Die Islamische Universität Gaza – Eine von der EU unterstützte Hamas-Hochburg

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Treffen des Leiters des politischen Büros der Hamas, Ismail Haniyeh, mit Studenten im Grossen Konferenzsaal der Islamischen Universität in Gaza. Foto Twitter / SafaPs
Treffen des Leiters des politischen Büros der Hamas, Ismail Haniyeh, mit Studenten im Grossen Konferenzsaal der Islamischen Universität in Gaza. Foto Twitter / SafaPs
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Die Universitäten in den palästinensischen Gebieten geraten immer wieder in die Schlagzeilen wegen ihrer Verbindungen zu den unterschiedlichsten Terrororganisationen und ihren extremistischen Lehrinhalten.

Die im Jahr 1978 gegründete lslamische Universität Gaza (IUG), welche gleichzeitig die grösste Universität der Palästinensischen Autonomiegebiete ist, gilt als eine Hochburg der Hamas. Unzählige Alumnis des Lehrkörpers fanden sich nach ihrem Studienabschluss in hohen Positionen des militärischen und politischen Flügels der Hamas wieder und auch die Aktivitäten auf dem Campus Gelände unterliegen der Kontrolle der islamischen Terrororganisation. Viele Führungspersonen der Hamas unterrichteten an der IUG oder übernahmen administrative Aufgaben in den Universitätskomplexen. Ein Beispiel dafür ist Isma’il Haniyeh, einer der Führungspersönlichkeiten der Terrororganisation und vormaliger Sekretär des Kuratoriums der Universität sowie ehemaliger Vorsitzender des Fachschaftsrats. Dr. Mahmoud al-Zahar, einer der Gründer der Hamas, unterrichtete angeblich Medizin an der Universität. Yahya al-Sinwar, derzeit Chef des politischen Büros der Hamas im Gaza-Streifen, studierte an der Universität und war einer der Gründer des Islamischen Blocks der Hamas an der IUG. Hinzu kommt, dass laut israelischen Sicherheitsbehörden nicht wenige Absolventen in Terroranschläge, die sich gegen Israel richteten, involviert waren.

Obwohl die EU die Hamas offiziell als Terrororganisation listet, spendet sie bereits seit Jahren grosszügig Gelder an die Islamische Universität Gaza. Genauere Angaben kann man auf der jeweiligen Website finden. Dort wird u.a. angegeben, dass die IUG Projektpartnerschaften mit mehr als 130 Universitäten in 21 EU Ländern unterhält und an hochdotierten Forschungsprojekten teilnimmt, wie z.B. Horizont 2020, von dem die Ariel University in Samaria wegen ihrer „schwierigen Lage in den besetzten Gebieten“ ausgeschlossen ist. Die EU fördert also demzufolge lieber Projekte mit akademischen Institutionen, die von Terrororganisationen kontrolliert werden als innovative Universitäten, wie die Ariel University.

Die Europäische Union überweist jährlich Gelder an die Palästinensische Autonomiebehörde, welche dann einen bestimmten Anteil an die IUG weiterleitet, obwohl sie auf deren Hochschulpolitik wenig bis gar keinen Einfluss hat, da die Universität unter der Kontrolle der Hamas steht. Wer hierbei immer noch an eine Unschuldsvermutung glaubt, dem sei gesagt, dass der EU durchaus bewusst ist, dass das Ministerium für Volkswirtschaft der PA „durch die de-facto-Regierung [Hamas] nur einen limitierten Einfluss auf die Situation im Gazastreifen hat.“

EU-Unterstützung für die IUG als Teil ihres Projekts zur Unterstützung Palästinas im Jahr 2017. Screenshot EU-Website, 11. Dezember 2017.

Die IUG sagt von sich selbst, dass sie eine unabhängige akademische Institution wäre und unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) stünde. In Wirklichkeit jedoch wird sie von der Hamas kontrolliert. Mehr als einmal wurde aufgedeckt, dass auf dem Campusgelände Waffen gelagert wurden, nachdem die Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle über die Universität erlangte und sie in ein militärisches Kompositum verwandelte. Immer wieder werden Absolventen der Universität, die in die Waffenentwicklung involviert waren, nach Syrien, in den Iran und den Libanon geschickt, um dort vor Ort ein Aufbautraining zu erhalten. Während des Gazakriegs im Jahr 2008 (auch als Operation Gegossenes Blei bekannt) griff die israelische Luftwaffe eine Waffenentwicklungseinheit der Hamas an, welche sich in den Laboren der Islamischen Universität Gaza befanden. Die UNESCO geriet deswegen bereits im Jahr 2012 unter massive Kritik, als bekannt wurde, dass die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation einen Lehrstuhl für Astronomie und Weltraumwissenschaften an der Islamischen Universität Gaza eingerichtet hatte. Ein Sprecher der Israelischen Regierung äusserte sich wie folgt: „Die Islamische Universität von Gaza ist eine bekannte Brutstätte und ein Nährboden für Hamas-Terroristen.“ und „Das Motto der UNESCO lautet: ‚In den Köpfen der Menschen sollte die Verteidigung des Friedens konstruiert werden‘, doch die Islamische Universität Gaza vergiftet die Köpfe der Menschen im Namen des Terrors.“

Hamas Veranstaltung an der IUG

Doch auch die ideologische Beeinflussung der Studenten auf dem Campus ist mehr als offensichtlich. Zum Lehrplan gehört das Schüren des Hasses auf Israel, die Ablehnung des Westens und das Glorifizieren des Jihad. Vor allem letztgenanntes findet immer wieder Einzug in die Corpora der Abschlussarbeiten der Studenten. So wird vor allem die Rolle der Frau im eigenen Haus und die Rolle der Schule bei der Vermittlung von Werten in Bezug auf die positive Konnotation des Märtyrertums betont.

Die UN und die Europäische Union fördern damit islamistischen Terrorismus obwohl beide Institutionen, offenbar ahnen wofür ihre „Hilfsgelder“ verwendet werden. Es stellt sich die Frage, ob es den sonst so heroischen Organisationen der Menschlichkeit schlichtweg an Willen fehlt oder ob man sich, wie so oft, einfach keine Feinde machen will. Wie es auch anders geht hat die USA im Jahr 2019 vorgemacht, als Präsident Donald Trump die Förderung des palästinensischen Hilfswerk UNRWA einstellte, nachdem sich die PA weigerte, die Bezahlung von Märtyrerrenten einzustellen. Die EU dagegen, die sich gern als die Verkörperung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten sieht, sollte sich, angesichts ihrer Terrorismusfinanzierung, jedenfalls ein Beispiel an den USA nehmen, wenn sie an ihren Idealen festhalten will. Diese scheinen jedoch so bröckelig zu sein wie ihre Vorsätze.