Wir verlieren die Schlacht im Krieg der Ideen, und zwar aus einem einfachen Grund: Wir sind die ganze Zeit in der Defensive, während diejenigen, die nach unserer Vernichtung trachten, uns aktiv und unablässig dämonisieren.
von Isi Leibler
All die israelischen Regierungen, die sich nach dem Osloer Abkommen abwechselten, fühlten sich verpflichtet, den palästinensischen Terror und Hass zu verharmlosen bzw. nicht ernst zu nehmen, um sich die Unterstützung der Öffentlichkeit für eine Politik zu sichern, die, wie man rückblickend sagen kann, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Von Anfang an hatte Jassir Arafat, der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, seinem Volk gesagt, das Endziel sei die Abschaffung des jüdischen Staates – doch wir hielten solche Tiraden für leere Worte, die nur dazu dienten, Arafats radikale Widersacher im Innern zu beschwichtigen.
Während die Regierung fälschlich unseren Friedenspartner pries, gaukelten sich viele Israelis vor, dass der Terrorismus, mit dem wir es zu tun haben, ein extremistischer Fehltritt wäre und dass die Palästinenser nichts anderes wollten, als den Konflikt auf der Grundlage einer Zweistaatenlösung zu beenden. Auch der Rest der Welt nahm es zum grössten Teil für bare Münze, wenn wir Arafat und seinen Nachfolger, Mahmoud Abbas, immer wieder als Moderate und echte Friedenspartner lobten.
Der langfristig angelegten palästinensischen Politik, uns Stück für Stück zu vernichten, kam das zupass. Gerne akzeptierten sie unsere Zugeständnisse und Rückzüge, ohne selbst auch nur einen Millimeter nachzugeben; und auch weiterhin dämonisieren sie uns und stellen unsere Legitimität in Frage.
Doch das Schlimmste war, dass wir es versäumt haben, auf die üble Gehirnwäsche hinzuweisen, der die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Bevölkerung unterzieht. Obwohl die Araber den Juden schon während der Zeit des britischen Mandats feindlich gesonnen waren, war diese Feindseligkeit doch nicht vergleichbar mit der Kultur des Todes und des Bösen, die heutzutage jeden Aspekt des palästinensischen Lebens durchdringt.
Die Palästinenser sagen ausdrücklich, dass ihr Staat ein judenreiner wäre und dass es Juden niemals gestattet sein würde, im Land ihrer Ahnen zu leben – selbst dann nicht, wenn sie sich der palästinensischen Staatsgewalt unterordnen würden. Palästinenser, denen nachgesagt wurde, ein Grundstück an einen Juden verkauft zu haben, wurden brutal hingerichtet.
Die Palästinensische Autonomiebehörde ist zu einer kriminellen Gesellschaft geworden; man kann sie mit dem Vorkriegsdeutschland vergleichen, als die Nationalsozialisten die Bevölkerung zu genozidalen Barbaren transformierten, indem sie die Juden als Untermenschen darstellten. Die Palästinenser bezeichnen die Juden als die „Nachkommen von Affen und Schweinen“ und verlangen ihre Auslöschung. Dies geschieht nicht einmal im Stillen, sondern in eindeutigen Verlautbarungen, die täglich von den religiösen und politischen Führern gemacht werden; jeder kann diese in den umfangreichen Dokumentationen bei Palestinian Media Watch, MEMRI und anderen nachschlagen.
Eine Gesellschaft, in der Kindergartenkinder einer solchen Gehirnwäsche unterzogen werden, dass sie glauben, das höchste Ziel des Islam sei es, zum Märtyrer zu werden, indem man Juden tötet, kann man nur als verbrecherisch bezeichnen.
Ohne jede Hemmung werden die Dämonisierung Israels und die Manifestationen der Kultur des Todes von den politischen Führern, den Mullahs in den Moscheen und in den staatlich kontrollierten Medien verbreitet. Das reicht bis hin zu direkten Aufforderungen an den Einzelnen, Juden zu töten, sei es organisiert oder spontan. Die „heroischen“ Szenen von Jugendlichen, die Juden erstechen, Abbas’ Lob der Märtyrer „mit heiligem Blut“ und die völlig aus der Luft gegriffene religiöse Wahnvorstellung, wonach die Juden planten, die Al-Aksa-Moschee zu zerstören – all das mischt sich zu einem Hexentrank urzeitlichen Ingrimms und Hasses.
