Verwirrspiel um Trumps “Geheimnisverrat” an Russen

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Symbolbild. Foto U.S. Navy
Symbolbild. Foto U.S. Navy
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Der amerikanische Präsident Donald Trump hat angeblich streng gehütete israelische Geheimnisse an die Russen weitergegeben. Das gefährde israelische Agenten, die bei Al-Qaida eingeschleust werden konnten, so hatte es geheissen.

Die Washington Post, berichtete, dass der amerikanische Präsident „Top Secret“ Erkenntnisse eines Verbündeten dem russischen Aussenminister Sergei Lavrov und dem russischen Botschafter in Washington Sergei Kislyak preisgegeben habe. Über den Inhalt der geheimen Informationen war nichts zu erfahren. Namentlich nicht genannte „amerikanische Offizielle“ haben gegenüber der Zeitung die Befürchtung ausgesprochen, dass die Russen so erlangte Geheimnisse an Iran weitergeben könnten.

Demokraten und Republikaner in den USA empörten sich über die „Verantwortungslosigkeit“ ihres Präsidenten, während in Israel die Angelegenheit diskutiert wurde, ohne weitere Details zu veröffentlichen. Israelische Offizielle erklärten besorgt, dass wichtige Informationsquellen zu Iran und Extremistengruppen kompromittiert worden seien. Ebenso wurde vorgeschlagen, keine Geheimdienstinformationen mehr mit den Amerikanern zu teilen. Laut Ynet hätten die Israelis sogar die Amerikaner davor gewarnt, die Informationen weiterzugeben, weil sonst diese Informationsquelle versickern könnte.

Jetzt hat die New York Times aus ihren Quellen veröffentlicht, dass es einer Eliteeinheit der israelischen Armee gelungen sei, in Computer des Islamischen Staates (IS) und anderer islamistischer Extremistengruppen einzudringen. Dabei hätten die Israelis erfahren, dass die Islamisten an der Entwicklung von Sprengstoffen arbeiten, die in Batterien und Laptops eingebaut und nicht bei den üblichen Sicherheitskontrollen auf den Flughäfen entdeckt werden könnten. So könnten Flugzeuge zum Absturz gebracht werden, ohne Spuren zu hinterlassen.

Die US-Regierung hatte daraufhin aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von grösseren Elektronikgeräten im Handgepäck auf Flügen aus einigen Ländern in die USA verboten. Die zehn betroffenen Flughäfen liegen in Jordanien, Ägypten, Saudiarabien, Kuwait, Marokko, Katar, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wie üblich, wurde diese Massnahme von einigen Menschenrechtsorganisation und Politikern als „rassistisch“ und „diskriminierend“ kritisiert.

Während das Weisse Haus die Berichte über eine Weitergabe von Geheimnissen an die Russen zunächst dementierte, bestätigte Trump per Twitter: “Als Präsident wollte ich mit Russland (bei einem offen geplanten WH-Treffen) Tatsachen über Terrorismus und Flugsicherheit teilen, wozu ich absolut berechtigt bin. (Das hatte) humanitäre Gründe. Zudem möchte ich, dass Russland den Kampf gegen ISIS und Terrorismus stark verstärkt. ”

Weder israelische, noch US-Behörden wollten die neuen Details im Bericht vom Montag kommentieren.

Über Ulrich W. Sahm

Ulrich W. Sahm, Sohn eines deutschen Diplomaten, belegte nach erfolgtem Hochschulabschluss in ev. Theologie, Judaistik und Linguistik in Deutschland noch ein Studium der Hebräischen Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist Ulrich Sahm Nahost-Korrespondent für verschiedene deutschsprachige Medien und berichtet direkt aus Jerusalem.

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