Studie – “Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses”

Judenfeindschaft als kulturelle Konstante und kollektiver Gefühlswert im digitalen Zeitalter

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Foto Screenshot Studie
Foto Screenshot Studie "Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses", Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel / Technische Universität Berlin.
Lesezeit: 5 Minuten

Nun ist auch wissenschaftlich belegt, was Betroffene bereits länger gefühlt haben: seit 2007 hat sich die Zahl antisemitischer Kommentare im Internet verdreifacht. Das ist in der Tat ein „besorgniserregendes Phänomen“, wie Prof. Monika Schwarz-Friesel von der Technischen Universität Berlin, bei der Vorstellung der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über vier Jahre geförderten Studie “Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses“ deutlich machte.

 

von Dr. Nikoline Hansen

Denn im Einklang damit steigt auch in Deutschland die Gewaltbereitschaft gegenüber Juden, wie zuletzt Vorfälle in Berlin und Bonn deutlich gemacht haben: Sprache und Kommunikation beeinflussen wesentlich auch das Handeln, Worten folgen oft Taten. Juden, und insbesondere auch der jüdische Staat Israel, werden dämonisiert und als das personifizierte Übel betrachtet, das es zu bekämpfen gilt. Bei vielen Menschen ist diese Einstellung im Unterbewussten verankert, und offensichtlich fördert das Medium Internet, in dem sich der Nutzer keiner Person direkt gegenübersieht oder sich sogar weitgehend anonym bewegen kann, die Bereitschaft, latente Botschaften offen auszusprechen und den antisemitisch motivierten Hass direkt und ungefiltert öffentlich zu artikulieren. Diese Hassbotschaften verbreiten sich online so schnell, dass es, wie die Studie feststellt, im Web 2.0 kaum noch einen Diskursbereich gibt, in dem der Nutzer nicht mit Antisemitismen konfrontiert wird.

Die am Institut für Sprache und Kommunikation im Fachgebiet Linguistik verankerte Projektstudie war zugleich ein technisches Pilotprojekt, denn zur Analyse des umfangreichen Datenmaterials – 66.374 Webseiten wurden untersucht – wurde ein eigens zu diesem Zweck konzipierter Crawler eingesetzt, der die Webseiten automatisiert speicherte. Dabei wurden 265.496 Kommentare untersucht und alle direkten und indirekten Antisemitismen konnten in ihrem Kontext analysiert werden. Die Datenbasis wurde jährlich manuell ergänzt. Als Vergleichskorpus dienten 20.000 E-Mails an den Zentralrat der Juden in Deutschland und die Israelische Botschaft in Berlin, die diese zwischen 2012-2018 erhalten hatten, um mögliche Unterschiede der Diskursform bei persönlicher Adressierung zu untersuchen.

Jeden Tag Tausende neue Antisemitismen

Untersucht wurde in der Studie, welche Stereotype explizit oder implizit kodiert wurden und welche Ausprägungen dominant sind. Identifiziert und erklärt wurden auch die Strategien, auf die Nutzer zurückgreifen, um judeophobe Positionen und Bewertungen akzeptabel erscheinen zu lassen bzw. sie abzuwehren oder umzudeuten. Schließlich wurde analysiert, welche Rolle Emotionen bei der Kodierung judenfeindlicher Texte spielen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: „Die Digitalisierung der Informations- und Kommunikationstechnologie hat „Antisemitismus 2.0“ online schnell, multimodal, textsortenspezifisch diffus und rezipientenunspezifisch multiplizierbar gemacht. Jeden Tag werden Tausende neue Antisemitismen gepostet und ergänzen die seit Jahren im Netz gespeicherten und einsehbaren judenfeindlichen Texte, Bilder und Videos.“ Dabei bildet die klassische Judenfeindschaft nach wie vor die Basis für diese Antisemitismen, egal aus welcher Richtung sie kommen.

