Während arabische Journalisten aus der Golfregion Israel besuchen und sagen, dass sie sich auf die Zusammenarbeit mit ihren israelischen Kollegen freuen, schüren die Palästinenser weiterhin Hass gegen die israelischen Medien und bedrohen israelische Journalisten.
von Bassam Tawil
Während die Araber in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen zu Israel hinarbeiten, bedrohen die Palästinenser weiterhin jeden, der mit Israelis Frieden schliessen will.
Das Palästinensische Journalistensyndikat (PJS), eine Organisation, die von Getreuen des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, dominiert wird, ist wütend, weil zwei israelische (jüdische) Korrespondenten die palästinensischen Städte Ramallah und Bethlehem besuchten, wo sie mit lokalen Geschäftsleuten sprachen.
Die israelischen Fernsehkorrespondenten interviewten im Rahmen einer Nachrichtensendung über das pulsierende Nachtleben von Ramallah und Bethlehem die Besitzer von Restaurants, Hotels und Cafés.
Der Bericht zeigte, dass trotz der von der palästinensischen Regierung verhängten Sperren und Beschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie die palästinensische Wirtschaft weiterhin floriert.
Das Journalistensyndikat beschreibt sich selbst als „nichtstaatliche Berufsorganisation mit pluralistischem und unabhängigem Profil, das sämtliche palästinensischen Journalisten innerhalb Palästinas und im Ausland vertritt“.
Das PJS widerspricht sich jedoch selbst, indem es erklärt, dass es „an der Politik der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) als einzig legitimer Vertreter des palästinensischen Volkes festhält“. Es ist wichtig anzumerken, dass zum Beispiel die Hamas und andere palästinensische Fraktionen die PLO nicht als „einzig legitimen Vertreter des palästinensischen Volkes“ anerkennen. Das bedeutet, dass das PJS sich weigert, Journalisten zu vertreten, die nicht der PLO angeschlossen sind.
Keine Normalisierung mit Israel
Während das Palästinensische Journalistensyndikat sich seiner „Professionalität“ und „Unabhängigkeit“ rühmt, verhehlt es nie die Tatsache, dass seine erklärte Politik darin besteht, sich jeder Form der Normalisierung mit Israel zu widersetzen, insbesondere in den Medien. Daher, so das PJS, habe es palästinensischen Journalisten verboten, mit Israelis „innerhalb und ausserhalb des Landes“ Normalisierungsaktivitäten zu betreiben.
Das PJS ist nicht nur deshalb verärgert, weil zwei israelische Reporter Ramallah besucht haben. Das Syndikat ist verärgert, weil die Reporter es gewagt haben, eine unbequeme Wahrheit zu enthüllen: dass die Palästinenser sich amüsieren und dass es der Wirtschaft in Ramallah trotz des Ausbruchs des Coronavirus recht gut geht.
Diese Wahrheit widerspricht der offiziellen und langjährigen Propagandalinie der palästinensischen Führung: dass die Palästinenser infolge der schlechten Wirtschaftslage „leiden“ und die Welt ihnen deshalb weiterhin jedes Jahr Hunderte von Millionen Dollar zur Verfügung stellen muss.
Schlimmer noch, die palästinensische Journalistengruppe hetzt auch gegen die israelischen Reporter auf eine Weise, die deren Leben gefährdet. Hier ist, was das PJSin einer Erklärung sagte:
„Der zionistische Kanal strahlte einen Bericht über die Realität des Nachtlebens in Ramallah und Bethlehem aus. Der Bericht wurde von zwei Korrespondenten verfasst, die für ihre absolute Feindseligkeit gegenüber dem palästinensischen Volk und der [palästinensischen] nationalen Sache bekannt sind. Die Reporter sind dafür bekannt, zu lügen, zu erfinden und die Tatsachen zu verdrehen“.
Das PJS legt jedoch den Inhalt der angeblichen „Lügen und Erfindungen“ nicht offen. Alles, was das Presse Syndikat tut, ist, die beiden Reporter zu diffamieren, offenbar nur weil sie israelische Juden sind. Das PJS wirft den Reportern weiterhin vor, „als Besatzer in die palästinensischen Gebiete eingedrungen zu sein, meist unter dem Schutz der Besatzungsarmee“. Dies ist eine falsche und gefährliche Anschuldigung: Israelische Journalisten, die über palästinensische Angelegenheiten berichten, besuchen keine palästinensischen Städte, wenn sie von israelischen Soldaten eskortiert werden.
Kein Unterschied zwischen einem israelischen Journalisten und einem Soldaten
Mit der Behauptung, dass israelische Journalisten palästinensische Städte unter dem Schutz der israelischen Armee betreten, sagt die palästinensische Journalistengruppe den Palästinensern faktisch, dass es keinen Unterschied zwischen einem israelischen Journalisten und einem Soldaten gibt. Mit anderen Worten, dies ist ein direkter Aufruf an die Palästinenser, israelische Reporter ins Visier zu nehmen, sobald sie solche in einer palästinensischen Stadt sehen.
