Kuwait Air entschädigt Israeli für die Weigerung, sie zu fliegen

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Foto Screenshot Youtube
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Eine Gruppe britischer Anwälte teilte mit, dass sie Kuwait Airways gezwungen habe, eine israelische Frau zu entschädigen, die die Airline für den Flug von London nach Bangkok im vergangenen November aufgrund ihrer Nationalität gesperrt hatte.

 

Mandy Blumenthals Erfahrung am Heathrow Ticketschalter für Kuwait Airways wurde auf Video festgehalten und zeigte einen Vertreter der Fluggesellschaft der wiederholt, dass die Airline ihr kein Ticket verkaufen könne, weil sie Israelin sei. Die Ablehnung eines öffentlichen Dienstes für eine Person wegen ihrer Nationalität ist nach britischem Recht verboten. Blumenthal, eine langjährige Pro-Israel-Aktivistin, ist ebenfalls britische Staatsbürgerin. “Kuwait Airways hat sich bereit erklärt, einem israelischen Staatsbürger, dem ein Ticket für einen Flug von Kuwait Airways von London nach Bangkok aufgrund seiner Nationalität verweigert wurde, einen erheblichen Schadenersatz plus Kosten zu zahlen”, sagte die Interessengruppe UK Lawyers for Israel (UKLFI) in einer Erklärung auf ihrer Website.

UKLFI half Blumenthal, Kuwait Airways wegen der Ablehnung zu verklagen. Die Gesellschaft hat jedoch keine Haftung anerkannt, obwohl sie einen unbestimmten Geldbetrag als Entschädigung angeboten hat. Der Vorfall ereignete sich im November 2017, als Blumenthal sich an den Schalter von Kuwait Airways wandte, um ein Ticket von Heathrow nach Thailand auf einem Flug mit Zwischenlandung in Kuwait zu kaufen. Der Verkäufer am Ticketschalter informierte sie: “Kuwait Airways akzeptiert keine israelischen Passinhaber…… Es ist eine allgemeine Regel bei Kuwait Airways.” Die Fluggesellschaft sei gebunden, da sie sich an ein kuwaitisches Gesetz halten muss, das ihr untersagt, kommerzielle Transaktionen mit “in Israel ansässigen Personen, oder Personen mit der israelischen Staatsbürgerschaft” durchzuführen. Das Gesetz hat der Fluggesellschaft mehrere lukrative Routen gekostet, da sich Beamte in den USA und der Schweiz für frühere israelische Kläger entschieden haben.

Kuwait Airways hatte ihre Strecke New York-London im Jahr 2015 gestrichen, nachdem ihr die US-Regierung angeordnet hatte, israelische Passinhaber nicht mehr vom Flug abzuhalten, und nach einem Gerichtsverfahren in der Schweiz im Jahr 2016, wurden alle innereuropäischen Flüge gestrichen.

Ein deutsches Gericht überraschte die Kritiker der Kuwait Airways im vergangenen November mit einem Urteil zugunsten der Fluggesellschaft, in dem es argumentierte, dass es “nicht vernünftig” sei, von Kuwait Airways zu verlangen, dass sie gegen die Gesetze ihres Landes verstosse, ungeachtet der Unangemessenheit dieser Gesetze. Diese Entscheidung wird angefochten und könnte Kuwait Airways die Flüge ab Frankfurt kosten.

David Berens, ein Rechtsanwalt, der Blumenthal vertrat, sagte, dass die Klage die Fluggesellschaft zwingen könnte, entweder damit zu beginnen, Israelis zu befördern oder ihre Londoner Routen aufzugeben.

“Das Gesetz ist eindeutig: Direkte Diskriminierung aus Gründen der Staatsangehörigkeit bei der Erbringung von Dienstleistungen für die Öffentlichkeit ist illegal. Frau Blumenthal hat einen Dienst erwiesen, indem sie die illegale Politik von Kuwait Airways aufgezeigt hat. Kuwait Airways ist nun gesetzlich verpflichtet, diese Politik zu beenden oder seine Dienstleistungen im Vereinigten Königreich zu beenden”, so Berens.

Der Arabisch-Israelische Facebook Star Nuseir Yassin, erklärte: “Liebes Kuwait. Wenn du Israel boykottieren willst, nur zu. Verweigern Sie mir den Service”, sagte Yassin im Video. “Aber gib mir auch deine USB-Sticks, deine Handys, deine sicheren Autos, deinen Viber, deine Waze oder deine Antivirus-Software. Das ist auch Israel.” In seinem Video beschuldigte er Kuwait, sich nicht um die Palästinenser zu kümmern. “Wenn du Israel wegen Palästina boykottieren willst, denke ich nicht, dass es dich wirklich interessiert, weil du auch 2 Millionen muslimische palästinensische Israelis boykottierst, wie ich.”

Über Ulrich W. Sahm

Ulrich W. Sahm, Sohn eines deutschen Diplomaten, belegte nach erfolgtem Hochschulabschluss in ev. Theologie, Judaistik und Linguistik in Deutschland noch ein Studium der Hebräischen Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist Ulrich Sahm Nahost-Korrespondent für verschiedene deutschsprachige Medien und berichtet direkt aus Jerusalem.

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2 Kommentare

  1. Leider fehlt an den Tankstellen und bei den Heizöl Lieferanten ein Hinweis woher ihre Produkte kommen. Damit kann der Konsument nicht entscheiden, ob er Produkte aus solchen Ländern kaufen will oder nicht. Die Konsumenten Organisationen sollten sich diesem Problem annehmen, denn kaum ein Konsument würde Produkte kaufen aus Ländern in denen die Scharia angewendet wird.

  2. Blanker Rassismus oder “nur” offenkundige Diffamierung – egal, modische Super-Antirassisten interessiert so etwas nicht im Geringsten. Erst recht nicht kommt man in diesen Kreisen auf die Idee, dafür zu sorgen, dass Kuwait Airways sich in Zukunft mit Inlandsflügen zufrieden geben muss.

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