Den Terroristen, die von Israelis verhaftet werden, zahlt die Palästinensische Autonomiebehörde grosszügige Staatsgehälter, und wenn sie getötet werden, werden ihre Familien belohnt – mit Geld, das westliche Länder zur Verfügung stellen. Auf allen Ebenen adeln die religiösen und politischen Führer die Terroristen als Helden und nationale Märyter. Um sie zu ehren, werden Plätze, Schulen und sogar Fussballvereine nach ihnen benannt.
Die Barbarei, die die Palästinenser in sich aufgesogen haben, zeigt sich auch in den Feiern auf den Strassen, zu denen sie spontan zusammenströmen, sobald wieder mal ein Israeli ermordet wurde. Gar noch verstörender sind die immer wieder im Fernsehen gezeigten Aufnahmen von Müttern, die sich stolz darüber äussern, dass eines ihrer Kinder zu einem Märtyrer geworden ist und dabei für gewöhnlich der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass auch ihre anderen Kinder dem Beispiel folgen mögen.
Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, dass Meinungsumfragen unter den Palästinensern breite Unterstützung für Terroranschläge gegen Israel und ebenso breiten Widerstand gegen eine Zweistaatenlösung zeigen. Der von Arafat und Abbas betriebene Prozess der Indoktrination hat mehrere Generationen von Palästinensern radikalisiert und sie glauben gemacht, dass die einzige Lösung des Konflikts darin bestünde, die jüdische Souveränität in dieser Region ein für allemal zu beenden.
Für das barbarische und genozidale Wesen der palästinensischen Gesellschaft gibt es erdrückende Beweise. Obwohl sie dem Ausland ein „moderates“ Gesicht zeigen, sind die Palästinenser im Innern vom gleichen Schlag wie der Islamische Staat (mit dem Unterschied, dass die Palästinenser wahrscheinlich korrupter sind).
Kann man – selbst wenn man die Turbulenzen in der Region und die vom Iran und dem IS drohende Gefahr einmal ausser Acht lässt – sich irgendein Land vorstellen, das der Gründung eines Staates zustimmt, der es zerstören will, der unvermeidlich ein krimineller Nachbarstaat sein wird und ein Übernahmekandidat für den IS oder die Iraner? Das ist völlig unvorstellbar.
Und trotzdem betrachtet der grösste Teil der internationalen Gemeinschaft – die Vereinigten Staaten inbegriffen – dies als eine Angelegenheit von zwei Nationen, die um Land streiten. Wäre dies wirklich der Fall, dann hätten die Palästinenser nicht die Angebote von Ministerpräsident Ehud Barak und Ministerpräsident Ehud Olmert ausgeschlagen, die willens waren, bis zu 97 Prozent der einst von Jordanien beherrschten Gebiete abzugeben.
Obwohl Israel immer wieder das Ziel von Diffamierung und Delegitimierung war, blieb es lediglich in der Defensive und versuchte, die Lügen, die verbreitet wurden, zu widerlegen. Doch wie schon Joseph Goebbels sagte: Wird eine Lüge oft genug wiederholt, fangen die Leute an, sie zu glauben. Dieser Ausspruch hat sich bewahrheitet; viele im Westen haben den verzerrten palästinensischen Narrativ angenommen, wonach Israel ein Apartheidsstaat sei, ein Besatzer und eine Nation, die in Sünde geboren wurde.
Ironischerweise ist die Schwäche unserer Position darin begründet, dass wir, um unsere Verbündeten zu befrieden und Israelis davor zu „schützen“, mit der rauen Realität konfrontiert zu werden, bis vor kurzem absichtlich darauf verzichtet haben, die Wahrheit zu sagen und auf die barbarische und kriminelle Natur unseres angeblichen Friedenspartners hinzuweisen
Hätten wir von Anfang an Kampagnen geführt und die von unseren Nachbarn verübten Gräueltaten aufgedeckt, hätte das auf Antisemiten und die wahnhafte Linke vielleicht keine Wirkung gehabt – auf die Aufgeschlossenen aber sehr wohl.