Das PJS bedroht auch Palästinenser, die mit israelischen Reportern zu tun haben oder mit ihnen sprechen:
„Jeglicher Umgang oder das Abhalten von Treffen mit den Besatzungsmedien und deren Unterstützung bei der Einreise in die palästinensischen Gebiete ist ein Verbrechen der Normalisierung und wird abgelehnt wird. Die Besitzer von Restaurants, Cafés und Hotels, die in dem oben genannten Bericht auftauchen, machen sich des Verbrechens der Normalisierung schuldig.“
Die palästinensische Journalistengruppe sagt also, dass die palästinensischen Geschäftsleute, die mit den israelischen Korrespondenten gesprochen haben, Verräter sind, weil sie sich auf eine Form der Normalisierung mit dem Feind eingelassen haben. Nach der Logik der palästinensischen Journalisten sind die Geschäftsleute auch deshalb Verräter, weil sie aufzeigten, dass die palästinensische Wirtschaft nicht so schlecht ist, wie die palästinensischen Führer behaupten, und dass die Restaurants und Cafés voll von Menschen sind, die sich amüsieren.
Man fragt sich, ob die palästinensischen Geschäftsleute, die im israelischen Fernsehen auftraten, verletzt oder gar getötet werden, weil sie angeblich mit dem israelischen Feind kollaborieren und ein Bild präsentieren, das dem falschen Narrativ der palästinensischen Führung widerspricht.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Palästinenser israelischen Journalisten Gewalt androhen oder andere dazu anstiften. Zu Beginn dieses Jahres veröffentlichte Abbas‘ Fatah-Fraktion in einem beispiellosen Schritt die Namen und Fotos von drei israelischen Journalisten und beschuldigte sie der „Aufwiegelung“ gegen die PA-Führung. Die Fatah beschrieb die drei Journalisten als „israelische Kriegsgeneräle, die sich als Medienleute ausgeben“.
Eine solche Hetze ist eine direkte Aufforderung an die Palästinenser, die israelischen Journalisten unter dem Vorwand zu verletzen, sie seien Teil des israelischen Sicherheitsapparats. Für die palästinensische Führung und ihrem Syndikat, ist jeder Journalist, der nicht der offiziellen palästinensischen Propagandalinie folgt oder es wagt, die palästinensische Führung zu kritisieren, „der Aufwiegelung schuldig“ und sollte deshalb boykottiert oder bestraft werden. Die einzigen Journalisten, die die palästinensische Führung toleriert, sind diejenigen, die ihre Politik und Entscheidungen nicht in Frage stellen und keine peinlichen Fragen stellen.
Indem sie die israelischen Korrespondenten bedrohen, senden die Palästinenser auch eine Warnung an westliche Journalisten, die über palästinensische Angelegenheiten berichten: Entweder Sie unterstützen unsere Positionen und plappern unsere anti-israelische Propaganda nach, oder Sie sind nicht willkommen und wir werden Gewalt gegen Sie anstiften.
Die International Federation of Journalists
Das PJS ist eine Mitgliedsorganisation der International Federation of Journalists (IFJ), einer globalen Föderation von Journalistengewerkschaften – der grössten der Welt. Die IFJ, die mehr als 600.000 Medienschaffende aus 187 Organisationen in 146 Ländern vertritt, erklärt, dass sie „für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Rechte von Journalisten, einschliesslich der Meinungsfreiheit, kämpft“. Sie behauptet auch, dass es ihr Ziel ist, internationale Aktionen zur Verteidigung der Pressefreiheit und der sozialen Gerechtigkeit zu fördern.
Da die Palästinenser diesem internationalen Verband angeschlossen sind, stellt sich die Frage: Wird die IJF die palästinensischen Journalisten wegen Anstiftung zur Gewalt gegen und Gefährdung des Lebens von israelischen Medienvertretern zur Rede stellen?
Ausserdem: Wird die Internationale Journalisten-Föderation die Palästinenser dafür verurteilen, dass sie regelmässig israelische Journalisten bedrohen? Es wäre ein Wunder, wenn das geschähe. Internationale Organisationen sehen selten etwas Böses auf der palästinensischen Seite. Der einzige Schuldige ist für sie Israel. Das Schweigen der IJF und anderer internationaler Medienorganisationen und Menschenrechtsgruppen ist nichts anderes als ein grünes Licht für diese Palästinenser, den nächsten israelischen Reporter, den sie auf den Strassen von Bethlehem oder Ramallah sehen, physisch anzugreifen.
Bassam Tawil ist ein im Nahen Osten lebender muslimischer Araber. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.