Technion eröffnet neues Krebsforschungszentrum

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Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und innovativer Technologien zur Frühdiagnostik im Technion Integrated Cancer Center.

von Viva Sarah Press

Wissenschaftler aus der ganzen Welt versammelten sich vor Kurzem in Israel zur Einweihung des Technion Integrated Cancer Center (TICC), dem ersten Schwerpunktzentrum dieser Art in der globalen Krebsforschung. Ziel des Zentrums ist die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und modernster Technologien zur Frühdiagnostik.

„Den Krebs zu besiegen ist eine der drängendsten Herausforderungen der globalen Gemeinschaft und sie erfordert einen interdisziplinären Ansatz“, erklärte der Präsident des Technion, Professor Peretz Lavie. „Was wir dafür brauchen, ist die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenwissenschaftlern, Biochemikern, Zellbiologen, Informatikern und Spezialisten für Mikroskopie und bildgebende Verfahren. Wir brauchen Ingenieure und wir brauchen Klinikärzte – und sie alle finden wir hier am Technion.“

Das TICC stellt auch ein Bindeglied zu den fünf an das Technion angeschlossenen Krankenhäusern dar, in denen klinische Studien durchgeführt werden. Das neue Zentrum wird gemeinsam von Professor Ze‘ev Ronai und Distinguished Professor Aaron Ciechanover geleitet, der zusammen mit dem Technion-Professor Avram Hershko und dem verstorbenen Dr. Irwin Rose 2004 den Chemie-Nobelpreis für die Entdeckung des Ubiquitin-Systems erhielt – eine Entdeckung, die zur Entwicklung wirkungsvoller Krebsmedikamente führte.

„Das TICC macht starke Verbindungen zwischen Ingenieuren, führenden Krebsforschern und Klinikärzten möglich“, sagte Ronai, der für seine Arbeiten zur Kartierung der Signalwege von Krebs, der Vermehrung von Krebszellen unter extremen Bedingungen und der Heterogenität von Tumoren bekannt ist. „Diese Verbindungen werden die Entwicklung innovativer Diagnosewerkzeuge und neuer Behandlungsmethoden voranbringen, die letztlich zu besseren Ergebnissen für unsere Patienten führen werden.“

„Heute leugnet kaum jemand mehr, dass Medizin, Grundlagenwissenschaften und Ingenieurwissenschaften im Grunde eine einzige Disziplin sind. Die Natur unterscheidet nicht zwischen Physik, Chemie, Biologie und Medizin – sie alle sind ein Kontinuum“, erklärte Ciechanover.

„Und was den Kampf gegen den Krebs angeht – die Sequenzierung des menschlichen Genoms, die heute schon sehr schnell und günstig praktiziert wird, wird zur Entdeckung neuer Mutationen führen und so die Früherkennung von Tumoren ermöglichen, was wiederum die Entwicklung neuer therapeutischer Möglichkeiten zur Folge haben wird.  Auch wenn die Sterblichkeitskurven noch nicht begonnen haben zu sinken, werden sie dies doch ganz bestimmt tun und zwar, wie ich hoffe, schon recht bald. Im besten Fall werden wir den Krebs besiegen; im schlimmsten Fall werden wir ihn von einem bislang sicheren Todesurteil in eine chronische Krankheit verwandeln.“

Die zur Eröffnungszeremonie angereisten Wissenschaftler kamen vom Weill Cornell Medical College; dem Dana-Farber/Harvard Cancer Center und dem Massachusetts General Hospital; der Cambridge Universität; der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania sowie von Israels führenden Institutionen wie dem Technion, der Universität Tel Aviv, dem Weizmann Institute of Science und der Hebräischen Universität Jerusalem.

„Wir werden nicht plötzlich in der New York Times die Schlagzeile lesen: ‚Krebs ist heilbar‘“, sagte Ciechanover. „Aber wir werden nach und nach neue Behandlungsmethoden entdecken, bis irgendwann der Tag kommen wird, an dem wir in einer Welt ohne Krebs leben.“

Auf Englisch zuerst erschienen bei Israel21c.