Doch selbst jetzt noch, mit Verspätung, sollte es die höchste Priorität unserer aussenpolitischen Anstrengungen sein, die Barbarei unserer Nachbarn ans Licht zu bringen, anstatt sich in endlose Dispute darüber zu verstricken, ob die winzigen zwei Prozent des Territoriums, die die Siedlungen einnehmen (die nicht erweitert werden), gerechtfertigt sind.
Die jüngste Initiative von Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, Beziehungen zu unabhängigen Palästinensern aufzubauen, ist – einmal abgesehen davon, dass sie nicht die Billigung des Kabinetts hat – zum Scheitern verurteilt, weil jeder Palästinenser, der sich an solchen Verhandlungen beteiligen würde, sofort ermordet werden würde. Stattdessen muss Druck aufgebaut werden, um bei dem Durchschnittspalästinenser die Einsicht zu wecken, dass es in seinem ureigenen Interesse liegt, Führer an die Macht zu bringen, die den Friedensprozess wirklich unterstützen. Doch von so etwas ist derzeit leider weit und breit nichts zu sehen.
Es ist an der Zeit, dass wir uns vorwärtsbewegen und konzentrierte Anstrengungen unternehmen, um mithilfe einer detaillierten Dokumentation das bösartige Wesen der palästinensischen Gesellschaft aufzudecken. Dies würde es für Amerikaner und Europäer viel schwieriger und peinlicher machen, weiterhin Druck auf Israel auszuüben, die Schaffung eines Staates zu akzeptieren, der unvermeidlich ein verbrecherischer Staat sein würde – das gilt erst recht vor dem Hintergrund des in der Region herrschenden Chaos und der terroristischen Bedrohungen, die nun auch das Kernland Europas erreicht haben.
Diese Kolumne wurde ursprünglich in der Jerusalem Post und der israelischen Tageszeitung Israel Hayom veröffentlicht. Isi Leibler ist ehemaliger Vorsitzender der australischen jüdischen Gemeinde und ehemaliger Vorsitzender des Verwaltungsrates des Jüdischen Weltkongresses. Leibler lebt in Israel und ist regelmässiger Kolumnist für die Jerusalem Post und Yisrael Hayom. Übersetzung Stefan Frank.
Hallo Mark Nu,
Bei der Beurteilung der immer wiederkehrenden mörderischen Anschläge der palästinensischen Araber gibt es mindestens zwei Sichtweisen. Einmal die persönliche: Im stillen Kämmerlein kann ich mir ohne Konsequenzen jede denkbare Variante einer Antwort ausmalen.
Die Reaktion der Israelis muss dagegen mehrere Aspekte umfassen: Zuerst kommt der Blick auf das Ganze, welche Auswirkungen haben welche Reaktionen auf die mittel- und langfristige Entwicklung der israelischen Gesellschaft. Das ist die Aufgabe von Politikern, und das machen sie in Israel nicht schlecht. *
Der Erhalt des Ganzen und der soziale Zusammenhalt ist dabei von primären Interesse und darf keinesfalls durch eine flüchtige und kurzfristige Genugtuung aufs Spiel gesetzt werden. Deswegen darf man Angehörige von Mordopfern nicht entscheiden lassen, welche Antworten zu erfolgen haben. Auch hieße dies, ihnen eine zusätzliche Verantwortung aufzubürden, die sie nicht tragen können. Wir als Individuen können mit ihnen leiden, sie trösten und ihnen, nach der Zeit der Trauer, dabei helfen, zu erkennen, dass ihre toten Angehörigen nur einen Wunsch haben: Nämlich dass die Lebenden ihr Leben weiterleben.
* Einen sehr interessanten Einblick in diese Problematik findet sich in dem empfehlenswerten Buch von Dan Diner, Rituelle Distanz – Israels deutsche Frage. Es geht darum, wie sich Israel nach dem Ende des Dritten Reichs zu Deutschland verhält, angesichts der millionenfach begangenen Morde. Sehr anschaulich werden die verschiedenen Positionen innerhalb Israels geschildert und warum man sich letztlich gegen eine Politik des Boykotts von Deutschland entschieden hat.
Warum ich nicht Ihrer Meinung bin:
Sie haben Ihre Ansicht gut argumentiert und sogenannt besonnen reagiert.
Grundsätzlich bevorzuge ich Menschen mit einer ruhigen, klaren und besonnenen Denkweise.
