Der Klang der zur Erinnerung mahnt

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Yom Hazikaron 2019. Foto Kobi Richter/TPS
Yom Hazikaron 2019. Foto Kobi Richter/TPS
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Die Sirenen, die ertönen, wenn Israel den Yom Hazikaron begeht – den Gedenktag für gefallene Soldaten und Opfer des Terrorismus – fordern uns auf, dass dieser Tag sich von allen anderen unterscheidet. Ihr Klang ist ein Schrei nach dem Verlust und dem Schmerz und eine Aufforderung, alles Unwesentliche beiseite zu schieben und sich allein auf die Pflicht des Gedenkens zu konzentrieren.

von Generalleutnant Aviv Kochavi

Erinnern Sie sich an diejenigen, die das höchste Opfer auf ihrem Weg gebracht haben, damit unser Weg sicher ist. Erinnern Sie sich an diejenigen, die sich entschieden haben, an der Speerspitze zu sein, in Kampfeinheiten, die Leib und Leben riskieren, um die kommenden Generationen zu schützen. Erinnern Sie sich an all die Männer und Frauen, in allen Einheiten, die als Bollwerk für unser Land dienten.

Die Sirene hallt landesweit, um uns alle daran zu erinnern, dass wir dank der Generationen von Wehrdienstleistenden sicher sind. Der Klang, der sich in jeder Gemeinschaft ausbreitet, erinnert uns daran, dass das Gemeinschaftsleben, das Schaffen und die Entwicklung ohne den Einsatz der Soldaten nicht möglich gewesen wären.

Der Klang durchdringt jede Schule und Synagoge und unterstreicht die Pflicht zur Erziehung zu Ethik und Werten, zum freiwilligen Zivildienst und zur Teilnahme am bedeutungsvollen Wehrdienst.

Das Heulen der Sirene dringt in die Herzen derer, die enge Freunde verloren haben, des Lehrers, der das Mädchen erzogen hat, das ein Offizier wurde, des Rabbiners, der den Yeshiva-Schüler unterrichtete, der sich freiwillig für eine Eliteeinheit meldete und der Soldaten, die ihre Kameraden verloren haben.

Das Heulen der Sirene erreicht auch die trauernden Familien, und dort – und nur dort – trifft sie auf einen Schrei, der lauter und herzzerreissender ist als sie selbst. Das ist der Klang des Kummers und der Klang der Kraft. Der Klang des quälendsten Schmerzes und der ehrfurchtgebietendsten Widerstandskraft.

Dieser Klang erinnert uns alle auch daran, dass wir von Herausforderungen umgeben sind, die es erfordern, eine Armee aufrechtzuerhalten, die immer kampfbereit ist – eine, die bereit ist, sich den Herausforderungen von heute und morgen zu stellen; eine, deren Zusammenhalt so ist, dass sie bereit ist, sich jeder Herausforderung zu stellen.

Dieser Klang kommt zu uns in einer komplexen Zeit der Kontroverse, der Krise und der Trennung, und er ruft uns auf – und fordert uns auf – zusammenzukommen und uns um unseren gemeinsamen Konsens zu vereinen: die Erinnerung an die Gefallenen und die Verbundenheit mit dem Ziel.

Im Namen der Soldaten und Offiziere der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte salutiere ich und umarme die gefallenen und trauernden Familien und die Verwundeten, die die Narben auf ihren Körpern und Seelen tragen. Ich verspreche, dass wir weiterhin keine Mühen scheuen werden, um die sichere Rückkehr unserer Vermissten und Gefangenen zu gewährleisten. Wir werden uns weiterhin erinnern, lernen und lehren, und wir werden weiterhin unseren Auftrag erfüllen – zu schützen und zu verteidigen. Und zu gewinnen.

Möge das Andenken an die Gefallenen ein Segen sein.

Generalleutnant Aviv Kochavi ist der Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Dieser Artikel erschien auf Englisch zuerst in Israel Hayom. Übersetzung Audiatur-Online.

1 Kommentar

  1. Ich verneige mich vor den Gefallenen und vor den Verletzten in tiefer Trauer! Solche Worte vermisse ich sehr stark in meinem Land Deutschland, wo ich ungestraft Mörder genannt werde darf.
    Obwohl er nicht meine Oberkommandierender ist, tuen solche Wort wohl. Sie spiegeln wieder was wir nie vergessen sollten:
    Es sind die, den Hilflosen Hilfe gewähren!
    Es sind die, den Schutzlosen Schutz bringen!
    und
    Es sind die, die den Rechtlosen ihr Recht zurückgeben!

    Ein ehemaliger deutscher Soldat und Sympathisant Israels
    Shalom Israel!

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