Hamas zündelt und ermutigt zu neuen Attentaten

Die Terrororganisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, versucht, die jüngsten Spannungen zu nutzen, um sowohl die Palästinensische Autonomiebehörde als auch Israel unter Druck zu setzen.

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Hamas Kundgebung gegen die Verschiebung der palästinensischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im nördlichen Gazastreifen am 30. April 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Hamas Kundgebung gegen die Verschiebung der palästinensischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im nördlichen Gazastreifen am 30. April 2021. Foto IMAGO / ZUMA Wire
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Während israelische Sicherheitskräfte den Täter des Drive-by-Shootings an der Tapuach-Kreuzung in der Nähe von Ariel im Westjordanland am Sonntag aufspürten, waren sie auch damit beschäftigt, die Hamas daran zu hindern, eine neue Welle der Gewalt zu entfachen.

von Yaakov Lappin

Bei der Attacke am Sonntag wurden drei junge israelische Zivilisten, die an einer Bushaltestelle warteten, bei einer Schiesserei verletzt (ein Jugendlicher, Yehuda Guetta (19), ist inzwischen an den Verletzungen gestorben, Anm.d.Red.) die wahrscheinlich ein unorganisierter Terroranschlag war. Die jüngsten Zusammenstösse in Jerusalem und aufflammende religiöse Konflikte, die während des Ramadan-Festes aufkamen, könnten eine Rolle bei der Motivation des Attentäters gespielt haben. Während die israelischen Verteidigungskräfte den Terroristen verfolgten, versuchen sie auch Nachahmungstäter von weiteren Anschlägen abzuhalten.

Der Terroranschlag vom Sonntag ausserhalb der israelischen Stadt Kfar Tapuah in Samaria.

Die Hamas versucht ihrerseits, die jüngsten Entwicklungen zu nutzen, um in der Westbank einen Flächenbrand auszulösen und eine neue Welle von Terroranschlägen und Aufständen zu provozieren.

Dadurch hofft die Terrororganisation nicht nur Druck auf Israel ausüben zu können, sondern auch auf ihren Rivalen, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die in den letzten Tagen der Hamas verunmöglichte, das Westjordanland durch Wahlen zu übernehmen, indem sie diese absagte. Die PA machte Israel für die Absage verantwortlich und berief sich auf die angebliche Behinderung, die Abstimmung im Osten Jerusalems abzuhalten.

Die Hamas befindet sich mitten in einer intensiven Propaganda- und Hetzkampagne, um eine neue Welle der Gewalt im Westjordanland anzustacheln.

Um die Kontrolle über die Ereignisse wiederzuerlangen, reagierte das israelische Militär umgehend. In den vergangenen drei Tagen hat es zusammen mit dem Geheimdienst Shin Bet und der israelischen Polizei eine gross angelegte Verfolgung des Terroristen eingeleitet und gleichzeitig aktiv daran gearbeitet, Nachahmungstäter zu verhindern.

Angesichts vergangener Verfolgungsaktionen ist es sehr wahrscheinlich, dass Israel den Täter früher oder später fassen wird. Im Rahmen der Fahndung nahm die IDF am frühen Dienstag mehrere palästinensische Verdächtige fest und beschlagnahmte auch ein Fahrzeug, das angeblich für den Anschlag benutzt wurde und im Dorf Aqraba südöstlich von Nablus in Brand gesteckt wurde. Mehrere Einheiten sind an der Fahndung beteiligt. (Der Täter wurde in der Zwischenzeit gefasst, Anm.d.Red.)

Gleichzeitig behält die IDF ein grösseres strategisches Ziel im Auge: die Aufrechterhaltung der Stabilität. Deshalb wird die Suche mit Augenmass und mit einem Minimum an Auseinandersetzungen mit der allgemeinen palästinensischen Zivilbevölkerung durchgeführt.

Bevorstehende Feiertage erhöhen die Spannungen

In den kommenden Tagen stehen eine Reihe von Feiertagen an, die dazu beitragen könnten, die Spannungen weiter anzuheizen. Die Fortsetzung des Ramadan mit seinen geschlossenen Geschäften und Abendveranstaltungen, der Jerusalem-Tag und der Feiertag Eid al-Fitr, die beide nächste Woche stattfinden, bedeuten, dass viele schwierige Tage bevorstehen. Die Hamas würde diese Tage nur zu gerne nutzen, um eine Eskalation der Gewalt auszulösen; Israels Ziel ist es, das zu verhindern.

Die Bemühungen der Hamas beschränken sich nicht auf Aufwiegelung. Zusammen mit anderen Terrorgruppen arbeitet sie rund um die Uhr daran, Zellen zu koordinieren und sie zu Anschlägen zu entsenden, die jedoch fast immer an Israels Präventivmassnahmen scheitern.

Im Jahr 2020 vereitelte der Shin Bet 430 Terroranschläge, darunter 283 Schiessereien, 70 Messerstechereien, 10 Fahrzeugrammungen, 62 Bombenanschläge und fünf Entführungspläne.

Die Bedrohung durch organisierten und willkürlichen Terror stellt eine doppelte Herausforderung für die Sicherheitskräfte dar und die jüngsten Vorfälle erinnern daran, dass die relative Ruhe noch lange nicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

In der Zwischenzeit untersucht die IDF die Schiesserei vom Sonntag, um zu sehen, welche Lehren sie daraus ziehen kann, um zukünftige Reaktionen zu optimieren. Laut der vorläufigen Untersuchung der IDF erwiderten drei Soldaten der Aufklärungseinheit der Givati-Brigade das Feuer auf den Terroristen, trafen sein Fahrzeug, verfehlten aber den Schützen.

IDF-Stabschef Generalleutnant Aviv Kochavi, der den Schauplatz des Angriffs am Montag inspizierte, sagte zu den Ergebnissen: «Die Reaktion auf das Ereignis war gut, aber die Ergebnisse waren nicht gut genug. Wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht – dass eine der sieben abgefeuerten Kugeln den Terroristen getötet hätte.»

Kochavi fügte hinzu, dass «die IDF alles Notwendige tut, um unsere Bürger zu schützen und die Stabilität in einer unbeständigen und herausfordernden Zeit zu gewährleisten. Wir haben die Truppen in dem Gebiet verstärkt und werden weiterhin Massnahmen ergreifen, um weiteren Terrorismus zu vereiteln.»