Am 2. August wird Israel seinen ersten Umweltbeobachtungs-Satelliten VENµS mit der Trägerrakete „VEGA“ von Französisch-Guayana aus ins All schicken. Der Satellit, dessen Name die Abkürzung für „Vegetations- und Umweltbeobachtung mit einem Neuen Mikro-Satelliten“ ist, ist ein Projekt der Israel Space Agency (ISA) und deren Pendant, der französischen Raumfahrtagentur CNES.
von Andrew Friedman / TPS
Die Ben-Gurion-Universität des Negev teilte mit, der neue Satellit sei der erste wissenschaftliche Beobachtungssatellit Israels, dessen Aufgabe die Durchführung landwirtschaftlicher und ökologischer Beobachtungen ist. Professor Arnon Karnieli, Leiter des Remote Sensing Laboratory der Ben-Gurion-Universität am Jacob Blaustein Institute for Desert Research in Sde Boker, ist an der Seite seines französischen Kollegen, Dr. Gerard Dedieu vom CESBIO (Centre d’Etudes Spatiales de la BIOsphère), der leitende israelische Wissenschaftler des Projekts.
Der Satellit soll am Mittwoch 2. August um 4:58 Uhr israelischer Zeit vom Raumfahrtzentrum Guayana bei Kourou starten.
Nach Angaben der Universität haben Umweltbeobachtungssatelliten angesichts wachsender Umweltgefahren – wie etwa Überbevölkerung, Schrumpfung von Ackerland, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen – in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Satellit wird landwirtschaftliche Flächen und andere Naturräume beobachten und Daten über den Zustand dieser Flächen, ihrer Belaubung, Aufforstung, Landwirtschaft, der Qualität von Wasserquellen und vieles mehr aufzeichnen. Der Satellit wird alle zwei Tage Bilder der ausgesuchten weltweiten Untersuchungsstandorte an Karnieli und Dedieu übermitteln. Das erste Bildmaterial erwarten die Forscher für den 01. November.
Ofir Akunis, Minister für Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt, stellte fest: „Israel ist weltweit bekannt für seinen Mut und seine Innovationskraft – Elemente, die auch die technologische Entwicklung von VENµS kennzeichnen. Wir sind sehr stolz, dieses langerwartete Projekt der besten Ingenieure und Wissenschaftler Israels unter Federführung der israelischen und der französischen Raumfahrtagenturen (ISA u. CNES) Früchte tragen zu sehen.“
Der von dem Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI) konstruierte Satellit wird beim Start 265 kg wiegen und innerhalb von 2 Tagen in einer Höhe von 720 km seine Umlaufbahn der ersten Phase erreicht haben. Das erste Satelliten-Signal wird fünfeinhalb Stunden nach dem Start erwartet. Der Satellit wird die Erde in jedem 48-Stunden-Zyklus 29 mal umkreisen und soll 4,5 Jahre in seiner Umlaufbahn verbleiben. Danach wird der Satellit in eine niedrigere Umlaufbahn in 410 km Entfernung von der Erde versetzt werden.
Der VENµS-Satellit ist mit einer Spezialkamera ausgestattet, die die Erde in 12 Wellenlängen scannt, also sehr viel detaillierter, als das menschliche Auge wahrnehmen kann. Laut Professor Karnieli wird dies den Wissenschaftlern ermöglichen, den Zustand und die Dynamik der Vegetation an den ausgewählten Forschungsstandorten genauer zu quantifizieren.
„Präzisionslandwirtschaft“
„Die kombinierten einzigartigen Eigenschaften des Satelliten, darunter eine hohe räumliche Auflösung von 5 Metern, ein hohes spektrales Auflösungsvermögen von 12 schmalen Wellenlängenbändern sowie die kurze Zeit bis zum erneuten Erreichen des Beobachtungsgebiets, sind von zentraler Wichtigkeit bei der Beobachtung von Nutzpflanzen nach dem Konzept der „Präzisionslandwirtschaft“ erklärt Karnieli. Er fügt hinzu: „Dieses Konzept ermöglicht den Landwirten, die räumlichen und zeitlichen Veränderungen ihrer Kulturen zu sehen und zwar nicht nur im Massstab des gesamten Bereichs, sondern im Massstab kleiner Einzel-Parzellen innerhalb des gewählten Bereichs. Dies hilft dem Landwirt, seine Ressourcen zu schonen und sowohl den Boden als auch das Grundwasser vor zu grossen Einträgen von Wasser, Düngemitteln und Pestiziden zu schützen.“
Professor Karnieli wird ein nationales Bildarchiv erstellen, das zu Forschungszwecken zur Verfügung stehen wird. In Zukunft soll dieses Bildmaterial als wichtige Ressource zur Verfolgung von Klimaveränderungen dienen, da Bilder künftiger Satelliten mit den Aufnahmen des VENµS-Satelliten verglichen werden können.
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Fehler korrigiert. Es handelt sich in der Tat „nur“ um die Umlaufbahn, diese ist allerdings korrekt:
https://en.wikipedia.org/wiki/VEN%C2%B5S
Der Artikel muss noch mal nachgearbeitet werden. Der Teil über den geostationären Orbit ist definitiv falsch, dieser befindet sich in einer Höhe von mehr als dreißigtausend Kilometern.
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