IAEA: Iran baut unterirdische Nuklearanlage

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Atomdeal mit dem Iran: Einigung in Wien am 14 Juli 2015. Von links nach rechts: Außenminister/Staatssekretäre Wang Yi (China), Laurent Fabius (Frankreich), Frank-Walter Steinmeier (Deutschland), Federica Mogherini (EU), Mohammad Javad Zarif (Iran), Philip Hammond (Großbritannien), John Kerry (USA). Foto Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres - Iran Talks, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41591579
Atomdeal mit dem Iran: Einigung in Wien am 14 Juli 2015. Von links nach rechts: Außenminister/Staatssekretäre Wang Yi (China), Laurent Fabius (Frankreich), Frank-Walter Steinmeier (Deutschland), Federica Mogherini (EU), Mohammad Javad Zarif (Iran), Philip Hammond (Großbritannien), John Kerry (USA). Foto Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres - Iran Talks, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41591579
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Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) hat bestätigt, dass der Iran mit dem Bau eines unterirdischen Zentrifugenmontagewerks in Natanz begonnen hat.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP enthüllte Rafael Grossi, Generaldirektor der IAEA, dass die Iraner „damit begonnen haben, aber noch nicht fertig sind.“ Es sei ein langer Prozess, doch er wollte keine weiteren Einzelheiten nennen, da es sich um „vertrauliche Informationen“ handle. Nach Angaben der IAEA lagert der Iran auch weiterhin grössere Mengen an schwach angereichertem Uran.

Nach der Explosion im iranischen Zentrifugenmontagezentrum (ICAC) am Nuklearstandort Natanz im Juli sagte Ali Akbar Salehi, der Leiter der iranischen Nuklearabteilung, dass die zerstörte oberirdische Anlage durch „eine modernere, breitere und umfassendere Halle in allen Dimensionen im Herzen des Berges bei Natanz“ ersetzt werde.

Brand in iranischer Nuklearanlage Natanz. Youtube / Al Jazeera English

Natanz gilt als die wichtigste Urananreicherungsanlage des Iran, und die ICAC wurde so konzipiert, dass sie jedes Jahr Tausende fortschrittlicher Zentrifugen zusammenbauen kann. Nach Angaben des in den USA ansässigen Think-Tanks Institute for Science and International Security wurden die Pläne des Iran, sein Zentrifugenprogramm um mindestens ein Jahr zu erweitern, durch die Zerstörung der Anlage zunichte gemacht.

Seit dem Rückzug von US-Präsident Trump aus dem JCPOA-Nuklearabkommen im Mai 2018 hat der Iran seine Lagerbestände an angereichertem Uran kontinuierlich erhöht. Nach der aktuellen Einschätzung der IAEA verfügt der Iran jedoch derzeit noch nicht über eine „signifikante Menge“ hochangereicherten Urans zur Herstellung einer Atomwaffe.

Letzten Monat sagte Premierminister Benjamin Netanjahu vor der UN-Generalversammlung, dass der Iran aufgrund der Verletzungen des JCPOA in wenigen Monaten genug angereichertes Uran für zwei Atombomben haben werde. Der Iran arbeite an einer neuen Generation von Zentrifugen, der so genannten IR9, die die Anreicherungskapazität des Iran um das Fünfzigfache steigern werde, so Netanjahu.