Über die akzeptierte Judenfeindlichkeit

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BDS-Aktivisten. Foto Stephen Melkisethian / Flickr.com. (CC BY-NC-ND 2.0)
BDS-Aktivisten. Foto Stephen Melkisethian / Flickr.com. (CC BY-NC-ND 2.0)
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Mitten unter uns wächst ein neuer Antisemitismus: die „Israel-Kritik“, die den einzigen jüdischen Staat auf der Welt so negativ beurteilt wie keinen anderen. Dies zeigt ein Video des jüdischen Publizisten Dennis Prager. Es geht um eine Analyse verbreiteter Anti-Israel-Argumente. Etwa das Argument, Israel sei nicht legitim wegen seiner ungerechten, blutigen Entstehungsgeschichte.

Dabei wird so getan, als sei die Geschichte der anderen, knapp 200 anerkannten Staaten auf der Welt gerecht und unblutig. Auch wird die Tatsache verschwiegen, dass es auf dem heutigen Gebiet Israels in den letzten 3‘000 Jahren nur zwei unabhängige Staaten gab: beide waren jüdisch, und beide wurden von Invasoren zerstört. Es gab dort zu keiner Zeit einen arabischen oder muslimischen Staat.

Israel-Gegner behaupten ferner, das Land sei rassistisch. Dabei ist Israel der einzige Rechtsstaat im Nahen Osten, in dem Juden, Muslime, Christen und Atheisten die gleichen Rechte geniessen. Jeder zweite Einwohner ist nicht weiss und jeder fünfte kein Jude. Ausserdem ist eine israelische Mehrheit für die „Zwei-Staaten-Lösung“: so wurde den Palästinensern in den letzten Jahrzehnten fünf Mal ein eigener Staat angeboten. Sie haben ihn jedes Mal abgelehnt, denn sie akzeptieren keinen jüdischen Staat, unter welchen Bedingungen auch immer.

Bedenklich in diesem Zusammenhang ist die Rolle der Uno, die jedes Jahr mehr Resolutionen gegen Isreal als gegen alle anderen Länder veröffentlicht. Rechnet man alle Resolutionen gegen China, Nordkorea, Syrien, Russland, Iran, Saudi Arabien und die Hamas zusammen, kommt Israel immer noch schlechter weg. Man misst offensichtlich mit zweierlei Mass, um eine allgemeine Stimmung gegen Israel zu erzeugen. Hier spielen überall in Europa wie auch in den USA linke und grüne Politiker eine traurige Rolle.

Natürlich darf jeder Mensch Kritik an der israelischen Regierungspolitik üben. Dabei muss aber klar sein: wer Israel für Dinge kritisiert, die er bei anderen Staaten akzeptiert, ist ein Antisemit. So wie jene, die Israel das Existenzrecht absprechen. Sie leisten geistige Mithilfe an einem neuen Judenhass. Einem Hass, den viele westliche Medien durch einseitige, anti-israelische Berichterstattung mitverantworten.

Erstveröffentlichung im Blick.

Über Giuseppe Gracia

Giuseppe Gracia (54) ist Schriftsteller und Kommunikationsberater und Mitglied im Stiftungsrat der Audiatur-Stiftung. Sein neuer Roman «Auschlöschung» (Fontis Verlag, 2024) handelt von Islamisten, die einen Kulturanlass in Berlin stürmen und den Terror live ins Internet streamen.

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