Ein neues Projekt der EU bietet europäischen Fotografen eine All-Inclusive-Reise in die „besetzten palästinensischen Gebiete“ an, um „Gebiete im gesamten Westjordanland zu bereisen und verschiedene Aspekte des palästinensischen Lebens festzuhalten“. Nach dem Marathon werden die Fotos in „Palästina und Europa“ ausgestellt.
Die EU ist bereits hinlänglich für ihre Unterstützungsarbeit von anti-israelischen Gruppierungen, Hilfswerken und Nichtregierungsorganisationen bekannt. Die Überwachung der Verwendung der Hilfsgelder gestaltet sich oftmals schwierig und ist unübersichtlich. In vielen Fällen wurde gar nachgewiesen, dass zahlungsberechtigte Personen keinerlei Gelder erhalten hatten und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) Märtyrerrenten davon bezahlt hat. Irland, Deutschland und Spanien erhöhten ihre Zahlungen sogar, als die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump, ihre Zahlungen massiv reduzierten, da die PA es vehement ablehnte, die Zahlungen an Attentäter und ihre Familien für den Mord an unschuldig Israelis einzustellen.
Dieser Sachverhalt ist mittlerweile traurige Realität, bei der keine grossen Aussichten auf eine wesentliche Änderung bestehen. Sollte man jedoch der Annahme unterliegen, dass die EU moralisch gesehen nicht weiter sinken könnte, so beweist der erst kürzlich ausgeschriebene EU-Fotomarathon, bei der junge europäische Fotografen für eine Woche „verschieden Aspekte des Palästinensischen Lebens“ festhalten sollen, das genaue Gegenteil. Sogar ein eigener Hashtag, nämlich #EU4Palestine zeigt deutlich, wo hierbei die Sympathien verankert sind.
Ebenfalls auffällig ist das Titelbild der offiziellen Website, dass die Mauer zur Westbank im zeigt, davor einen trockenen und staubigen Boden, auf dem kein Gras wächst und eine Stuhlbank, bestehend aus drei leeren Sitzen. Dieses Bild vermittelt Öde, Armut und in jedem Fall ein unbehagliches Gefühl, was schon seltsam anmutet, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Fotowettbewerb handelt, der ja eigentlich die „verschiedenen Aspekte“ des palästinensischen Lebens einfangen sollte und keine Tristesse, die ein einseitiges Bild propagiert.
Die europäischen Fotografen sollen ihre palästinensischen Kollegen auf einer Tour durch die Westbank begleiten und Gemeinschafen, sowie Orte, an denen die EU Staaten Hilfsprojekte leiten, besichtigen und mit ihrer Kamera die jeweiligen Eindrücke festhalten. Seltsam ist hierbei bereits, warum die Fotografen lediglich die Westbank besichtigen und nicht auch den Gazastreifen, in dem die EU ebenfalls Fördergelder investiert. Wenn man schon palästinensisches Leben in seinen unterschiedlichen Aspekten festhalten möchte, dann sollte man sich auch mit dem von der Terrororganisation Hamas regierten Gazastreifen beschäftigen. Ein Schelm der hierbei vermutet, dass die Fotos lediglich ein einseitiges Bild vermitteln wollen, nämlich jenes vom bösen „Besatzer“ Israel in Bezug auf die Westbank, was schwerlich im Fall von Gaza vermittelt werden kann, da dieses Gebiet seit 2005 unter keinerlei israelischem Einfluss mehr steht und die Bevölkerung unter täglichem Terror, Armut und Angst leben muss.
Die Bewerber, im Alter zwischen 21-35, müssen neben einem Lebenslauf und einem Portfolio ihrer vorangegangenen Arbeiten auch ein Motivationsschreiben einreichen, was nicht nur enthalten soll, warum der jeweilige Bewerber an diesem Projekt teilnehmen möchte, sondern auch, wie er nach seiner Rückkehr seine spezifische Botschaft verbreiten möchte.