Die Israelisierung der Judenfeindlichkeit

Zugenommen hat allerdings auch der israelbezogene Antisemitismus, oder wie Monika Schwarz-Friesel es nennt, die „Israelisierung der Judenfeindlichkeit“. Diese sei nicht zu verwechseln mit legitimer Israelkritik, sie unterscheidet sich davon etwa durch den Dämonisierungscharakter und Vergleiche mit dem Nationalsozialismus: „Zu konstatieren ist, dass Juden- und Israelhass eine konzeptuelle Symbiose bilden, die maßgeblich vom Kollektiv-Konzept des ewigen Juden mit seinen über Jahrhunderte hinweg konstruierten Merkmalen Juden als Fremde/Andere/Böse, als Wucherer, Ausbeuter und Geldmenschen, als Rachsüchtige Intriganten und Machtmenschen, Mörder, Ritual- und Blutkultpraktizierer, Landräuber, Zerstörer und Verschwörer determiniert wird.“

Ebenfalls untersucht wurde die stark ausgeprägte emotionale Dimension des Judenhasses, die bislang noch nicht ausreichend untersucht wurde, und die sich in der Variante des affektiven Hasses präsentiert: „Insgesamt ist der Schreib- und Argumentationsstil  dieser Gruppe im  Web  2.0 von unkontrollierter Hass- und Pejorativlexik geprägt: „Hurensöhne”, „Drecksmüllpack”, „Schlimmer als Schweine”, „Teufel”, Vernichte!!, Israel verbrenne!!!”.“ Auch diese aktuellen Beispiele zeigen einmal mehr, dass Worte zu Taten führen, denn in dem letzten Versuch der Hamas, eine weitere Intifada zu provozieren, setzten die vom Hass gegen Israel geprägten Palästinenser Felder und Wälder in Israel an der Grenze zu Gaza in Brand – der konstant verbal geschürte Hass führt zu einer emotionalen Verrohung, die nicht nur menschenverachtend ist, sondern auch vor der Zerstörung von Ressourcen, die für das eigene Überleben von Bedeutung sind, nicht Halt macht. Die Beispiele zeigen auch, dass sich der Hass aus traditionellen Denkmustern des Antijudaismus und Antisemitismus speist, also seine primäre Quelle nicht im Nahostkonflikt hat.

Auch in der Beschneidungsdebatte, die 2012 durch ein Urteil des Kölner Landgerichts ausgelöst wurde, in dem die Beschneidung eines vierjährigen muslimischen Jungen als Körperverletzung gewertet wurde, zeigte sich, dass eine Triebfeder des Antisemitismus der Hass auf Juden ist. So tauchten in der monatelang währenden, vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck schließlich als „Vulgärrationalismus“ gerügten Diskussion immer wieder die Worte „Blutritual“ und „Opferkult“ auf und es erfolgte eine irrational anmutende Fokussierung auf die jüdische Tradition. Auch hier speiste sich der Fanatismus aus antisemitischen Wahnvorstellungen, die rational betrachtet nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen werden konnten, und die nur religiös motiviert erklärbar werden.

Hassmails von Antisemiten

So bleibt der Hass eine wichtige Triebfeder: In über 70 Prozent der Texte wird dieser Hass offen verbalisiert: „Ich hasse Juden“ oder „Die Welt hasst Israel“ sind wiederkehrende Beispiele. Die Tatsache, dass massive Abwehrstrategien gegen Aufklärungsversuche entwickelt werden zeigt, wie tief dieses Motif verankert ist. Inzwischen scheuen die Antisemiten auch vor persönlichen Angriffen nicht mehr zurück: Erst kürzlich hat sich der aus Israel stammende jüdische Gastronom Yorai Feinberg, der ein Lokal in Berlin-Schöneberg betreibt, an die Öffentlichkeit gewandt, weil er sich angesichts der explodierenden Zahl von Hassmails von den deutschen Behörden im Stich gelassen fühlte. Die Bedrohungslage wächst.

So kam es am 12. Juli zu einem antisemitischen Vorfall im Berliner Wedding, bei dem Gäste antisemitisch und volksverhetzend beschimpft wurden. Auch der Vorfall in Bonn, bei dem ein jüdischer Professor von der Polizei geschlagen wurde, nachdem er von einem kriminellen Jugendlichen belästigt worden war, zeigt, dass es in der Praxis in Deutschland viel Nachholbedarf gibt, wenn es darum geht, nicht nur in politischen Sonntagsreden, sondern ganz konkret gegen Judenhass vorzugehen. Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für das Problem. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass sie nicht in der Schublade verschwindet sondern die Grundlage dafür schafft, dass weitere sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden um das sich abzeichnend anwachsende Ausmaß der antisemitischen Hasstiraden zu bekämpfen und wirksam einzudämmen.

Die Studie kann abgerufen werden auf der Webseite: https://www.linguistik.tu-berlin.de/menue/antisemitismus_2_0/

Nikoline Hansen ist Literatur- und Kommunikationswissenschaftlerin.

