«Unrestricted warfare» oder Der uneingeschränkte Krieg

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WHO-Untersuchung der Coronavirus-Ursprünge in Wuhan am 3. Februar 2021. Foto IMAGO / Kyodo News
WHO-Untersuchung der Coronavirus-Ursprünge in Wuhan am 3. Februar 2021. Foto IMAGO / Kyodo News
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Ende 2019 steht die Administration Trump auf festem Boden, die US-Wirtschaft floriert, die Arbeitslosigkeit ist so tief wie schon seit langer Zeit nicht mehr, Wallstreet kennt nur einen Weg: nach oben. Trump macht auf die US- Industrie Druck, Arbeitsplätze von China nach den USA zurückzuholen, ebenfalls löst er einen Handelskrieg mit China aus, Zolltarife werden erhöht, und zwar gekonnt und ohne mit der Hand zu zittern. Die chinesische Führung verliert täglich das Gesicht, wird sogar zu einem milliardenschweren Kaufprogramm von nordamerikanischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen gezwungen.

von Isabel Villalon

Im Weissen Haus verfügt Präsident Trump über einen brillanten Berater, Hardliner Dr. Peter Navarro, Verfasser des Buches: «Death by China» (Tod durch China). Zeitweise werden im Tagesrhythmus Zolltarife erhöht. Auf internationaler Ebene machen die USA Druck, damit der mächtige chinesische Telekomausrüster Huawei (dessen Nähe zu den chinesischen Geheimdiensten ausser Frage steht) aus nationalen Ausschreibungen zum Ausbau der Mobilfunknetze der fünften Generation (5G) rausfliegt. Die Tochter des Huawei-Gründers wird in Kanada auf Begehren der USA in Auslieferungshaft gesetzt, da sie als Finanzchefin des Konzerns mithalf, Sanktionen gegen Iran zu umgehen.

In der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong braut sich derweilen eine Revolution an, Studenten rebellieren nun offen gegen die chinesischen Machthaber und schaffen es, breite Bevölkerungsschichten zu mobilisieren. In China beginnt die Wirtschaft aufgrund der amerikanischen Zolltarife zu schwächeln.

Die chinesischen Börsen kennen nur einen Weg: nach unten. Erste Banken gehen bankrott. Menschen versuchen, ihre Ersparnisse zu retten.

Die chinesische Doktrin des uneingeschränkten Krieges

Zwei Politoffiziere der Luftwaffe der chinesischen Volksbefreiungsarmee, die Obristen Qiao Liang und Xiangsui Wang, publizierten im Februar 1999 an der militärischen Hochschule Peking eine neuartige militärische Doktrin mit dem Ziel, einen chinesischen Sieg über «eine technologisch weitaus überlegenere Supermacht» zu erringen. Die Strategie basiert auf alternativen Methoden der Kriegsführung, um den Feind ökonomisch, sozial und militärisch zu erledigen, ohne dabei eine direkte militärische Konfrontation einzugehen. Ein dreckiger Krieg also, in dem keine hinterhältigen Mittel sakrosankt sind: Drogen, Terrorismus, soziale Aufwiegelung, Viren. Viren? Ja, auch Viren!

Die militärischen Weltspiele in Wuhan, der erste Test

Im Oktober 2019 finden in der chinesischen Stadt Wuhan die militärischen Weltspiele statt. Fast 10’000 Militärangehörige aus 100 Ländern nehmen an dieser militärischen Sportolympiade teil. Noch während der Spiele werden zahlreiche Teilnehmer krank: Fieber, Gelenkbeschwerden, Husten, Lungenentzündungen. Einzelne Delegationen sind besonders stark betroffen: Amerikaner, Franzosen, Italiener, Spanier. Einzelne Länder stellen diese Erkrankungen unter militärisches Geheimnis, da es ausschliesslich Soldaten und Offiziere ihrer Armeen betrifft.

Am 9. Januar 2020 publiziert die Europäische Seuchenschutzbehörde (ECDC) eine zweideutige Warnung vor einem neuartigen Coronavirus aus der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Es bestünden direkte wöchentliche Flugverbindungen nach Europa, deren sechs nach Paris sowie je drei Flüge nach Rom und London. Fast der ganze europäische Kontinent sei mittels indirekten Flugverbindungen zu diesen drei europäischen Hauptstädten mit Wuhan verbunden. Weil eine «Mensch zu Mensch»-Übertragung jedoch nicht gegeben sei, werde dies kein grosses Problem werden. Die ECDC folgte hier den Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), welche sich ihrerseits auf chinesische Angaben stützt. Den Rest kennen und erleben wir gerade.

