Ökumenischer Rat der Kirchen unterstützt palästinensische Proteste am Tempelberg

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Foto Shebab / Twitter
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Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seine Unterstützung für die palästinensische Kampagne gegen die israelische Kontrolle über die heiligen Stätten Jerusalems erklärt und bezeichnet die neuen israelischen Sicherheitsmassnahmen am Tempelberg als „zersetzenden Akt inmitten eines ohnehin bereits zerbrechlichen Friedens“.

 

Von Ben Cohen

„Die Aufrechterhaltung des historischen Status Quo und die Unterstützung gleicher Rechte für Christen, Moslems und Juden an diesen heiligen Stätten ist äusserst wichtig für die Wahrung des Friedens und die Deeskalation der Gewalt“, sagte Pater Ioan Sauca, amtierender Generalsekretär des ÖRK.

„Tausenden von Menschen, die weit gereist sind, um zu beten, den Zugang zu heiligen Stätten zu verweigern, stellt nicht nur eine Verletzung der Rechte dieser Menschen dar, sondern ist auch ein zersetzender Akt inmitten eines ohnehin bereits zerbrechlichen Friedens“, erklärte Pater Sauca.

Eine namhafte jüdische Menschenrechtsgruppe machte sich über den ÖRK lustig, weil dieser gegen das Aufstellen von Metalldetektoren an der Stätte durch die Israelis protestiert hatte, wo doch solche Massnahmen an religiösen Stätten überall sonst auf der Welt längst üblich sind. 2015 führte Saudi-Arabien eine Reihe neuer Einschränkungen, einschliesslich elektronischer Armbänder, für Moslems ein, die die traditionelle Hadsch-Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, nachdem ein Selbstmordattentäter gefasst worden war, der einen Anschlag auf die Grosse Moschee in der heiligsten Stadt des Islam geplant hatte. Auch die wichtigsten christlichen Stätten, am offensichtlichsten im Vatikan in Rom zu sehen, haben angesichts der fortdauernden Welle islamistischer Terroranschläge in Europa und dem Nahen Osten verstärkte Massnahmen eingeführt.

„Die Aufstellung von Metalldetektoren im Vatikan, in Regierungsgebäuden und an jedem Flughafen auf der ganzen Welt wird als selbstverständlich angesehen“, stellte Rabbi Yitzchok Adlerstein, Direktor für Interreligiöse Angelegenheiten am Simon Wiesenthal Center (SWC), fest. „Sie wurden erstmals erforderlich, als die Palästinenser vor Jahrzehnten den Terrorismus internationalisierten.“

In einer Stellungnahme des SWC heisst es: „Wenn der ÖRK-Aufruf zur Erhaltung des ‚Status Quo‘ auf dem Tempelberg befolgt wird, d. h. freier Zugang ohne Metalldetektoren, macht er sich mitschuldig an zukünftigem Blutvergiessen. Wenn der ÖRK tatsächlich daran interessiert ist, die Rechte aller Betenden zu schützen, sollte er extremistische Proteste und Drohungen gegen Istanbuls grösste Synagoge anprangern, die bereits zwei Terroranschläge erleiden musste.“

Die Haltung des ÖRK gegenüber Israel ist schon seit Jahrzehnten fortwährend feindselig. Die Organisation vertritt eine absichtlich vage Politik gegenüber der BDS-Kampagne gegen Israel, indem sie sagt, sie unterstütze keinen Boykott, gleichzeitig aber „alle gewaltfreien Bemühungen, die Besetzung zu beenden (einschliesslich der Erwägung geeigneter wirtschaftlicher und anderer Massnahmen)“ unterstützt.

Der ÖRK ist ein wesentlicher Befürworter des christlichen „Kairos-Palästina“-Dokuments, das terroristische Handlungen „bewaffneten Widerstands“ als „legalen palästinensischen Widerstand“ bezeichnet, die historische Verbindung der Juden zu Israel in theologischer Hinsicht leugnet, dazu aufruft, die Kirchen weltweit für die BDS-Bewegung zu mobilisieren und Israel mit dem südafrikanischen Apartheid-Regime vergleicht.

Laut dem israelischen Forschungsinstitut NGO Monitor unterstützt der ÖRK direkt Gruppen in seinem „Israel/Palästina“-Netzwerk, die BDS- und „Lawfare“-Kampagnen unterstützen, welche darauf abzielen, führende politische und militärische Vertreter Israels wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ zu verurteilen.

Zuerst erschienen auf Englisch bei The Algemeiner.

1 Kommentar

  1. Das Verhalten des Ökumenischen Rates der Kirchen,
    den Pali-Arabern – insbesondere in dieser Situtation! –
    eine pseudomoralische Basis zu bieten
    ist so schändlich
    wie der Gedanke an eine Einheit aller Religionen und Pseudo-Religionen
    in einer (1) Anbetung!

    Denn:

    Gibt es nur einen einzigen Gott, der Gewalt und das Böse liebt
    – dann zieht der Rat die Menschheit über ihre Anbetungsformen ins Lächerliche.
    Welchen Sinn macht es, meinen Feind anzubeten
    – da dürfte es sich wohl eher um Kriecherei handeln.

    Gibt es hingegen nur einen einzigen Gott, der weise ist und das Gute liebt
    – dann beschmutzt der ökumenische Grundgedanke die berechtigte Anbetung
    dieses Gottes,
    wird seine Anbetung doch, wenig sinnvoll, mit den fäkalgleichen Zutaten
    falscher Anbetung in einem Topf verrührt.
    Guten Appetit – wer mag, mag mögen!

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