NGO Monitor Konferenz: „Zukunft der Menschenrechte in einer Ära des zunehmenden Antisemitismus“

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Elan Carr & Isaac Herzog im Gespräch, moderiert von NGO-Monitor-Vizepräsidentin Olga Deutsch. Foto Yelena Kvetny
Elan Carr & Isaac Herzog im Gespräch, moderiert von NGO-Monitor-Vizepräsidentin Olga Deutsch. Foto Yelena Kvetny
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Im Schatten einer Welle von Gewalt gegen Juden auf der ganzen Welt veranstaltete NGO Monitor ihre jährliche Konferenz in Tel Aviv. Bei der Veranstaltung “Die Zukunft der Menschenrechte in einer Ära des zunehmenden Antisemitismus” tauschten sich Experten und Meinungsbildner über die Herausforderungen aus, die der globale Antisemitismus mit sich bringt.

Elan Carr, der US-Sonderbeauftragte für die Überwachung und Bekämpfung des Antisemitismus, hielt die Grundsatzrede und erklärte: „Der heutige Antisemitismus ist derselbe alte Judenhass, der sich in Ritualmordlegenden, Isolation, Delegitimierung, wirtschaftlichen Boykotten und [einem] wahnsinnigen pathologischen Fokus auf das jüdische Ziel manifestiert.“

In einem moderierten Gespräch zwischen Carr und Isaac Herzog, dem Vorsitzenden der Jewish Agency und ehemaligen Mitglied der Knesset, fügte Carr hinzu, dass „der Nutzen der IHRA (Internationale Allianz zum Holocaustgedenken) darin besteht, dass wir uns auf einen objektiven Standard beziehen können. Das allein ist schon wichtig. Abgesehen von einigen Randgruppen, wollen die meisten Menschen keine Antisemiten sein.“

Herzog stellte fest, dass „die extremen rechten und extremen linken Parteien miteinander kollidieren und die ersten, die darunter leiden müssen, die Juden sind, aber es wird nicht bei den Juden bleiben.“

Weitere Teilnehmer an der Konferenz waren unter anderem die Geschäftsträgerin der tschechischen Botschaft in Israel, Katerina Moravcova, die leitende Redakteurin der Jerusalem Post, Lahav Harkov, die Direktorin der Anti-Defamation League in Israel, Carole Nuriel, die ehemalige Generaldirektorin des Ministeriums für strategische Angelegenheiten, Brigadegeneralin (res.) Sima Vaknin-Gil, und der Vorsitzende des Wallenberg-Zentrums und ehemalige Justizminister und Generalstaatsanwalt von Kanada, Irwin Cotler.

Ehemaliger Vorsitzender der Jewish Agency und Vorsitzender von ISGAP Natan Sharansky. Foto Yelena Kvetny
Ehemaliger Vorsitzender der Jewish Agency und Vorsitzender von ISGAP Natan Sharansky. Foto Yelena Kvetny

Der frühere Vorsitzende der Jewish Agency und Vorsitzende des Institute for the Study of Global Antisemitism (ISGAP), Natan Sharansky, schloss die Versammlung mit einer persönlichen Anmerkung und teilte seine Erfahrungen als Refusenik und seine Erkenntnisse über das jüdische Volk mit den Anwesenden: „Wenn wir eine Religion sind, dann gibt es religiösen Antisemitismus. Wenn wir eine Nationalität sind und keine Religion wollen — nun, dies war die Zeit, in der sich der Nazi-Antisemitismus aufbaute.“

Gleichzeitig stellte NGO Monitor auf der Konferenz fest, dass Antisemitismus in vielen westlichen Demokratien politisiert wurde. In diesem Zusammenhang verfälschen antisemitische NGOs und ihre Unterstützer, die von der weit verbreiteten Adaption der Finanzierungsrichtlinien bedroht sind, die IHRA-Arbeitsdefinition zum Thema Antisemitismus.

Der Gründer und Präsident von NGO Monitor, Professor Gerald Steinberg, fasste die Konferenzziele zusammen und sagte: „Die Rückkehr des virulenten Antisemitismus, auch von jenen Institutionen, die zur Förderung der universellen Menschenrechte geschaffen wurden, ist äußerst erschreckend. Aber die heutigen Präsentationen vieler herausragender Stimmen geben Hoffnung, dass diese Grundwerte wiederhergestellt werden können und die Welt den Hass und die Missbräuche, die gegen das jüdische Volk gerichtet sind, zurückweisen wird”.