China abschotten, die Welt grosszügig bedienen

In der frühen Entstehungsphase der Pandemie spielen sich sonderbare Geschehnisse ab. China verheimlicht der Welt die «Mensch zu Mensch»-Übertragung des viralen Infektes. Ärzte und Journalisten, die darüber berichten, werden eingesperrt und drangsaliert. Die Stadt Wuhan wird rigoros abgeschottet – ausser den genannten Flugverbindungen in die Welt hinaus. China Airways International und China Eastern Airlines bedienen weiterhin fleissig die Welt mit ihren Direktflügen. Die unweit gelegenen Megastädte an der Küste Chinas sowie die Hauptstadt Peking weisen deshalb weniger Fälle auf, als etwa London, Paris, Madrid und New York.

Die Verantwortliche für die Abschottung von Wuhan und die Bekämpfung der Pandemie in China ist eine hohe Militärperson: Frau Generalmajor Chen Wei, oberste Militärexpertin in biologischer Kriegsführung und somit auch Chefin des militärisch genutzten biologischen P4-Labors in Wuhan – dem Labor, in dem «nichts geschah» (weshalb auch über 300 Studien zum Thema aus den Rechnern gelöscht wurden).

Ein Virus, welches fast keine Asiaten umbringt

Während die Welt in der Tristesse der Pandemie Weihnachten und Neujahr 2020 still zu Hause bleibt, feiert China. Bilder gehen ungehindert um die Welt: Menschenmassen ohne Masken und sozialer Distanz feiern dichtgedrängt in Nachtclubs, an Konzerten oder sonstigen Anlässen. Die berüchtigten infizierenden Aerosole scheinen dort überhaupt keine Rolle mehr zu spielen. Mehr noch: China meldet seit Monaten keinen einzigen Toten aufgrund des Virus, währen die Welt am Virus erstickt. 1,4 Milliarden Menschen, teilweise in äusserst dicht besiedelten Städten – keine Infizierten, keine Toten. In China ansässige Schweizer berichten mir: «Coronavirus ist vorbei hier.»

In vielen asiatischen Ländern wie Japan, Vietnam, Laos, Kambodscha, Südkorea, Thailand ist es ähnlich. Lockdown? Keineswegs. Weder Japan noch Taiwan, noch Singapore haben jemals einen Lockdown verhängt, und trotzdem ist die Anzahl der mit dem Virus Infizierten und Verstorbenen im Vergleich zu Europa und den USA äusserst gering. Sonderbar, nicht? Nein, nicht unbedingt. Nicht, wenn es sich um eine genetische Massanfertigung des Virus’ handelt, welches insbesondere gewisse genetische Haplogruppen (diese haben spezielle Positionen auf einem Chromosom) umbringt – nämlich die unsere.

Verschiedene ernstzunehmende Studien internationaler Wissenschafter haben einen Zusammenhang zwischen den Mortalitätsraten aufgrund von Coronavirus-Infektionen und vorkommenden genetischen Haplogruppen in geografischen Gebieten festgestellt. Dabei überwiegt die genetische Haplogruppe R1b in den am meisten vom Virus befallenen Ländern klar. Während in gewissen Ländern (Vereinigtes Königreich, Spanien, Frankreich, Italien, USA, Lateinamerika) 60 bis 100 Prozent der Bevölkerung dieser genetischen Haplogruppe angehören, ist diese in Asien nur zu zwei Prozent in der Bevölkerung vertreten.

Eine Pandemie: Inflexionspunkt der westlichen Zivilisation?

«Mission erfüllt!» werden sich die chinesischen Machthaber sagen. Präsident Donald Trump wurde politisch eliminiert, dies insbesondere aufgrund der vom Virus in den USA verursachten sozialen Unruhen. Die Revolution in Hongkong wurde dank der Corona-Pandemie von der kommunistischen Führung Pekings einkassiert, gegenüber Taiwan wird mit dem Säbel gerasselt.

Wirtschaftlich leidet der Westen enorm an dieser Pandemie, während sich Chinas Wirtschaft an der Pandemie gesundstösst. Auch sozial kommen wir an unsere Grenzen. Unsere westlichen Gesellschaften sind gespalten wie selten zuvor. Das Virus verändert uns, wir vertrauen niemandem mehr, nicht unseren Regierungen und auch nicht unseren Nachbarn. Sogar in den Familien herrscht nun physischer und teilweise auch emotionaler Abstand. Je länger, je mehr.

China notiert alles, China lernt. So werden z.B. in Afrika die genetischen Daten von breiten Bevölkerungsschichten seitens der Chinesen gesammelt. In Australien werden die Adressen sämtlicher Politiker und der obersten Militäroffiziere überprüft. Die Militärdoktrin der ungehinderten Kriegführung scheint aufgegangen zu sein. Das Experiment kann beliebig wiederholt werden.

Isabel Villalon ist Ingenieurin im Fach Maschinenbau mit Spezialgebiet Energie.