Abschied von Shimon Peres in Jerusalem: Wer kam und wer fernblieb

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Foto Gabriel Rosenberg / Twitter
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Unter den Ehrengästen auf dem Herzlberg in Jerusalem sassen in der ersten Reihe US Präsident Barack Obama und sein Vorgänger Bill Clinton.

Der britische Prince Charles, der Luxemburger Grossfürst und König Filipe von Spanien wurden von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Trauerrede persönlich begrüsst. Ganz vorne sassen auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, der französische Präsident Francois Hollande, begleitet von seinem Vorgänger Nicolas Sarkozy, Aussenminister Frank Walter Steinmeier, US Aussenminister John Kerry, der britische Premierminister Cameron und Nahostvermittler Tony Blair.

Die aussenpolitische Kommissarin der EU Federica Mogherini, hatte am Abend vor dem Begräbnis noch ein politisches Gespräch mit dem israelischen Premierminister geführt. Das Fernbleiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel war schon bei der Bundespressekonferenz bekannt gegeben worden.

Die Amerikaner und Prinz Charles trugen aus Respekt eine Kipa, eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung, nicht aber die meisten anderen Honoratioren.

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas war der einzige prominente arabische Repräsentant, während die arabischen Knessetabgeordneten der „Gemeinsamen Liste“ mit ihren 13 Mitgliedern geschlossen die Trauerfeier boykottierten, was zu erheblicher Kritik auch von arabischen Volksvertretern in anderen Parteien geführt hatte.

Das israelische Aussenministerium hatte zwar die Beteiligung von Papst Franziskus angekündigt, doch der Vatikan liess verlauten, dass das katholische Kirchenoberhaupt beschlossen habe, seine geplante Reise nach Georgien am Freitag anzutreten und nicht nach Jerusalem zu kommen.

Für die ausländischen offiziellen Gäste aus insgesamt 90 Staaten hatte die Jerusalemer Nobelherberge, das King David Hotel, kurzfristig alle seine Gäste in andere Hotels verlegt, um Platz zu schaffen.

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Über Ulrich W. Sahm

Ulrich W. Sahm, Sohn eines deutschen Diplomaten, belegte nach erfolgtem Hochschulabschluss in ev. Theologie, Judaistik und Linguistik in Deutschland noch ein Studium der Hebräischen Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist Ulrich Sahm Nahost-Korrespondent für verschiedene deutschsprachige Medien und berichtet direkt aus Jerusalem.

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1 Kommentar

  1. Die arabischen Knessetabgeordneten (Balad und Konsorten) scheinen immer mehr mit der Hamas in Konkurrenz treten zu wollen. Vor allem in den Disziplinen Schäbigkeit, Menschenverachtung und auf der Rennstrecke „Unterstes Niveau“ liefern sie sich ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen. Vorstellbar ist aber auch, dass sie am Ende Arm-in-Arm über die Ziellinie laufen.

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