Jüdische Abgeordnete verlässt Labour Party und sagt Corbyn sei eine Gefahr für Grossbritannien

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Louise Ellma. Foto Screenshot ITV News / Youtube
Louise Ellma. Foto Screenshot ITV News / Youtube
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Eine jüdische Labour-Abgeordnete hat die Partei nach mehr als einem halben Jahrhundert verlassen und Jeremy Corbyn beschuldigt, eine Gefahr für Grossbritannien zu sein.

Louise Ellman, 73, sagte gegenüber The Times, dass sie “schon seit langem tief beunruhigt” sei durch das “Wachstum des Antisemitismus in der Labour Party” unter dem Parteivorsitzenden Corbyn und seiner Unfähigkeit damit umzugehen.

“Ich glaube, dass Jeremy Corbyn eine Gefahr für das Land wäre, eine Gefahr für die jüdische Gemeinschaft ebenso, aber auch für das Land”, sagte sie der Times.

Im Rücktrittsschreiben schrieb Ellman, sie glaube, «dass Jeremy Corbyn nicht geeignet ist, als unser Premierminister zu dienen”. Ellman ist seit 1997 Mitglied des Parlaments für die sozialdemokratische Partei in Grossbritannien.

“Corbyn, der drei Jahrzehnte auf den Hinterbänken verbracht hat, um mit Antisemiten, Holocaust-Leugnern und Terroristen zu verkehren und sich ihnen nie zu stellen, hat die Unterstützung von zu vielen Antisemiten erhalten”, so Ellman.

“Jüdische Mitglieder wurden gemobbt, beschimpft und verdrängt. Antisemiten haben sich wohl gefühlt und abscheuliche Verschwörungstheorien wurden verbreitet”, schrieb sie. “Eine Partei, die den antijüdischen Rassismus gedeihen lässt, kann nicht als antirassistische Partei bezeichnet werden.”

Sie sagte, dass ihre Entscheidung “wirklich schmerzhaft” sei, stellte aber klar, dass sie keiner anderen Partei beitreten würde und zur Labour Party zurückkehre wenn die Partei einen anderen Parteichef hat. Ich kann nicht in der Labour-Partei unter ihrer derzeitigen Führung bleiben”, sagte sie am Donnerstag gegenüber der BBC. “Aber ich hoffe, dass ich unter einer anderen Führung in meine politische Heimat zurückkehren kann.”

Corbyn ist – auch innerhalb der Labour Party – seit langem unter Druck, weil er offensichtlich die Ausbreitung von Antisemitismus in der Partei zugelassen hat und sich zunächst weigerte, die Antisemitismus-Definition durch die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) im Partei-Verhaltenskodex vollständig zu übernehmen. Die Labour-Party ist seit der Wahl des linksextremen Corbyn zum Parteichef im Jahr 2015, mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert.

3 Kommentare

  1. Da muss nichts mehr präzisiert werden. Die Faktenlage ist eindeutig. Oder wollen Sie damit sagen, dass Corbyn an einer schizophrenen Psychose leidet?

  2. Respekt für Louise Ellman, der dieser Schritt nach 55 Jahren sicher nicht leicht gefallen ist. Das Problem ist nicht alleine Corbyn – ein Antisemit und Faschistenfreund (zumindest was dessen islamische Variante betrifft) – sondern das Problem ist vor allem die Labour Party, die eine solche Figur mehrheitlich an ihrer Spitze duldet.

  3. Corbyn hat immerhin gesagt, es sei ein Fehler gewesen, Hamas und Hisbollah als Freunde zu betrachten. Die Vorwürfe, die jetzt gegen Labour erhoben werden, sollten schon genauer präzisiert sein. So steht man ziemlich im Freien.

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