7 Kommentare

  1. Ausser dem Kommentar von Jonas Strant, ist keiner dieser Kommentare wirklich verständlich und lesenswert! Wahrscheinlich halten sich diese vier anderen Autoren mit ihren Kommentaren als ausgewiesene Antisemitismuskenner. Es wurde viel wirres Zeug geschrieben, für mich absolut nicht nachvollziehbar, was haben eigentlich diese Aussagen, bzw. Argumentationen mit dem Bericht von Dr. Nikoline Hansen zu tun…??

  2. https://www.dropbox.com/s/7pqwocg4mqu8z6x/ABSCHIED.doc?dl=0

    Die “nicht wirklich” verständlichen + lesenswerten Kommentare gehören auf jeden Fall zum übergeordnetem Phänomen sprachlicher Kommunikation. Zwar steckt Sprache voller Irrtümer, aber ohne Sprache ist keine Aufklärung eines Irrtums möglich. Ich selbst bin mit Sicherheit kein echter Kenner von Semitismus und Antisemitismus. Außer, dass der Begriff seinen Ursprung hat im Sohn SEM von Noah.

    Vielleicht bringen die Reime im Link ganz oben Aufklärung .

  3. – das ist ernst gemeint, nicht? Einerseits ist es biblich-historisch und
    theologisch völliger Schwachsinn – – andererseits zeigt schon Ihre SCHREIBWEISE
    von Antisemitismus (leider bei den Englischschreibenden vorherrschend a-historisch), daß sie diesen wie verschiedene andere verteidigen, u.a. auch nach dem Motto: Wo es “Semitismus” gibt, darf es auch Anti-Semitismus
    geben” oder genauso blöd “Araber können keine Antisemiten sein, weil
    sie selbst “Semiten” sind”, – – alles Blödsinn, weil :
    a ) es keine semitischen Völker gibt, da “semitisch” nur ein moderner sprachwissenschaftlicher Begriff ist ( Linguistik).

    b ) weil “Antisemiten” eine moderne und stolze S e l b s tbezeichnung moderner, rasse-theoretischer Judenfeinde des 19. Jhdts. ist, die zudem chist-feindlich waren, – konkret die Links-Atheisten Wilhelm M a r r und Prof. Eugen Dühring (SPD), – die organisatorischen und theoretischen Begründer des Antisemitismus von 1879/ 80, von denen die rechten Nationalchauvinisten und Gernanen-Mythiker erst lernten,- vor allem über den “alten Mann des Antisemitismus”, Hammer-Verlags- und Organsiationsgründer Theodor FRITSCH, der erst im Jahr seiner Erfüllung 1933 starb.

    c ) können auch JUDEN Antisemiten sein, wie einige krasse
    Berühmtheiten, wie die Geiger Menuhin oder der Jazzmusiker Gilat Atzmon selber sogar Holocaustleugner, beweisen, von denen sich sogar krasse Antizionisten, die den Staat ISRAEL in die Knie zwingen wollen, distanzieren. Aber eine andere Argumentation lässt auch zu, daß diejenigen Juden Antisemiten sind, die sich dauerhaft mit den Feinden ISRAELs verbünden, – also den islamischen Terrorismus als notwendigen Widerstand rechtfertigen oder verharmlosen oder bspw. die ISRAELfeindliche BDS-Kampagne unterstützen, – – die wie unserer Sender als “neutrale” Vorbeter die Dämonisierung, Diffamierung ISRAELs und die Anwendung von Doppelstandarts vorantreiben ( > “die 3-D-Kriterien für antisemitische Kritik an ISRAEL”)

    Für mich sind letztlich auch diejenigen Antisemiten, die trotz der
    jahrzehntelangen Recherchen, Bücher, auch Artikel linker Kritiker des linken
    und von denen gedeckt, islamischen Antisemitismus und letztlich auch trotz
    Hitlers antizionistischer Rede „Warum sind wir Antisemiten?“ von 1920 mit der
    eindeutigen Aussage, ein mögliches zukünftiges ISRAEL zu verhindern, diese
    Zusammenhänge vertuschen, verharmlosen oder gar rechtfertigen, — ebenfls. desgleichen betreffend die
    weltverschwörungs-antisemitisch fundierte und gelenkte Kolaboration von
    KGB-Russland (mit) seinem PLO-Projekt und der Arabischen Liga, und schließlich
    auch noch die vertrauliche Übernahme der PLO-KGB-Positionen und Forderungen im
    deutsch-französisch mit der ARAB.LIGA ausgehandelten Vertag „Euro-Arabischer Dialog“ von 1973, in dessen Folge auch das MEDEA vereinbart wurde, – inkl.
    Anpassung an die pal-arabisch-islamische Geschichtsschreibung . . ..

