Israel: Frieden durch wirtschaftliche Nachhaltigkeit

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Sterf Wertheimer (zweiter von rechts). Bild: sustainabilitylabs.org
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Wie erreicht man Frieden? Laut dem israelischen Geschäftsmann Stef Wertheimer durch Arbeitsplätze.

Von Lin Arison & Diana C. Stoll

Stef Wertheimer ist einer der erfolgreichsten Geschäftsleute Israels. Darüber hinaus ist er Philanthrop und war in den späten 1970ern und frühen 1980ern Mitglied des israelischen Parlaments, der Knesset.

Das wichtigste der vielen Unternehmen Wertheimers war ISCAR, einer der weltgrössten Hersteller von industriellen Schneidwerkzeugen aus Hartmetall, wie sie Autohersteller wie etwa GM und Ford verwenden.

2006 wurde das Unternehmen, das Wertheimer 1952 in einer Bretterbude hinter seinem Haus gegründet hatte, das erste grössere internationale Ziel der Berkshire Hathaway von Warren Buffett.

Damals verkaufte Wertheimer 80 Prozent von ISCAR an Buffett, 2013 folgten die verbliebenen 20 Prozent. (ISCAR ist heute die führende Marke des Unternehmens International Metalworking bzw. IMC.)

Wertheimer hat in Israel sechs Gewerbegebiete errichtet (und ein siebtes in der Türkei), die industriellen Start-up-Unternehmen – er bezeichnet sie als „kapitalistische Kibbuzim“ – Platz zum Arbeiten bieten. In einem davon finden sich die innovativen „Open Museums“. Sie gehören zu den Unterfangen, für die Wertheimer 2010 den Oslo Business for Peace Award erhielt.

Das neueste Gewerbegebiete Wertheimers wurde 2013 in der überwiegend arabisch besiedelten Stadt Nazareth eröffnet. Von der in der Jesreelebene gelegenen Einrichtung aus hat man einen Blick über eine der grünsten Landschaften Israels.

Eine ganze Etage eines der Gebäude wird vom Abrechnungsunternehmen für Telekommunikationsanbieter Amdocs eingenommen (dessen Mitarbeiter in Nazareth zu 60 Prozent Araber und zu 40 Prozent Juden sind). Weitere Unternehmen in diesem Gewerbegebiet sind Alpha Omega (ein Hersteller von Instrumenten für Neurowissenschaften) und MEET (Middle East Entrepreneurs of Tomorrow – Unternehmer der Zukunft im Nahen Osten).

Die Eröffnungszeremonie des Gewerbegebiets wurde von Shimon Peres besucht, der bemerkte: „Dies ist die beste Erklärung für ein Miteinander von Juden und Arabern, wirklich von Bedeutung und nicht nur eine leere Phrase.“

Wertheimer glaubt fest, dass die Antwort auf die Probleme der Region – die Probleme der Welt – Beschäftigung und wirtschaftliche Stabilität für alle ist. „Wodurch entsteht Frieden?“, fragt er. „Die Antwort lautet: Arbeitsplätze.“

Lin Arison & Diana C. Stoll sind die Urheberinnen von The Desert and the Cities Sing: Discovering Today’s Israel, einem Schatzkästchen, das die kreativen Errungenschaften und Innovationen Israels hervorhebt.