Nach der Massenpanik mit 45 Toten am 30. April im nordisraelischen Meron hat Israel zum bevorstehenden „Jerusalemtag“ hohe Sicherheitsvorkehrungen und eine Begrenzung der Teilnehmer angekündigt. Unter anderem soll eine Überfüllung beim sogenannten Flaggenmarsch zur Klagemauer verhindert werden, berichteten israelische Medien. Der Jerusalemtag, der in diesem Jahr am Abend des 9. Mai beginnt, die Wiedervereinigung der Stadt Jerusalem nach dem Sechstagekrieg (1967).
Rund 3.000 Polizisten sollen zur Kontrolle der Teilnehmer zum Einsatz kommen. Die genauen Maßnahmen sollen bei einer Sicherheitsprüfung kurz vor dem Marsch beschlossen werden, erklärte die israelische Polizei laut den Berichten.
Zum Jerusalemtag soll an der Klagemauer ein Massen-Danksegen gesprochen werden. Damit soll für die Situation in Jerusalem ein Jahr nach Beginn der Pandemie gedankt werden, teilte die für die Klagemauer zuständige „Western Wall Heritage Foundation“ am Donnerstag mit.
Die sogenannte „Birkat haGomel“ ist ein Segensspruch, der traditionell von einer Person gesprochen wird, die kurz zuvor einer lebensbedrohlichen Situation entkommen oder aus einer Gefahr errettet wurde.
Ferner soll bei der Gebetsveranstaltung der 45 Todesopfer der Massenpanik im nordisraelischen Meron am 30. April gedacht sowie für die Genesung der Verletzten gebetet werden. Zu der Feier erwartet werden laut Mitteilung die sephardischen und der aschkenasischen Oberrabbiner Israels, Jitzchak Josef und David Lau, der Klagemauerrabbiner Schmuel Rabinowitz, der Minister für Jerusalemangelegenheiten, Rafi Peretz, sowie Jerusalems Bürgermeister Mosche Leon. Die Feier soll live im Internet übertragen werden.
Ferner soll anlässlich des Jerusalemtages ein neues Ausstellungszentrum nahe der Klagemauer eröffnet werden. Das „Chain of Generation Center“ zeige „die Geschichte des jüdischen Volkes über Generationen und seine ewige Verbindung zu Jerusalem.
Abschluss des Jerusalemtags bildet traditionell der Flaggenmarsch durch die Altstadt zur Klagemauer, der in diesem Jahr am Nachmittag des 10. Mai begangen wird. Nach der Massenpanik in Meron hatte Israel laut Medienberichten hohe Sicherheitsvorkehrungen und eine Begrenzung der Teilnehmerzahl angekündigt.
Weitere Einschränkungen sollen für die traditionellen Feiern zum Jerusalemtag am Grab des Propheten Samuel nahe der israelischen Ortschaft Givat Ze’ev gelten. Unter anderem soll der Zugang zu maximal 500 Personen gleichzeitig begrenzt werden, verglichen mit 5.000 Personen in früheren Jahren.
KNA/akr/brg/Aud