Doch gebe ich bei Ihrer Einstellung eines zu bedenken:
Wenn Sie die Politik Israels mit Ihrer Einstellung prägen und dementsprechend
auch Verantwortung für die jeweilige Vorgehensweise tragen sollten
– wären Sie bereit, sich vor die Mutter von Hallel Ariel und vor die Kinder von
Dafna Meir zu stellen und diesen Menschen ihre letzten beiden Absätze
darzulegen?!
– so wie Sie sie geäussert haben und mit ebendieser Konsequenz?!
Persönlich sehe ich Israel schon seit Jahrzehnten im Krieg und
die Verantwortung für eine zu lasche Politik gegenüber Aggressoren
und zum Nachteil von verstümmelten und grausam ermordeten Opfern
KÖNNTE ich nicht tragen.
Wie auch?!
In diesem Krieg gibt es eine einzige Rechtsgüterabwägung:
Das nichtexistente Recht der palästinensischen Aggressoren auf einen judenfreien Nahen Osten
gegen
das Recht der Israelis auf Leben und körperliche Unversehrtheit in einem
staatsrechtlich unbestreitbar ihnen gehörenden Land.
Die Todesstrafe dränge doch nicht ICH den Aggressoren auf!
Die Aggressoren wie Al-Masri haben die Ebene der Auseinandersetzung
gemäß eigenem Willen auf die bedingungslose Wahl zwischen Leben
oder Sterben verlagert!
@Mark Nu
Einem Teil Ihres Beitrages stimme ich zu. Was die Todesstrafe für „palästinensische Mordhetzer“ anbelangt, möchte ich im Folgenden ein paar Gegenargumente anführen ohne dabei einer Zimperlichkeit das Wort zu reden.
Erstens ist die Todesstrafe in zivilisatorischer Hinsicht ein Rückschritt und sie führt zahlreiche problematische Begleiterscheinungen mit sich. Die für mich wichtigsten davon sind: Die Todesstrafe ist endgültig, doch ein Justizirrtum kann nie ganz ausgeschlossen werden. Die Schaffung und Aufrechterhaltung der dazu erforderlichen „Infrastruktur“ ist eine schwere Hypothek für eine demokratische und humane Gesellschaft.
Zweitens würde sich der israelische Staat dadurch von den eigenen Ideen und den Grundsätzen einer demokratischen und offenen Gesellschaft entfernen. Es gilt genau abzuwägen, was der Erhaltung ebendieser Errungenschaft förderlich ist oder was zu seiner langfristigen Auflösung beiträgt.
Angesichts der andauernden Dämonisierung Israels kann einen schon mal die Wut packen. Ich kenne das nur zu gut, doch Wut ist leider ein schlechter Ratgeber. Mir scheint, die in letzter Zeit gezogenen Konsequenzen (NGO-Bagage, BDS-Rassisten, Sanktionen gegen die „arabische Liste“ wegen ihres Beifalls für palästinensische Mörder) zeigen in der Tendenz, dass hier notwendige Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Es ist typisch für demokratische Gesellschaften, dass diese etwas dauern. Aber sie werden beschlossen und dann umgesetzt, das ist entscheidend.
Freut mich, dass die Einsicht in die Bösartigkeit palästinensischer Politik bei den Medien und der
israelischen Bevölkerung langsam durchsickert.
Appeasement und Gutmenschen-Denken sind bei den Arabern völlig unangebracht.
Meine persönliche Hoffnung ist, dass Israel ohne Rücksicht auf die Meinung der Weltöffentlichkeit
wieder anfängt,
palästinensische Mordhetzer hinzurichten.
Der Vergleich der palästinensischen Führungen mit Hitler-Deutschland und dem IS ist
absolut gerechtfertigt.
Das Mantra von der „Friedenspolitik“, von zwei Völkern im selben Staat,
ist nur eine bequeme Selbsttäuschung, deren Preis die Schwächsten zu zahlen haben:
beispielsweise Hallel Ariel und die anderen Attentats-Opfer.
Al-Masri und auf persönlichen Wunsch auch alle anderen Psychopathen sollten bekämpft werden
– bis sie sich nicht mehr aus ihren Rattenlöchern wagen können.
Sollte ich als Teil der Weltöffentlichkeit erfahren, dass al-Masri erschossen worden ist,
so werde ich jederzeit öffentlich meine Freude darüber bekunden.
Kommentarfunktion ist geschlossen.