Studie: UNRWA-Bildungsmaterial enthält Antisemitismus, Anti-Israel-Hass und Hetze

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Kundgebung in Gaza-Stadt in Solidarität mit der Erneuerung des UNRWA-Mandats am 27. November 2019. Foto Majdi Fathi/TPS
Kundgebung in Gaza-Stadt in Solidarität mit der Erneuerung des UNRWA-Mandats am 27. November 2019. Foto Majdi Fathi/TPS
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Eine neue Studie über Unterrichtsmaterialien des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat ergeben, dass die Materialien anti-israelischen und antisemitischen Rassismus, die Ermutigung zu Terrorismus und Dschihad sowie die Ablehnung eines Friedens mit dem jüdischen Staat enthalten.

Der Bericht der Organisation IMPACT-se, die Schullehrpläne untersucht, stellt fest, dass solche Inhalte gegen die eigenen Vorgaben der UNESCO verstossen, die Respekt vor dem „Anderen“ und ein Bekenntnis zum Frieden fordern und Hassrede, Verhetzung und Vorurteile verbieten.

Im Gegensatz zu den UNESCO Vorgaben, so der Bericht, ermutigen die UNRWA-Materialien – mit denen über 500.000 Kinder unterrichtet werden – Dschihad, Terrorismus und Märtyrertum und stellen Terroristen als Helden dar. Eine Ablehnung von Gewalt ist nicht enthalten. Einige dieser Materialien sind direkt aus Lehrbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde kopiert, die für solche Inhalte berüchtigt sind.

Die Materialien präsentieren laut IMPACT-se auch keine Inhalte, die zum Frieden oder zur Versöhnung mit Israel aufrufen, sondern sehen den jüdischen Staat ausschliesslich als „den Feind“.

Es gibt keine positive Darstellung des „Anderen“ in den Materialien, heisst es im Bericht, die Nicht-Araber und Nicht-Palästinenser würden in einer rein negativen Weise dargestellt. Europa wird für die Kreuzzüge dämonisiert, und es werden keine Informationen über die historische Darstellung der Juden oder Israels präsentiert.

Israel werde konsequent mit Lügen und Verschwörungstheorien in Verbidnung gebracht, wie z.B. die Behauptung, Israel wolle die al-Aqsa-Moschee zerstören, kippe Giftmüll in palästinensische Gebiete und raube palästinensische Antiquitäten.

Extremistische palästinensische Redewendungen

Laut IMPACT-se ist dieses von der UNRWA erstellte Material teilweise extremistischer als das Material der Palästinensischen Behörde, welches es ergänzt.

Trotz der Anforderungen an die Neutralität stellte IMPACT-se fest, dass die UNRWA-Bildungsmaterialien eine aggressive und kompromisslose Voreingenommenheit gegen Israel zeigen und dabei extremistische palästinensische Redewendungen übernehmen. Dazu gehört die Bezeichnung Israels als „die Besatzung“ und „die Zionisten“, die Bezeichnung Jerusalems als „ewige Hauptstadt Palästinas“ und die Bezeichnung der Sicherheitsbarriere im Judäa und Samaria  als „rassistischer Erweiterungs- und Annexionszaun“.

Die Materialien blenden Israel und die Juden als Ganzes oft einfach aus. Israels Name wird selten erwähnt, und Karten der Region zeigen das gesamte Land Israel als „Palästina“. Die jüdische Geschichte im Land Israel und im Nahen Osten im Allgemeinen wird fast vollständig ignoriert, und Israel wird stattdessen beschuldigt, zu versuchen, das Gebiet zu „judaisieren“.

IMPACT-se, das in Jerusalem ansässig ist und auch Lehrpläne in Israel und in der gesamten Region untersucht hat, konnte einige positive Trends feststellen. Israels Name wird in ein paar mehr Fällen erwähnt, als bei früheren Überprüfungen festgestellt wurde; einige Verleumdungen wurden entfernt, wie die unbegründete Behauptung, dass Israel palästinensisches Wasser stiehlt; und einige Koranverse, die zum Dschihad aufrufen, erscheinen nicht mehr.

Als Reaktion auf einen früheren IMPACT-se-Bericht behauptete UNRWA-Generalkommissar Phillippe Lazzarini im Europäischen Parlament, dass „es keinen Platz für jegliche Unterweisung gibt, die Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus fördern würde.“

Lazzarini erklärte weiter in einem Interview mit der Jerusalem Post: „Um es klar zu sagen: Es gibt keine Verherrlichung von Märtyrern, die in UNRWA-Schulen unterrichtet wird… Die UNRWA ist auch mit diesem Beispiel [der Verherrlichung von Dalal Mugrabi] nicht einverstanden… Die UNRWA hat klare Anweisungen gegeben, dass dies nicht in den Schulen gelehrt werden darf.“

UNRWA mitschuldig an der Radikalisierung

Marcus Sheff, Geschäftsführer von IMPACT-se, erklärte, dass Lazzarini letztes Jahr „eine Charmeoffensive startete und Politikern und Medien versprach, dass die UNRWA-Schulen ‚ein Hort der Toleranz‘ seien. Aber die Realität ist, dass die UNRWA durch ihr eigenes Material mitschuldig ist an der Radikalisierung [palästinensischer] Schulkinder durch die Verherrlichung von Terroristen, die Ermutigung zur Gewalt und das Lehren von Verleumdungen.“

Sheff fügte hinzu: „Um es klar zu sagen: Die UNRWA ist eine Organisation der Vereinten Nationen, die von der internationalen Gebergemeinschaft finanziert wird. Der grösste Teil ihres Budgets ist für Bildung vorgesehen. Es ist nicht unvernünftig, wenn die Geberländer sicherstellen, dass ihre Gelder nicht für die Vermittlung von Hass verwendet werden, oder dass potenzielle Geber eine sorgfältige Prüfung der UNRWA-Schulmaterialien durchführen, bevor sie Gelder überweisen.“

„Die UNRWA hat sich seit Jahren strikt geweigert, ihr Lehrplanprogramm zu veröffentlichen, von dem sie behauptet, es bekämpfe die Aufwiegelung in den palästinensischen Schulbüchern“, sagte er. „Jetzt wissen wir, warum: Einige ihrer eigenen Inhalte sind sogar noch schlimmer als die der Palästinensischen Autonomiebehörde.“

Sheff folgerte: „Nachdem er in den letzten Monaten Regierungen und Gesetzgeber überzeugt hat, ohne jemals den Beweis zu erbringen, dass die UNRWA keine Kinder aufhetzt, muss Herr Lazzarini nun erklären, wie das unter seiner Aufsicht passiert ist – und was er dagegen zu tun gedenkt.“

1 Kommentar

  1. Es ist und bleibt eine geschichtliche Verfälschung, wenn Angriffe gegen Israel und/oder Juden als Anti-Semitismus bezeichnet werden. So lange auch kluge Medien-Macher die historische Wahrheit leugnen, dass der eigentliche Anti-Semitismus darin besteht, die Exodus-Leute (keineswegs nur Nachfahren von Abraham) durch die Tore von den anderen semitischen Völkerschaften abzugrenzen, solange wird die Diskussion weitergehen wie ein Kasperle-Theater.

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