Wer weiss, wie viele dieser Gesichter, die wie nie zuvor die Todesanzeigen der Lokalzeitung im von der Epidemie stark betroffenen Bergamo füllen, allein, isoliert und ohne die Fürsorge ihrer Familien gestorben sind?
von Giulio Meotti
Wäre es nicht eine schöne Geste gewesen, eine angemessene Geste, die unserer Kultur des Lebens und der Menschlichkeit würdig ist, all diesen erschreckenden Zahlen, die seit drei Wochen Tag für Tag eintreffen, ein Gesicht zu geben – jeden Abend um 18 Uhr, vor allem wenn man bedenkt, dass sie ständig als „alt“ bezeichnet werden?
Vielleicht wäre es dann weniger kalt gewesen. Vielleicht hätten wir dann diese nationale Tragödie von Anfang an ernster genommen, da wir immer noch nicht glauben, dass es uns betrifft, wenn nur einer unserer „Alten“ weggebracht wird.
An einem einzigen Tag verlor Italien 349 Menschen bei insgesamt 2.158 Opfern von Covid-19. Vorgestern waren es 368 Opfer. Am Tag davor 170… Dies ist ein Krieg. Wie kann es sonst beschrieben werden? Es gibt ein Video aus Bergamo. Beim örtlichen Friedhof gibt es eine Kirche, in der 40 Särge auf dem Boden liegen. Es gibt Videos von Krankenhäusern, in denen so viele alte Patienten durch Beatmungsgeräte unterstützt werden, dass die Ärzte sie auf den Gängen behandeln mussten.
https://www.youtube.com/watch?v=ONOGcRsqJ5I
Professor Remuzzi, Direktor des Mario-Negri-Instituts in Mailand, sagte, dass er viele Kollegen erlebt, die krank werden und zusammenbrechen. „In Bergamo gab es vor zwei Wochen drei Tote, sieben Tage später waren es 33. Heute sind es 58“. Und wenn es nach ihm ginge, „würde ich denen sagen die mir helfen wollen, dass sie einem Jungen helfen sollen, nicht mir. Ich bin 70 Jahre alt“.
So viele Tragödien vom Norden bis zum Süden des Landes in dieser globalen Notlage; in Neapel blieb eine Familie mehr als 24 Stunden bei einer toten Frau, die tot zu Hause lag, weil niemand gekommen war, um zu überprüfen, ob sie den Virus hatte.
Piero Taffo, der in Rom am Spallanzani-Institut für die „Sonderbestattungen“ zuständig ist: „Wir müssen mit angemessenem Schutz nach draussen gehen, mit Anzügen, Kleidern, Brillen und speziellen Masken. Der Umgang mit dem Verstorbenen und seiner Familie hat sich geändert und es wird sogar der menschliche Aspekt, den man angesichts des Todes haben muss, entpersonalisiert“, erklärt er. „Nur sehr wenige Menschen können daran teilnehmen. Ich habe einige Kollegen aus dem Norden gehört und sie erzählten mir, dass auf einigen Friedhöfen die Plätze ausgegangen sind und die Krematorien rund um die Uhr arbeiten, wobei die Zahl der Toten von Tag zu Tag steigt“.
Wenn die Zahlen nicht anfangen zu sinken, wird ein Krematorium nicht ausreichen, sagte der Bürgermeister von Bergamo Giorgio Gori. „Wir werden nicht in der Lage sein, alle Ansprüche zu erfüllen. Viele Leichen wurden zur Einäscherung an andere Orte geschickt.Das Krematorium der Stadt Bergamo ist nicht in der Lage, alle anfallenden Arbeiten zu bewältigen; dies soll keine besonders unangenehmen Details aufzeigen, sondern die Müdigkeit, das Leiden verständlich machen. Es sind Freunde, die sterben, Bekannte, Kollegen“.
Und dies ist nur die Chronik einer einzigen italienischen Stadt.
Es ist die schwerste Zeit für mein Land seit dem Zweiten Weltkrieg.
Giulio Meotti, Kulturredakteur bei Il Foglio, ist ein italienischer Journalist und Autor. Auf Englisch zuerst erschienen bei Arutz Sheva. Übersetzung Audiatur-Online.
Niemand ist ohne GOTT. ER kennt uns alle, ER ist unser Schöpfer, nur die Menschen wollen nichts von IHM wissen. Aber grad so Zeiten voll großer Not sollen uns wachrütteln. ER klopft an unsere Herzenstür. Reden Sie mit IHM, laden Sie IHN zu sich ein, lassen Sie sich auf IHN ein, den von IHM kommt Hilfe.
Seien Sie gesegnet.
Liebe Almut, lassen Sie sich nicht entmutigen weiter zu unserem GOTT zu beten. ER hört Sie sehr wohl. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Vielleicht dient dieser Virus ja auch dazu, dass wir Menschen uns wieder mehr auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, eben mehr Menschlichkeit und Miteinander.
Möge ER Sie gesund durch diese Zeit tragen und allen Menschen die Kraft gegen, die sie dazu brauchen.
Es ist bewegend, das so zu lesen – und die Reihen an Särgen zu sehen. (Könnte auch ein Sargladen sein – aber diese sind wohl tatsächlich jeweils mit einem verstorbenen Menschen drin… .)
Meine Freundin in Deutschland hier – nur 42 Jahre alt – ist auch schwer krank. Ihnen wurden vor 5,5 Jahren wegen falscher „Vorwürfe“ ihre 4 kleinen Kinder vom Jugendamt weggenommen und jedes einzeln irgendwo ins Heim gesteckt – im Prinzip vom STAAT zu „Waisen“ gemacht. Diese Welt ist nicht schön. Ich bete – aber manchmal hat man das Gefühl, da kommt nichts ann…. .
Danke für Ihre Seite, auf die ich erst kürzlich gestoßen bin und alle guten Wünsche für die Arbeit. Wir brauchen alternativen Journalismus zum Mainstream! Wir brauchen echte Menschlichkeit, Vernunft, Herzlichkeit. Und müssen – jede/r für sich – daran festhalten.
Es ist schrecklich, solche Berichte zu lesen. „Schrecklich, fürchterlich usw.“ sind nur Wörter, die überhaupt nicht ausdrücken, was ich empfinde. Ich liebe Italien und die Italiener. Nach Kriegsende lebte ich fast ganze 3 Jahre in Rom und da habe ich mich in Land und Leute verliebt. Ich weiß, seit dieser Zeit hat sich vieles geändert, nicht alles zum Besseren, aber etwas blieb, etwas Wesentliches, das ich nicht in Worte fassen kann. Es ist nichts südländisches, weder Spanier noch Griechen besitzen es, nur die Italiener. Es ist unverwechselbar. Lieber Herr Meotti, ich fühle mit Ihnen. Und wünschte mir, ich könnte helfen. Leider. Bin zu alt (89) und Geld, Vermögen habe ich auch nicht. Beten kann ich auch nicht, bin doch eine Gottlose. Nur hoffen kann ich für euch und mitfühlen.
Abbracci!
caruso
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