Das türkisch-palästinensische Hass-Fest

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Ahlam Tamimi erzählt in einem Interview mit dem kuwaitischen Fernsehen, wie sie einen Supermarkt in Jerusalem in die Luft gejagt hat. Foto MEMRI Video Screenshot
Ahlam Tamimi erzählt in einem Interview mit dem kuwaitischen Fernsehen, wie sie einen Supermarkt in Jerusalem in die Luft gejagt hat. Foto MEMRI Video Screenshot
Lesezeit: 10 Minuten

Ahed Tamimi, eine 17-jährige palästinensische Jugendliche, wurde nach fast 8-monatiger Haft am 29. Juli aus einem israelischen Gefängnis entlassen. Im März war sie wegen Körperverletzung und Aufwiegelung zu einer Haftstrafe von 8 Monaten verurteilt worden. Ahed wurde im Westjordanland wie eine „Heldin“ begrüsst. „Eine Gruppe begeisterter Anhänger drängelte sich um den Teenager, um ein Selfie zu ergattern“, berichtete die Washington Post.

 

von Uzay Bulut

Ahed geriet ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit, als sie am 15. Dezember einen israelischen Soldaten attackierte. Der Soldat reagierte nicht. Ihre Mutter postete das Video auf Facebook. In dem Video ist zu sehen, wie Ahed den Soldaten ohrfeigt und auf ihn einschlägt und eintritt.

Berichten zufolge fragte Aheds Mutter, die das Video aufzeichnete, ihre Tochter unmittelbar nach deren Angriff auf den Soldaten am 15. Dezember, welche Botschaft sie den Zuschauern damit vermitteln wollte. Ahed antwortete unter anderem:

„Unsere Stärke liegt in unseren Steinen … Seien es Messerstechereien oder Selbstmordattentate oder Steinewerfen – jeder muss seinen Teil beitragen und wir müssen uns vereinen, damit die Botschaft, dass wir Palästina befreien wollen, gehört wird.“

Später wurden beide, sowohl Ahed als auch ihre Mutter, wegen der Attacke verhaftet. Trotz ihrer öffentlichen Gewaltverherrlichung wird Ahed jetzt von zahlreichen Medienkanälen als neue „palästinensische Ikone des Widerstands“ gepriesen.

Zu ihren grössten Unterstützern zählte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der ihr nur wenige Stunden nach ihrer Haftentlassung telefonisch gratulierte. Erdogan „lobte ihren Mut und ihre Entschlossenheit zu kämpfen“ und „versicherte der [Tamimi]-Familie, dass die Türkei auch weiterhin den gerechten Kampf der Palästinenser unterstützen werde“, berichtete  die regierungsfreundliche türkische Tageszeitung Sabah.

Dies war nicht das erste Intermezzo zwischen Erdogan und Tamimi. 2012 trafen sich der damalige Premierminister Erdogan und seine Frau mit Ahed und ihrer Mutter Nariman Tamimi in der Stadt Sanliurfa in der Türkei zum Frühstück. Berichten zufolge beglückwünschte Erdogan Ahed für ihren „Mut“ und überreichte ihrer Familie und ihr einige Geschenke.

„Unter den Geschenken, die ich von Premierminister Erdogan erhielt, befinden sich ein Mobiltelefon, der heilige Koran, ein Kopftuch für meine Mutter und eine Krawatte für meinen Vater“, berichtete Ahed. „Dies ist ein Moment, den ich in meinem ganzen Leben nie vergessen werde. Ich möchte ihm dafür danken, dass er Palästina jederzeit zur Seite steht.“

Im gleichen Jahr wurde Ahed mit dem „Hanzala-Preis für Mut “ von der Verwaltung des Istanbuler Stadtteils Basaksehir ausgezeichnet.

Das, wofür die Stadtverwaltung sie auszeichnete, war jedoch alles andere als „Mut“. Vielmehr waren es die Gewalt und der Hass von Ahed und ihrer Familie gegenüber den Juden. Der Wissenschaftler Bradley Martin äussert sich dazu wie folgt:

„Nariman Tamimi, ihre Mutter, rühmte palästinensische Terroristinnen, die insgesamt 55 Israelis – darunter 21 Kinder – ermordet und mehr als 300 weitere Menschen verwundet hatten. Als gegen Ende 2015 die „Messerstecher-Intifada“ begann, verbreitete Nariman grafische Anleitungen für zukünftige palästinensische Terroristen, aus denen ersichtlich war, wohin die Messer zielen sollten, damit ein möglichst tödliches Resultat erzielt würde.

