Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat zugegeben, dass man wahrscheinlich einen Tunnel unter einer ihrer Schulen entdeckt hat, der von bewaffneten Terrorgruppen während der jüngsten 11-tägigen Auseinandersetzung mit Israel genutzt wurde, berichtete i24NEWS am Sonntag.
In einer Erklärung von UNRWA heisst es unter anderem: „Die israelische Luftwaffe führte Angriffe durch, die Schäden an UNRWA-Einrichtungen verursachten, vor allem an den Zaitoun Schulen.“
Während UNRWA die Unverletzlichkeit des Geländes betonte und erklärte, dass alle Gebäude der Vereinten Nationen auf ihrem Dach deutlich gekennzeichnet seien, räumte das Hilfswerk ein, dass „sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine geflüchteten Personen in der Schule befanden und es zu keinen Personenschäden kam.“ Nicht erwähnt wurde, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Israelische Verteidigungsarmee (IDF) vor dem Angriff angerufen und gewarnt hat, dass die Schule respektive der darunterlegende Terror-Tunnel ein Ziel sei.
In der UNRWA-Erklärung heisst es weiter, dass bei einer detaillierten Untersuchung des Geländes am 31. Mai, ein offenbar 7,5 Meter tiefer Hohlraum unter der Schule und etwas, das ein Tunnel zu sein schien, entdeckt wurde.
Laut UNRWA sei der Tunnel nicht mit der Schule verbunden gewesen, und es gebe keinen „Hinweis auf die Existenz von Eingangs- oder Ausgangspunkten für den Tunnel innerhalb des Geländes.“
Während der Anti-Terror-Operation „Protective Edge“ im Jahr 2014 wurden Hamas-Raketen in einem von der UNRWA betriebenen Schulgebäude entdeckt.
Die UNRWA-Erklärung vom Sonntag erfolgte, nachdem deren Direktor für den Gazastreifen, Matthias Schmale, in einem Interview mit dem israelischen Nachrichtensender Channel 12 News gesagt hatte, er bestreite nicht die Behauptung Israels, dass die Luftangriffe auf terroristische Ziele der Hamas im Gazastreifen „präzise“ seien.
Seine Äusserungen führten zu Protesten in Gaza, wobei die Hamas Matthias Schmale als „Sprecher des israelischen Militärs“ verhöhnte. Schmale wurde nach dem Vorfall letzte Woche zu „Beratungen nach Jerusalem“ einberufen.