Es stellt sich die Frage, was hierbei erreicht werden soll und wohin man die Europäer führt. Sicherlich nicht in die jüdischen „Siedlungen“, da sie diese ja bereits ohnehin als illegal ansehen und damit die Chance verpassen zu erkennen, wie es auch anders geht, nämlich zum Beispiel, dass ein friedliches Zusammenleben und Arbeiten durchaus in einigen Fällen möglich ist. Vielmehr ist es wahrscheinlicher, dass man junge Palästinenser, wie Ahed Tamimi, zur Schau stellt, die Steine auf Israelische Soldaten werfen um sich gegen die „Besatzung“ zu wehren und über ihre „schrecklichen Lebensbedingungen“ berichten, ohne dabei zu erwähnen, dass die für sie zuständige Regierung, nämlich die Palästinensische Autonomiebehörde, genau dafür verantwortlich ist und mitnichten Israel.
Anstatt festzuhalten, wohin die Hilfsgelder, die ein jeder EU Bürger mit seinen Steuern bezahlt, in Wirklichkeit fliessen, nämlich in Terrorrenten, Waffen und Korruption der Führungsspitze, wird mit weiteren EU Geldern ein Fotowettbewerb finanziert, der nicht nur ein einseitiges Bild der Palästinenser zeichnet, sondern noch dazu Israel negiert.
EU-Sprecher oder BDS-Aktivist?
Das für diesen Fotowettbewerb zuständige EU-Presseteam besteht aus zwei Personen – Inas Abu Shirbi und Shadi Othman. Beide sind Palästinenser, die für ihren Abschluss an der Universität Birzeit studiert haben:
Bevor sie „EU-Sprecherin“ wurde, verbrachte Inas Abu Shirbi einige Zeit beim Sharek Youth Forum. Sie war dort, als Boris Johnson während einer Reise nach Israel im Jahr 2015 kritische Bemerkungen über BDS machte. Kurz nachdem Boris die BDS-Aktivisten gerügt hatte, sagten mehrere palästinensische NGOs, die sich mit Johnson treffen wollten, ihre Teilnahme ab, darunter auch das Sharek Youth Forum. Zu dieser Zeit war Abu Shirbi das öffentliche Gesicht der NGO. In einer öffentlichen Erklärung machte die Gruppe deutlich – es gibt eine klare und eindeutige Unterstützung für BDS.
Das bedeutet, dass mindestens einer der Hauptakteure dieses „Fotomarathons“ ein Palästinenser ist, der BDS schon immer unterstützt hat. Inas Abu Shibri ist immer noch in anderen palästinensischen NGOs aktiv – auch im Sharek Youth Forum. Wie kann es keinen Interessenkonflikt geben? Wenn man einen „EU-Kommunikationsverantwortlichen“ erwähnt – nehmen die Leute dann nicht an, dass die Person aus der EU kommt?
Eine weitere Frage, die es zu stellen gilt, warum gibt es nicht ähnliche Foto-Kampagnen in Zypern oder der Krim? Warum gibt es keinen Wettbewerb in Israel, bei welchem das Zusammenleben von israelischen Staatsbürgern, also Juden, Muslimen, Christen oder Drusen zeigt? Die Antwort darauf ist sowohl einfach als auch erschöpfend: Der jüdische Staat soll dämonisiert, delegitimiert und mit doppelten Standards belegt werden und das jeweilige Leiden der Palästinenser soll ihm angehangen werden. Dies zeigt schon allein der vorletzte Satz der offiziellen Kampagnen Website, der besagt, dass die ausgewählten Fotographien in „Palästina“ und Europa ausgestellt werden sollen. Wo genau Palästina ist und dass es diesen Staat per se gar nicht gibt, lässt die EU-Webseite mal eben unter den Tisch fallen, die Einseitigkeit könnte nicht offensichtlicher sein.
Wieder einmal bekleckert sich die Europäische Union anstatt mit Ruhm, mit Antizionismus und demnach mit Antisemitismus. Es bleibt unklar, warum eine derartige Verwendung von Steuergeldern erstrebenswert sein sollte und warum damit de facto einmal mehr eine einseitige Kampagne, die Israels Ansehen schadet und Tatsachen verdreht, von der EU unterstützt wird.