Belgien: Antisemitische Figuren am Karnevalsumzug

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Foto Facebook / Vismooil'n
Foto Facebook / Vismooil'n
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Der Karneval sollte ein Fest der Freude und des Friedens zwischen den Menschen sein, aber in Belgien ist dies offenbar nicht überall der Fall. Einige Teilnehmer am Karnevalsumzug in der belgischen Stadt Aalst, zeigten vor über 80’000 Zuschauern riesige Figuren orthodoxer Juden und eine Ratte auf Geldsäcken.

 

Der niederländische Oberrabbiner Binyomin Jacobs verurteilte die Darstellung als „schockierend“. Sie enthält „typische, antisemitische Karikaturen von 1939“, sagte er gegenüber der Jewish Telegraphic Agency.

Die Dachverbände der Juden in Belgien (FJO und CCOJB) haben eine Beschwerde beim zuständigen Aufsichtsorgan über Rassismus (UNIA) und den betroffenen Behörden eingereicht. „Karikaturen wie die in «Der Stürmer» von Juden mit schiefer Nase und Geldkoffern sind typisch für den Nationalsozialismus 1939. In einer Demokratie wie Belgien hat das 2019 keinen Platz, Karneval hin oder her“, schrieben sie in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Gruppe «Vismooil’n» (dessen Facebookseite zur Zeit nicht erreichbar ist) kreierte die beiden Figuren als ihr Thema für den Karneval 2019 von Aalst. Die Gruppe, die sich als langjährige Teilnehmer am Umzug auf hochrealistische Figuren spezialisiert hat, habe den Auftritt entwickelt um so steigende Preise zu thematisieren, sagte sie laut Medienberichten letzten Monat gegenüber einem belgischen Blogger. Sie nannten das Werk “ Sabbatjoor“ (Sabbatjahr).

Das Display zeigt zwei riesige Figuren mit Schtreimeln, eine jüdische Kopfbedeckung, die von einigen orthodoxen Juden getragen wird, in rosa Anzügen. Sie haben beide Schläfenlocken. Eine der Figuren grinst, während sie eine Zigarre raucht und eine Hand ausstreckt, vermutlich um Geld zu kassieren. Diese Figur hat auch eine weisse Ratte auf der rechten Schulter. Beide stehen auf Goldmünzen und haben Geldtaschen zu ihren Füssen.

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Foto Facebook

Laut der belgischen Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ habe die Gruppe «Vismooil’n» mit den Figuren nicht den Glauben verspotten wollen. Der Karneval sei nun mal schlichtweg das Fest der Karikatur und man lache auch über andere Religionen. Der Bürgermeister Christoph D’Haese stehe hinter den Karnevalisten. „In Aalst im Karneval sollte das möglich sein.“ Weiter heisst es im Bericht der belgischen Tageszeitung, die Karnevalsgruppe habe sich an die Polizei gewandt, um eine Beschwerde einzureichen, gegen Drohungen die aus jüdischen Kreisen über Social Media an die Gruppe gerichtet würden.

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Foto Facebook

«Die jüdische Gemeinschaft in Belgien respektiert natürlich Humor, was in einer Gesellschaft auch sehr wichtig ist, aber es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden können. Wir haben die Folgen der Karikaturen in «Der Stürmer» im Zweiten Weltkrieg zu spüren bekommen.» schreiben die Dachverbände der Juden in Belgien.

 

6 Kommentare

  1. Viel was unter dem Titel Islamkritik abläuft, ist nicht ernsthafte Kritik, sondern das Wiederkäuen von Ressentiments und Dummheit, das in der Behauptung gipfelt Islam sei per se mit dem freien Denken unvereinbar und steht den geschmacklosen Figuren oben in nichts nach.

  2. „Der Karneval sei nun mal schlichtweg das Fest der Karikatur und man lache auch über andere Religionen“ behauptet die Gruppe „Vismooil’n“. Ich kann zwar absolut nicht erkennen, was dieses „lustige“ Motiv mit Religion zu tun hat, aber wenn diese belgische Karnevalisten-Bande für nächstes Jahr nach einer anderen Religion suchen sollte, hätte ich da einen Vorschlag zu machen.

    Der könnte zwar für einige der letzte Lacher ihres Lebens sein, aber das nimmt man bei „Vismooil’n“ bestimmt auch mit Humor.

  3. Envious losers will always want what successful groups have. They are losers, they only need to look in the mirror if they want someone to make fun of.

  4. Beim Judentum kann man das (ebenso wie beim Christentum) machen.
    Beim Islam traut man sich das nicht. Denn Islamkritik ist lebensgefährlich.

  5. Und wo ist Wagen mir Mohamed? Geht euch der Arsch auf Grundeis. Gut, dass wir mal drüber geredet haben.

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