„Dann wäre da noch Aheds Vater, Bassem Tamimi, der regelmässig einige der niederträchtigsten antisemitischen Verschwörungstheorien von sich gibt.“

„Kann man sich da wundern, dass Ahed dem Beispiel ihrer Familie treu gefolgt ist und sogar Palästinenser dazu auffordert, Israelis durch „Operationen, die nach dem Märtyrertum streben“ (d. h. Selbstmordattentate), Messerattacken und Steinewerfen zu ermorden?“

Zur Tamimi-Familie zählen Terroristen, die Israelis ermordet haben, darunter auch Kinder. Eine von ihnen ist Ahlam Tamimi, die nicht nur die Drahtzieherin hinter dem Sbarro-Massaker von 2001 in Jerusalem war, sondern auch bei dessen Ausführung beteiligt war. Bei dem Bombenanschlag im Restaurant Sbarro wurden 15 Zivilisten getötet, darunter auch sieben Kinder und eine schwangere Frau. Insgesamt wurden 130 Menschen verletzt. Ahlam, eine Cousine von Ahed, erhielt eine lebenslange Haftstrafe. 2011 wurde sie jedoch im Rahmen des Gilad-Shalit-Gefangenenaustauschs zwischen der Hamas und Israel freigelassen. Ahlam erklärte, sie sei stolz auf ihre Rolle bei dem Massaker.

Unter den bei dem Massaker im Restaurant Sbarro ermordeten Personen befand sich auch die 15-jährige Malki Roth.

„Wir wissen, wer hinter dem barbarischen Anschlag auf das Sbarro steckt“, schrieb Arnold Roth, Malkis Vater, vor Kurzem. „Es war nicht Ahed Tamimi. Aber wenn ihr Clan, die Tamimis aus Nabi Saleh, zusammenkommen, um ihn zu feiern – was sie tun, wie wir wissen – nimmt sie begeistert teil.“

„In einem Dorf, in dem nahezu jeder durch Blutsverwandtschaft und (ja, und) Heirat verwandt ist, ist Ahed durch vielfache verwandtschaftliche Verflechtungen die Cousine einer der Attentäterinnen des Anschlags – Ahlam Tamimi. Ahlam lebt inzwischen auf freiem Fuss in Jordanien. Sie brüstet sich damit, dass sie den Ort für die Explosion ausgewählt hatte, um so viele jüdische Kinder wie möglich zu töten, und dass sie diejenige war, die die menschliche Bombe platziert hatte. Über die sozialen Medien, öffentliche Ansprachen und (seit fünf Jahren) ihr eigenes TV-Programm drängt sie andere, ihrem Beispiel zu folgen.

„Als Ahlam wenige Monate nachdem beide bei dem Gilad-Shalit-Gefangenenaustausch freigekommen waren, Nizar Tamimi heiratete – einen weiteren Mörder aus dem Dorf – war auch Ahed dabei, um zu tanzen und bewundernd zu der Braut aufzuschauen.

„Aber weder ihr Blick noch ihre Ideen sind das Problem – es ist das, was andere daraus machen.

„Aheds Eltern verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Propaganda gegen Israel. Sie formten Ahed und machten sie zurecht, betonten ihr blondes Haar und drängten sie seit ihrem zehnten Lebensjahr zu inszenierten Konflikten mit israelischen Soldaten, womit sie sie über Jahre hinweg Woche für Woche vorsätzlich in echte Gefahr brachten – lange bevor sie überhaupt in der Lage war, zu verstehen, was da mit ihr geschah.“

„An dem Tag des Vorfalls, als Ahed den Soldaten schlug und auf ihn eintrat, und der dazu führte, dass strafrechtliche Vorwürfe gegen sie erhoben wurden, hielt Aheds Mutter eine ihrer Kameras auf das Mädchen. Sie forderte sie auf, zur Welt zu sprechen. Und das tat sie. Die Botschaft des jungen Mädchens war wütend und rief zu mehr anti-israelischer Gewalt und weiteren Konflikten auf.