    Punkt d )
    bestätigt unbewußt Ihr Beitrag mit der Anschuldigung gegen GOTT im positiven Sinne das was Papst Benedikt/ Ratzinger über den Holocaust gesagt hat,
    anderseits im Negativen Hitlers Motiv zum gewollten Genozid mit „dem kühlen
    Antisemitismus der Vernunft“, nämlich ( Einzelheiten & Beweisführung s. in
    Prof. Gunnar Heinsohn”s “Warum Auschwitz? Hitlers Plan und die
    Ratlosigkeit der Nachwelt“) weil Hitler
    mit den Juden ihre gesamte KULTUR, und das heißt v.a. ihre Ethik aus dem
    Mosaischen Gesetz mit dem Kern des universalen Liebesgebotes und der
    LEBENSHEILIGKEIT auch aus dem Gewissen aller zukünftigen Herrenrasse-Arier, ferner -Europäer auslöschen wollte, – diejenige Ethik aus dem Mosaischen Gesetz, die auch die des Christ-Glaubens geworden war, was Hitler mehrfach deutlich betonte und als in seinem oder auch General, Freund und Theoretiker des Totalen Kriegs Ludendorffs Sinne als Hindernis im 1. WK erfahren hatte; konkret zB. die Kriegsgefangenen zu ernähren und zu pflegen :

    Weshalb Die 10 Gebote, Das Vater Unser und selbst die BIBEL umgeschrieben wurden. Und weshalb Hitler den Islam gegen das „jüdische“ Christentum ausdrücklich als den Germanen gemäßer und welterfolg-versprechender hervorhob,
    — dokumentiert aus seinen Tischgesprächen (- > www Hitler+islam), beraten
    durch seinen Islam- & Holocaust-Fachmann Johann von L e e r s und “bereichert“ durch die damals schon multi-kulturelle Zusammenarbeit mit speziell den (arabischen) Moslems und Djihadisten (- die türkischen waren vorübergehend verhindert), u.a. unter der schiit. iran. Mullahs, der sunnit. internationalen MB undzwar speziell unter Führung des Moslembruderschaftführers für Palestine, Jerusalem-Mufti ( die höchste islamische Autorität zw. Damaskus und Kairo!), Arafat-Ziehvater, SS-Chef-Imam u. Rekruteur, Holocaust-Antreiber und dt. Weltrundfunk-Sprecher Mohammed Amin al-Husseini . . .


    Hitler war also kein „Krawall-Antisemit“, wie er selbst die Tätigkeit der nazi-deutschen Rasseausschüsse verurteilte ( und wie ihn auch manche taktisch einsetzten, die nicht an die Existenz einer jüdische Rasse glaubten, wie der bis heute berühmte Wiener Bürgermeister Lueger. – Es ging im Kern der Rassen-Gesetze und Rasse-Politik nie um die Ermordung von Indianern, Negern, Arabern etc.), sondern einer der eiskalt-brutalen „Vernunft“, die Deutschen und die anderen „Arier“ nicht ohne die Ausrottung der universellen Lebensrecht – & Liebesethik und ihrer Hauptträger zur Herrenrasse mit dem angeblichen Recht auf politischen Mord und die Wieder(!)einführung des Genozids als machtpolitische Waffe machen zu können, und so den Osten bis zum Ural auf Dauer kolonisieren zu können ( = „Generalplan Ost“ mit mindestens weiteren 30. Mio einkalkulierten Toten und Vernichtung durch Arbeit; Ausmordung der Gebiete)

    Von daher war der NS und der Holocaust weltpolitischer Satanismus und eine Großkampfansage gegen GOTT, – ähnlich wie der (Post-)Stalinismus, der die Juden stufenweise und schließlich ISRAEL ( und den Westen) auf’s Hetzer-
    Korn nahm, mit der gleichen ( „Protokolle“-) Weltverschwörungs-Ideologie, wie die der Nazis, international damit marodierend*). – Das Liebesgebot und Lebensheiligkeit galt unter der sozialistischen Diktatur natürlich auch nur relativ , auf das Kollektiv der Klasse bezogen, wie unter den Nazis, auf das Kollektiv des Rasse-Volkes. *( s. www “Die [massenpsychologische Methode der] Große Lüge und der MEDIENKRIEG gegen ISRAEL; von der Umkehrung der Wahrheit zur Umkehrung der Realität” )

