Mein 12. November 2019: Raketen als Weckruf

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Israelische Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen in einer Fabrik in Sderot, die von einer Rakete des palästinensischen islamischen Dschihad aus Gaza nach Israel am 12. November 2019 abgeschossen wurde. Foto Flash90.
Israelische Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen in einer Fabrik in Sderot, die von einer Rakete des palästinensischen islamischen Dschihad aus Gaza nach Israel am 12. November 2019 abgeschossen wurde. Foto Flash90.
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In Zürich, München, Paris und London läutet um 6.30 Uhr der Wecker, edlere Geräte summen Träumer aus ihrem Schlaf. In Herzliya, 80 km nördlich des Gaza-Streifens gelegen, wird man am 12. November 2019 vom Islamischen Jihad auf Nah-Ost-Art geweckt.

Israels Raketen-Alarm-System meldet unüberhörbar Angriffe auf das Ballungsgebiet Tel Aviv mit immerhin zwei Millionen friedliebenden Menschen. Diesen Weckruf kann man per Knopf-Druck nicht abstellen. An einen Kurz-Schlummer zur Verlängerung seines Bett-Wohlgefühls ist nicht zu denken.

Sekunden später berichten die „Breaking News“: es regnet Raketen aus Gaza auf Israel. Am Abend sind es rund 200, zum Glück sind keine Menschenopfer in Israel zu beklagen, nur Sachschaden und jede Menge Aufregung. Ein Sprecher des Islamischen Jihad, Mosab al-Briem, darf im Deutschen Fernsehen (ab 1:49 Min) im grosskarierten Sakko als wäre er der Sprecher des Sparkassenverbandes verkünden: „Wir wollen nichts von Vermittlung und Waffenruhe hören“. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu sagt vorher: Israel hat den Terroristen Abu al-Ata, der seit Jahren für Anschläge auf Israel verantwortlich, „eine tickende Bombe“ war, eliminiert.

Während die Frauen für alle Fälle  Trinkwasser in den Bunkerraum tragen, diskutieren Nachbarn im Hauseingang, warum dem Zuschauer – nicht nur in Deutschland – über bewegte Bilder-Medien ohne politische Einordnung der Eindruck erweckt wird als stünden sich zwei gleichwertige Institutionen auf Augenhöhe gegenüber: der Staat Israel und der Islamische Jihad. Tatsache ist doch: Israel ist ein demokratischer Staat mit einem vorbildlichen Rechts- und Sozialsystem, der sich seit 71 Jahren im Verteidigungsmodus befindet. Ihm gegenüber stehen u.a. neben Hamas, Hisbollah, IS und der Islamische Jihad Terrororganisationen gegenüber, deren erklärtes und praktiziertes Ziel die Vernichtung Israels ist. Inhaltlich und finanziell werden diese Terrororganisationen im Wesentlichen vom Iran unterstützt, der eine Vormachtstellung im Nahen Osten anstrebt. Gibt es eine Lösung? Sicherlich nicht, solange die EU gegen die USA und Israel mit dem Iran paktiert. Und sicherlich nicht, solange die EU, allen voran Berlin, selbsternannten palästinensisch-arabischen Führern ohne jede Gegenleistung Milliarden Euro überweisen.

Ein Nachbar hat einen länger vereinbarten Arzttermin in der ASSUTA-Klinik im Zentrum Tel Avis. Ausfallen lassen wegen der Raketen? Niemals. Denn, dann würden die Terroristen siegen. In der Klinik verläuft der Tag wie immer. Ärzte und Krankenschwester huschen diensteifrig über die Korridore, in allen Stockwerken informieren Flachbildschirme über die aktuelle Lage.  Und das Ergebnis der Untersuchung ist postiv. Kein Grund zur Sorge!

Über Godel Rosenberg

Journalist, Autor, High­techunternehmer. Godel Rosenberg war Pressesprecher der CSU und von Franz Josef Strauß, Fernsehjournalist, TV­-Moderator und Repräsen­tant des Daimler­-Konzerns in Israel. Von 2009 bis 2018 war Godel Rosenberg der Repräsentant Bayerns in Israel.

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1 Kommentar

  1. Lieber Herr Rosenberg, für deutsche Verhältnisse war der Tagesschau-Bericht von Frau Glass schon recht gut. Immerhin hat er die Szene mit dem Raketeneinschlag neben der Schnellstraße gezeigt. Kombiniert damit, hat das kurze Statement des Terroristen-Sprechers schön deutlich gemacht, mit was für Vögeln Israel zu tun hat. Herzliche Grüße aus München, Ihr Burkhart Berthold

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