„Obwohl es von Befürwortern der israelischen Sache veröffentlicht und unterstützt wurde, wurde das, was Ahed in diesem Video sagte, weitgehend ignoriert – ganz so, als hätte sie gar nichts gesagt. Seine harte Realität wurde und wird nach wie vor geleugnet.“

„Sie leugnen auch das, was Ahed symbolisiert – die Identifizierung mit den grausamen Mördern aus ihrem eigenen Clan – mit explosiver Wut, mit erschreckendem Fanatismus, der die Menschen dazu treibt, die unschuldigen Kinder ihrer Gesellschaft an die Frontlinien zu schieben.“

Warum aber tun Araber das – israelische Juden ermorden und ihre eigenen Kinder opfern? Weil die Palästinenser keinen eigenen Staat haben? Ganz im Gegenteil: es sind genau jene palästinensischen Araber, die wiederholt eine Zweistaatenlösung abgelehnt haben. Israel hat vielfältige Schritte unternommen, um Frieden mit den Arabern in der Region zu schliessen. Da jedoch die palästinensischen Araber viel mehr daran interessiert sind, den jüdischen Staat zu vernichten, als einen eigenen Nationalstaat zu gründen, war ein friedvolles Zusammenleben bislang nicht möglich.

Wenn die palästinensischen Araber heute staatenlos sind, dann ist dies ihre eigene Entscheidung. Ihre Anführer trafen wiederholt den Entschluss, ihre Kräfte dafür aufzuwenden, Israel vom Angesicht der Erde zu tilgen, anstatt darauf, einen eigenen Staat neben Israel zu gründen. In einem Bericht von Palestinian Media Watch heisst es:

„Die Palästinensische Autonomiebehörde unternimmt keinerlei Versuche, ihr Volk hin zu Frieden und Koexistenz mit Israel zu erziehen. Im Gegenteil. Von jeder möglichen Plattform aus wiederholt sie immer wieder ihre Ablehnung einer israelischen Existenzberechtigung, stellt den Konflikt als einen religiösen Kampf für den Islam und die Gründung Israels als einen Akt des Imperialismus dar, und hält sowohl verbal als auch visuell ein Bild des Nahen Ostens aufrecht, in dem Israel in keiner Weise vorhanden ist. Die Vernichtung Israels wird nicht nur als unausweichlich, sondern auch als palästinensische Verpflichtung angesehen.“

2013 erklärte der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, einmal mehr seine „Vision“ eines zukünftigen palästinensischen Staats; diese hört sich nach ethnischer Säuberung an: „In einer endgültigen Resolution wollen wir keinen einzigen Israeli – ob Zivilist oder Soldat – auf unserem Land sehen“, erklärte Abbas nach Angaben  der Nachrichtenagentur Reuters.

In seinem Artikel „Der 17-jährige Terrorist“ dokumentiert Michael Dickinson, wie die Palästinenser in nahezu allen Lebensbereichen – in Krankenhäusern, Schulen sowie bei kulturellen, künstlerischen und Sportveranstaltungen – gegen Israel und zu Judenhass aufgehetzt werden:

„Im Gazastreifen und den palästinensischen Autonomiegebieten gibt es eine grosse Anzahl von Schulen, die den Terrorismus feiern. Dalal Mughrabi war die Verantwortliche für das berühmt-berüchtigte Bombenattentat auf einen Bus im Jahr 1978, bei dem 37 Israelis, davon 10 Kinder, ermordet wurden. Es gibt eine Dalal-Mughrabi-Schule in Gaza, ein Dalal-Mughrabi-Gymnasium in Hebron und einen Dalal-Mughrabi-Kindergarten in Hebron. Was werden die Schüler in diesen angeblichen Bildungseinrichtungen wohl über die Namenspatronin ihrer Schule lernen?“

Warum gibt es keinen palästinensischen Staat?“ lautet der Titel eines Videos von David Brog, dem Leiter für strategische Angelegenheiten der Organisation Christians United for Israel. Darin beschreibt er detailliert die Geschichte der Zurückweisung der Angebote zur Gründung eines eigenen Staates durch die palästinensischen Araber. Laut Brog boten sowohl Israel, Grossbritannien als auch die Vereinten Nationen bei fünf verschiedenen Gelegenheiten – 1936, 1947, 1967, 2000 und 2008 – den palästinensischen Arabern die Möglichkeit an, ihren eigenen Staat zu gründen.

2005 zog sich Israel ausserdem „einseitig aus dem Gazastreifen zurück und übergab damit die vollständige Kontrolle dort an die Palästinenser“, stellt Brog fest.

