Amnesty International gegen den «rassistischen» Nawalny

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Alexey Navalny. Foto Dmitry Aleshkovskiy - https://www.flickr.com/photos/aleshru/6268649551/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99693856
Alexey Navalny. Foto Dmitry Aleshkovskiy - https://www.flickr.com/photos/aleshru/6268649551/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99693856
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Alexej Nawalny ist für Amnesty International «wegen nationalistischer und rassistischer Äusserungen», die er in der Vergangenheit gemacht hat, kein «politischer Gefangener» mehr. Der russische Putin-Gegner und politische Aktivist hat nämlich die Abschiebung von Migranten gefordert. «Wir haben das Recht, in Russland russisch (ethnisch) zu sein, und wir werden dieses Recht verteidigen», sagte Navalny.

von Giulio Meotti

Ich bin nicht überrascht, dass Amnesty ihre linksradikale Politik über Navalnys Verteidigung gestellt hat, unabhängig davon, was man über seinen Fall und die russische Politik denkt.

Es gibt ein Foto von Moazzam Begg, einem ehemaligen Häftling in Guantanamo und Taliban-Unterstützer, vor der Downing Street, dem Sitz des britischen Premierministers, zusammen mit den lächelnden Führern von Amnesty.

Der damalige Generalsekretär von Amnesty International, der Italiener Claudio Cordone, sagte, dass der «defensive Dschihad» nicht «antithetisch» zum Kampf für die Menschenrechte sei. Er sagte dies als Antwort auf eine Petition über die Beziehung von Amnesty zu Cageprisoners, der von Begg gegründeten NGO, die für die Freilassung von Vollblut-Dschihadisten kämpft.

Der Fall eskalierte, als Gita Sahgal, Leiterin der Gender-Abteilung von Amnesty, ihren Unmut in der Times veröffentlichte, nachdem er von der Führungsspitze der Organisation unbeantwortet blieb. «Die Kampagne ist eine Bedrohung für die Menschenrechte in ihrer Gesamtheit – schrieb Sahgal in einer E-Mail an ihre Chefs. «Mit dem berühmtesten britischen Unterstützer der Taliban zusammen aufzutreten und ihn als Verteidiger der Menschenrechte darzustellen, ist ein grosser Fehler.»

Das Ergebnis? Sahgal wurde bei Amnesty rausgeworfen.

Eine weitere Amnesty-Führungskraft, Karima Bennoune, Autorin eines Buches mit dem Titel «Ihre Fatwa gilt hier nicht», schrieb: «Während meiner Jahre bei Amnesty International teilte ich ihre Besorgnis über die Folter in Algerien, aber ich konnte die Reaktion der Organisation auf die Gewalt fundamentalistischer Gruppen nicht verstehen.»

Reaktion? Mehr als alles andere: Schweigen.

Amnesty International ist zu sehr damit beschäftigt, ihren üblichen Anti-Israel-Kreuzzug zu führen.

Es ist dieselbe Amnesty, für welche die «Hotspots», die Zentren, die in Italien ankommende Migranten aufnehmen, mit Konzentrationslagern vergleicht. Das haben wir aus dem Amnesty-Bericht gelernt, der Italien nichts weniger als «Folter» von Migranten unterstellt.

Im Jahr 2005 bezeichnete Irene Khan, die damalige Sekretärin von Amnesty, das amerikanische Gefängnis von Guantanamo als «den Gulag unserer Zeit». Khan verglich sowjetische Zwangsarbeitslager, in denen Millionen an Hunger und Kälte starben und hingerichtet wurden, mit einer amerikanischen Militärbasis, in der keine Gefangenen starben und die vermutlich verhinderte, dass Hunderte von unschuldigen Zivilisten in die Luft gesprengt wurden.

Der Russe Navalny könnte hierzu etwas sagen. Und er kann auf die Amnesty-Kerze, die man besser Amnesie-Kerze nennen sollte, verzichten.

Es gab eine Zeit, in der Amnesty Opfer ideologischer Unterdrückung verteidigte, wie etwa die Frau des sowjetischen Schriftstellers Boris Pasternak, Olga Ivinskaya, die jahrelang unter Arrest stand. Heute ist Amnesty von ihrer eigenen antiwestlichen Ideologie geblendet.

Giulio Meotti, Kulturredakteur bei Il Foglio, ist ein italienischer Journalist und Autor. Auf Englisch zuerst erschienen bei Arutz Sheva. Übersetzung Audiatur-Online.

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