Israel: Zusammenstösse und Verhaftungen wegen Lockdown

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Anti-Regierungs-Protest am 3. Oktober 2020 in Tel Aviv. Foto Gili Yaari/Flash90
Anti-Regierungs-Protest am 3. Oktober 2020 in Tel Aviv. Foto Gili Yaari/Flash90
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Die Polizei hat am Samstagabend in Tel Aviv 38 Demonstranten verhaftet, die an Protesten gegen Premierminister Benjamin Netanjahu teilgenommen hatten. Die Demonstration verstiess gegen die landesweiten Lockdown Regeln in Folge der Corona-Pandemie.

Gemäss den linken Demonstranten, schadet Netanjahu der Demokratie Israels und müsse zurücktreten. Ausserdem habe er, so die Protestierenden, in seiner Führung während der Coronavirus-Krise versagt.

Laut der Polizei, waren die Ausschreitungen in Tel Aviv sehr gewalttätig, und die Sicherheitskräfte bemühten sich, die Kontrolle aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Vorschriften bezüglich des Lockdown durchzusetzen. Die Sonderbestimmungen wegen Corona sahen einen Abstand von zwei Metern zwischen jedem Demonstranten vor und nur Anwohner, die in der Nähe wohnten, durften an den Demonstrationen teilnehmen. Diese Richtlinien wurden jedoch nach Angaben der Polizei grösstenteils missachtet.

Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, der bei der Demonstration anwesend war, wurde bei einem Handgemenge leicht verletzt. Ein Polizeibeamter wurde ebenfalls verletzt.

Die Polizei verhaftete 38 Randalierer wegen Störung der öffentlichen Ordnung und tätlicher Angriffe auf Polizisten. Mit Ausnahme eines Häftlings wurden alle anderen verhafteten Demonstranten in der Nacht freigelassen.

Zusammenstösse zwischen Polizei und Haredim

Die Jerusalemer Polizei verhaftete am Sonntagabend 18 ultra-orthodoxe Demonstranten bei Zusammenstössen in der Gegend von Kikar Hashabbat. Die Polizei war im Einsatz, um den Lockdown wegen des Coronavirus durchzusetzen.

Mehrere ultra-orthodoxe Gemeinschaften beschlossen, die landesweiten Lockdown-Regeln zu ignorieren und die Feierlichkeiten und Veranstaltungen zu Sukkot unter Verletzung der Vorschriften abzuhalten.

Zwei Polizisten wurden verletzt, nachdem sie mit Steinen beworfen worden waren. Die Randalierer verursachten auch Schäden an einer Reihe von Polizeifahrzeugen, Privatfahrzeugen und am Eigentum der örtlichen Behörden.

“Die Polizei wird weiterhin entschlossen handeln, um ihrer Verantwortung bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit gerecht zu werden, und wird es keiner extremistischen Person oder Gruppe erlauben, die Massnahmen zu behindern”, erklärten die israelische Polizei in einer Mitteilung.