Afrikanische Länder, die in der UNO gegen Israel stimmten, trafen sich zum Landwirtschafts-Seminar…in Israel

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Foto Volcani Center
Foto Volcani Center
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Am Donnerstag vor einer Woche stimmten Nigeria und Sambia bei den Vereinten Nationen gegen eine Anti-Hamas-Resolution und trugen somit dazu bei, dass diese nicht verabschiedet werden konnte. Am Sonntag darauf trafen ihre Repräsentanten bei einer Organisation, deren Ziel es ist, die Landwirtschaftsproduktion in Afrika zu verbessern, zu einem viertägigen Seminar in Israel ein.

 

von Herb Keinon

Die ghanaischen und nigerianischen Repräsentanten bei der Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA; dt.: Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika) hatten sich mit Vertretern aus Ruanda, Kenia, Uganda, Äthiopien, Sambia und Burkina Faso zu einem durch das Volcani Center in Beit Dagan – Israels führende Agrarforschungsorganisation – veranstalteten Seminar zusammengeschlossen, um neue Technologien in der Nahrungsmittelproduktion zu erkunden und mehr über verbesserte Ernteerträge und Lebensmittelsicherheit zu erfahren.

Das Treffen ist ein Schritt zur Gründung eines israelisch-afrikanischen Innovationszentrums für Landwirtschaft und ein neuerlicher Ausdruck engerer Beziehungen zwischen Israel und Afrika. AGRA ist eine Organisation, die von der Bill and Melinda Gates Foundation und der Rockefeller Foundation intensiv gefördert wird und deren vorrangiges Ziel es ist, Ernährungssicherheit für Afrika bereitzustellen.

„Israels Expertise in der Landwirtschaft und zahlreiche der Innovationen von Volcani können für Afrika sehr hilfreich sein“, stellte Eli Feinerman, Leiter des Volcani Center, fest.

Agnes Kalibata, AGRA-Vorsitzende aus Kenia, erklärte, ein israelisch-afrikanisches Landwirtschafts-Innovationszentrum „wäre für Israel und Afrika gleichermassen eine Win-Win-Situation. Afrika könnte von der technischen Expertise Israels auf dem Gebiet der Landwirtschaft profitieren und gleichzeitig könnte das Innovationszentrum Möglichkeiten für Handel und beiderseitige Marktchancen zwischen Afrika und Israel schaffen.

Premierminister Benjamin Netanyahus Drängen in den letzten Jahren auf bessere Beziehungen zu Afrika verfolgte unter anderem den Zweck, den immensen afrikanischen Markt für israelische Technologie und Produkte zu öffnen. Ein weiteres Ziel war jedoch auch der Versuch, die diplomatische Position Israels dadurch zu verbessern, dass die afrikanischen Nationen nicht länger in internationalen Foren reflexartig gegen Israel stimmen.

Bei einer Abstimmung vor den Vereinten Nationen am vergangenen Donnerstag, bei der es um eine Resolution zur Verurteilung der Hamas ging, fehlten nur neun Stimmen zu der für die Verabschiedung erforderlichen Zweidrittelmehrheit – dabei waren die afrikanischen Abstimmungsergebnisse durchaus gemischt.

Nur sieben der 54 Länder Afrikas – Ruanda, Südsudan, Eritrea, Malawi, Liberia, Lesotho und Kap Verde – stimmten gemeinsam mit Israel und den USA für die Resolution, während sich 10 Länder ihrer Stimme enthielten und 10 weitere nicht an der Abstimmung teilnahmen. Die übrigen 28 afrikanischen Staaten stimmten gegen die Massnahmen, darunter auch zwei Länder, deren Vertreter an der aktuellen Reise nach Israel teilnehmen: Sambia und Nigeria. Erstaunlich ist, dass Nigeria, das gegen einen Massnahme stimmte die den Terrorismus der Hamas verurteilt, selbst einen blutigen Kampf gegen die Terrororganisation Boko Haram führt.

Zehn Länder Afrikas sind Mitglieder der Arabischen Liga, die geschlossen gegen die Verurteilung der Hamas stimmte.

Siebenundachtzig Länder stimmten für die Anti-Hamas-Massnahme, während 57 dagegen waren und sich weitere 33 der Stimme enthielten. Die Notwendigkeit einer besonderen Zweidrittelmehrheit hatte sich ergeben, weil zuvor eine Massnahme, die eine derartige besondere Mehrheit erfordert, von einer knappen Mehrheit von nur drei Stimmen – 75 zu 72 Stimmen – verabschiedet worden war.

Hätten einige der afrikanischen Länder, zu denen Israel enge Beziehungen unterhält, und deren Vertreter sich auf der aktuellen Reise befinden, um mehr über Lebensmitteltechnologie zu erfahren – Kenia, Uganda und Äthiopien – GEGEN die Erforderlichkeit einer Zweidrittelmehrheit gestimmt, wäre der Anti-Hamas-Beschluss mit einer einfachen Mehrheit durchgegangen. Kenia enthielt sich der Stimme, aber Uganda und Äthiopien stimmten für die besondere Mehrheit – eine Mehrheit, welche die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, als „Doppelmoral“ verurteilte.

Das Volcani Center koordiniert das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Start-Up Nation Central, dem Tony Blair Institute und der Syngenta Foundation.

Auf Englisch zuerst erschienen bei The Jerusalem Post. Übersetzung Audiatur-Online.