„Anstatt dieses Gebiet zum Wohl seiner Bürger zu entwickeln, verwandelten die Palästinenser den Gazastreifen in eine terroristische Basis, von wo aus sie Tausende Raketen nach Israel abfeuerten.

Jedes Mal, wenn Israel einem palästinensischen Staat zustimmte, lehnten die Palästinenser das Angebot ab, häufig mit Gewalt. Wenn man also Frieden im Nahen Osten erreichen will, ist die Antwort möglicherweise nicht, Israel zu einem weiteren Angebot für einen eigenen Staat an die Palästinenser zu drängen. Vielmehr könnte die Antwort sein, die Palästinenser dazu zu drängen, die Existenz eines jüdischen Staates endgültig zu akzeptieren.“

Muslime stellen heute in 49 Ländern rund um den Globus einen Grossteil der Bevölkerung. Es gibt weltweit 21 arabische Staaten (plus die palästinensischen Autonomiegebiete und den von der Hamas regierten Gazastreifen). Darüber hinaus gibt es sechs anerkannte Turkstaaten. Und doch stört das Vorhandensein eines israelischen Staates in der historischen Heimat der Juden Erdogan und andere extremistische Muslime und Judenhasser.

Die Türkei hat jedoch nie das Selbstbestimmungsrecht irgendeines nicht-türkischen Volkes in Kleinasien und dem historischen Armenien – der heutigen Ost-Türkei – akzeptiert.

Die Assyrer (weniger als 15.000), Armenier (weniger als 60.000) und Griechen (weniger als 2.000) – die indigenen Völker der Region – sind heute kleine Minderheiten in der Türkei. Jahrzehntelang wurden sie entweder ermordetdeportiert oder waren aufgrund von Diskriminierung und anderen Spannungen gezwungen , um ihr Leben zu fliehen. Laut der christlichen Überwachungsgruppe Open Doors „Führt in der Türkei eine Mischung aus Islam und gnadenlosem Nationalismus zur Verfolgung von Christen … Der hochgradig religiöse Nationalismus in der türkischen Gesellschaft setzt Christen einem unglaublichen Druck aus.“

So mussten beispielsweise während der 1990er Jahre, als der Krieg zwischen dem türkischen Militär und der PKK (der Arbeiterpartei Kurdistans) eskalierte, Tausende Assyrer und Jesiden die Heimat ihrer Vorväter im Südosten der Türkei verlassen, weil es in der Region keine Sicherheit oder Stabilität mehr gab.

Die Jesiden, ein indigenes, nicht-muslimisches Volk im Nahen Osten, berichten, dass sie 74 völkermörderischen Übergriffen ausgesetzt waren und dass die meisten dieser Massaker unter osmanischer Herrschaft stattfanden. Wie der Leiter der Jesidischen Kulturstiftung, Azad Baris, Gatestone mitteilte, beläuft sich die jesidische Bevölkerung im Südosten der Türkei nur noch auf rund 320 Menschen.

Die staatlichen Behörden der Türkei haben die Geschichte systematisch neugeschrieben, um Realitäten zu leugnen und sie gestatten keine offene Debatte über diese Themen. Kurdische Aktivisten, die gleiche Rechte fordern, werden entweder ermordet oder schmachten im Gefängnis. Fast einer von drei Mitgliedern der führenden kurdischen Parteien der Türkei, der HDP, wurde seit 2015 verhaftet, berichtete die Nachrichten-Website Mesopotamia Agency.

Unterdessen unterstützt und rühmt die Türkei öffentlich Ahed Tamimi, ein junges palästinensisches Mädchen, das einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, zu Gewalt aufstachelte und sich selbst gewalttätig engagierte und dessen Familienangehörige israelische Kinder ermordet haben. Die türkische Regierung – mit ihrer schreckenerregenden Menschenrechtsbilanz – tut das, was man inzwischen von ihr erwartet: sie unterstützt Antisemiten und Dschihadisten, deren Ziele die Nicht-Muslime der Region sind. Traurigerweise ist das einzig wirklich Schockierende jedoch, dass viele selbsternannte Unterstützer der Menschenrechte, wie etwa in der Europäischen Union oder auch Journalisten, eben jene judenhassenden Mörder und die hinter ihnen stehende genozidale Ideologie unterstützen.

Die türkischstämmige Journalistin Uzay Bulut ist ausgezeichneter Senior Fellow am Gatestone Institute. Derzeit lebt sie in Washington D. C. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute.