNRWA-Monitor, eine Initiative des Bedein-Center für Nahostpolitik-Forschung, erarbeitete fünf Punkte, die als umsetzbare Reform durchaus erfolgversprechend klingen:

  1. Finanzielle Transparenz
  2. Einführung von UNHCR-Standards
  3. Aufhebung des antisemitischen UNRWA-Lehrplans
  4. Stopp aller paramilitärischen Ausbildungen in UNRWA-Einrichtungen
  5. Entlassung aller UNRWA-Mitarbeiter, die in irgendeiner Weise mit der Hamas in Verbindung stehen

Mit der Umsetzung dieser 5 Punkte könnte die Spirale der Gewalt, ausgehend von militanten Palästinensern – die auch das Produkt einer antisemitischen Schulbildung durch UNRWA Schulbücher sind – endgültig durchbrochen und somit Zeiten des Friedens endlich eingeleitet werden. Beide Seiten, sowohl Israelis als auch Palästinenser, verdienen eine bessere Zukunft.

Talya Goldstein und Ezra Adler sind Mitarbeiter von UNRWA Monitor, einer Initiative des Bedein Center für Nahostpolitik-Forschung. Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 08. Juli 2021. Aus aktuellem Anlass haben wir diesen nochmals publiziert.

1 Kommentar

  1. Ich weiss gar nicht was diese Diskussion soll auch der 5 Punkte Plan? Aktuell brauchen die Menschen dort Hilfe ich hoffe das ist unbestritten. Es gibt keinen Normalbetrieb mehr in gaza es ist Krieg. Denen nützt keine “damals hat der eine das gemacht” und auch nicht “das Geld ist dort hin usw.” Es geht um Überleben von Zivilisten. Die UNRWA wird in Zukunft egal wie der Krieg ausgeht nicht mehr arbeiten wie bisher weil es eine Hamas nicht mehr geben wird.
    Also verschüttete Milch. Wenn die IDF blockiert oder Länder jetzt keine Gelder geben für Hilfsgüter soll es die IDF machen die hat das Chaos mit den Vertreibungen und Blockaden verbockt. Ich verstehe diese Argumentationsketten nicht. Jetzt zu machen Vergangenheitsbewältigung wenn die Zukunft eh anders aussehe wird und im Ist Menschen leiden Grenzt an Menschenverachtung sorry

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