    Doch geblendet vom Antibolschewismus einerseits, auf der Gegenseite vom Antifaschismus, die o h n e ihre Totalitarisierung und „Verjudung“ bzw. ohne ihre rechts- & links-antisemitische Totalitarisierung beide ihre Berechtigung hatten, erkannten zu lange Zeit die Russen samt vieler Kommunisten und Juden nicht, wohin man sie ver-führte, – als ähnlich in Deutschland und Österreich die meisten christlichen, die ( nicht selten selber antisemitischen und pro-arabischen) kommunistischen und sozialdemokratischen Führer und Massen nicht, — abgesehen von ihrer beschränkten Art des „antifaschistischen“ und schließlich illegalen Widerstandes.
    – Der Bischof von Münster, dann Kardinal von Galen war einer der ganz wenigen, der den Kern der Sache erkannt hatte, auch weil er die Schriften des Chefideologen der NSDAP ernstgenommen hatte, und konnte das dann ab 1939 zur Bremsung der mit der T-4-Aktion, der Massenermordung der angeblich unheilbar Kranken, umsetzen !

    – Bei den im Schnitt der NS-Ideologie näheren Evangelischen KIRCHE führte der schon 1933 aktiv und freiwillig durchgeführte Verrat an den (ehemaligen, konvertierten) Juden mit zur Abspaltung der „Bekennenden Kirche“ unter Bonhoeffer und Kollegen, der Hundert1000e folgten.

  4. Abgesehen daß ich hier oben GRUNDsätzlich und gegen die ewig gleiche Blödheit weiter obern Stellung genommen habe, ist @Mark Nu doch sehr konkret und triff mit seiner Kritik doch die große Schwäche des Frau Dr.Artikels ziemlich gut.
    Er ist bisher so ziemlich das Schwächste, was ich bisher auf AUDIATUR gelesen habe !

  5. Die “fabel-haft” ausufernde Vielfalt von Anti–Semitismus-Kommentaren sind für mich eine logische Folge der Tatsache, dass auch “waschechte Juden” ausblenden, wem das Prädikat ANTISEMIT zu allererst gebührt :
    Der Gott Jakobs . . . sonderte “sein Volk” aus den sie umgebenden anderen semitischen Völkern aus. Kapiert ?

  6. Was wollen sie eigentlich genau mitteilen? Vielleicht schreiben sie selber einen Artikel zum Thema, anstatt hier Autoren blöd hinzustellen! Den Studiendurchführenden dann noch unlautere Motive und Geldgier zu unterstellen, ist ja wohl der Gipfel.

  7. Was soll uns dieser Artikel sagen?

    … fragt man sich!
    Die Inhalte des Artikels sind so unbestreitbar und offenkundig wie allgemein bekannt.
    Weniger bekannt ist die inflationäre Verwendung der noch weniger bekannten
    Fremdwörter:
    “Die Digitalisierung der Informations- und Kommunikationstechnologie hat „Antisemitismus 2.0“ online schnell, multimodal, textsortenspezifisch diffus und rezipientenunspezifisch multiplizierbar gemacht”

    Der Satz eignet sich weniger für eine Verwendung am Stammtisch und selbst
    belesene Menschen dürften damit ihre Schwierigkeiten haben
    – dabei wäre das Thema an Stammtischen gerade gut aufgehoben.

    Nun hat also eine jahrelange Studie herausgestellt,
    was Net-Kommentatoren schon lange und ganz ohne Fördermittel
    herausgefunden hatten:
    Der Judenhass formuliert sich immer lauter und aufdringlicher
    und hat eine starke, religiöse Komponente.

    Dass aber auch die Politik,
    wenngleich aus viel niedrigeren Beweggründen
    (ja, noch niedriger – das geht!),
    einen jämmerlichen Judenhass fährt,
    hat die Autorin des Artikels,
    gleichwie vermutlich auch die Betreiber der Studie,
    schön in Watte gehüllt und nur beiläufig erwähnt:
    die Behörden kümmert der Judenhass nicht,
    weil es die politischen Parteien nicht interessiert.

    Denn wenn deutsche Minister am Grab des Judenmörders Arafat
    ein Tränchen verdrücken und einen Kranz ablegen
    – warum sollte der Behördenleiter in D,
    gleicher Partei angehörend,
    dann prügelnde Pali-Araber zurechtweisen lassen?
    Das gleiche Bild auch bei der Finanzierung der Judenmorde
    in Israel.

    Aber diesen Aspekt wollen wir mal nicht zu laut schreiben
    – nicht, dass am Ende noch Fördermittel von Anschluß-Studien
    gestrichen werden.

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