Israelische Opfer von München 1972 in Rio de Janeiro geehrt

1
Lesezeit: 2 Minuten

Jahrelang haben sich die Hinterbliebenen vergeblich um eine offizielle Ehrung der elf israelischen Sportler bemüht, die bei den Olympischen Spielen in München 1972 von palästinensischen Terroristen ermordet wurden. Gestern erhielten sie endlich olympische Anerkennung.

In einer von IOC-Präsident Thomas Bach geleiteten Zeremonie wurde im Olympischen Dorf in Rio de Janeiro ein Ort der Trauer eingeweiht, der von nun an bei allen Olympischen Spielen installiert werden soll. Er besteht aus zwei Steinen aus dem antiken Olympia, die in Glas eingelassen sind. Ein Baum voller bunter Bänder ist ebenfalls Teil des Gedenkortes.

IOC-Präsident Bach sagte nach einer Schweigeminute: „Die Einweihung des Ortes der Trauer gibt uns die Möglichkeit, uns an diejenigen zu erinnern, die bei den Olympischen Spielen gestorben sind. Wir entschieden uns für das Olympische Dorf als Ort, da er für uns die Olympische Familie symbolisiert.“ Dann verlas er die Namen der elf israelischen Opfer, des bei der Befreiungsaktion getöteten deutschen Polizisten und des Sportlers Nodar Kumaritashvili, der bei den Olympischen Winterspielen 2010 bei einem Trainingsunfall getötet wurde.

Zwei der Witwen der getöteten Sportler, Ankie Spitzer – Witwe des Fechttrainers André Spitzer – und Ilana Romano – Witwe des Gewichthebers Yossef Romano – waren bei der Zeremonie anwesend. Romano sagte: „Ich habe nie geglaubt, dass dies einmal passieren würde. Nach 44 Jahre bin ich glücklich über diesen historischen Moment.“ Spitzer fügte hinzu: „Ich kann nicht beschreiben, wie emotional dies für mich ist, und wie viel uns dies bedeutet. Wir haben so viel durchgemacht. Wir haben immer ein Nein (vom IOC) erhalten, aber diesmal haben wir nicht nur ein Ja bekommen, sondern ein grosses Ja.“

Quellen: Botschaft des Staates Israel Berlin, IOC, Ynetnews

1 Kommentar

Kommentarfunktion ist geschlossen.