Wie Unternehmen aus Judäa und Samaria den BDS-Boykott umgehen

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Produkte von Lev Haolam. Foto Lev Haolam
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Jeden Monat bestellt Michael Stines, 32, aus North Carolina ein Paket mit Produkten aus Judäa und Samaria. Der Inhalt reicht von Honig aus Hebron über Olivenöl aus Shilo bis zu handgefertigtem Schmuck aus Yitzhar und Keramik aus Ma’ale Michmash.

von Anav Silverman/TPS

„Für jeden aus meiner Familie ist in diesen Päckchen stets etwas dabei, zum Beispiel Süssigkeiten für die Kinder und Schmuck für meine Frau. Wir können es jeden Monat gar nicht abwarten, das Paket zu öffnen. Das ist unsere Art, Judäa und Samaria zu unterstützen“, sagte Stines der Nachrichtenagentur Tazpit (TPS) in einem Interview von seinem Zuhause in North Carolina aus.

Stines ist Generalunternehmer und hat bereits 15 Israel-Reisen seiner Gemeinde begleitet, die unter anderem nach Judäa und Samaria geführt haben. Er ist der Überzeugung, dass es dringend notwendig ist, Israel nicht nur „durch Worte, sondern durch Taten“ zu unterstützen.

Der passionierte Unterstützer Israels kauft die Päckchen von einer Organisation namens Lev Haolam, die vor knapp vier Jahren von Nati Rom, einem Anwalt aus Esh Kodesh in Samaria, und seiner Frau ins Leben gerufen wurde. Beide hatten einen Weg gesucht, Kleinunternehmern in Judäa und Samaria bei ihrem Kampf gegen den internationalen Boykott von Produkten aus der Region beizustehen.

Nati Rom, Gründer von Lev HaOlam mit seiner Tochter. Foto Hillel Maeir/TPS
Nati Rom, Gründer von Lev HaOlam mit seiner Tochter. Foto Hillel Maeir/TPS

„Wir versenden jeden Monat rund 1.000 Päckchen mit Erzeugnissen von etwa 20 Kleinbetrieben aus Judäa und Samaria“, sagte Nati Rom. Unter dem Namen Lev Haolam Package Project verkauft die Initiative Waren an Unterstützer in aller Welt, unter anderem China, den USA, den Niederlanden, Japan und Australien. Das Paket kostet pro Monat 99 Dollar und kann über die Homepage der Organisation bestellt werden.

„Weltweit gibt es Millionen an Menschen, die Israel unterstützen möchten, und nach Wegen suchen, dies aktiv zu tun – sie wollen partnerschaftlich für uns da sein“, sagte Rom gegenüber TPS. „Sie tun dies, indem sie jüdische Geschäftsinhaber und die Menschen in Judäa und Samaria unterstützen“, so Rom, der die Welt auf seinen Vortragsreisen bereist hat, bei denen er Judäa, Samaria und seine Organisation vorstellt.

Nati Rom hat in Michael Stines einen echten Partner gefunden, den er während eines Samaria-Besuchs von Stines mit seiner Kirchengruppe vor einigen Jahren auch persönlich kennenlernen durfte. „Wir haben gesehen, welche Auswirkungen der BDS-Boykott hat und wie sehr die kleinen Geschäftsleute in Judäa und Samaria darunter leiden. Ich war von Natis Initiative begeistert“, sagte Stines und ergänzte, dass er in den USA zu den ersten Käufern der Lev Haolam-Pakete gehörte.

Stines hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lev Haolam in den Vereinigten Staaten zu grösserer Bekanntheit zu verhelfen, und gewinnt immer wieder neue Kunden aus North Carolina, Georgia, Tennessee und South Carolina.

Einer der Geschäftsinhaber, die grosse Hilfe von Lev Haolam erhalten, ist Hadas Sattler, 36, aus Ma’ale Michmash in der Region Binyamin. Sie stellt Keramikartikel her, die von dem Land und der biblischen Geschichte der Region inspiriert werden. „Lev Haolam hat für meinen Betrieb den entscheidenden Unterschied gemacht“, sagte sie gegenüber TPS. „Nati bestellt bei mir regelmässig neue Waren und leistet einen fantastischen Beitrag zur Vermarktung meiner Produkte.“

Ganz in diesem Sinnen äussert sich auch Shlomo Keshet, der Inhaber von Saboneto, einem Familienbetrieb in Kochav Hashachar in der Region Binyamin, der natürliche Seifen herstellt. Diese werden mit Schlamm aus dem Toten Meer und vor Ort angebauten Kräutern angereichert.

Shlomo Keshet der Inhaber von Saboneto. Foto Hillel Maeir/TPS
Shlomo Keshet der Inhaber von Saboneto. Foto Hillel Maeir/TPS

„Jeden zweiten Monat erhalten wir von Lev Haolam eine Grossbestellung. Für unseren Betrieb ist das ein Glücksfall“, sagte Shlomo, der mit seiner Familie ursprünglich in Gusch Katif lebte und in der Landwirtschaft tätig war. Keshet ist Vater eines Kindes mit Down-Syndrom. Für seinen Sohn und andere Menschen mit besonderen Bedürfnissen hat er in und rund um seine familienbetriebene Seifenfabrik verschiedene spezielle Arbeitsplätze geschaffen.

„Je mehr Seifen wir verkaufen, um so mehr Menschen mit besonderen Bedürfnissen können wir beschäftigen“, führte Keshet aus.

Kunden wie Michael Stines sind froh über die Möglichkeit Produkte von Shlomo Keshet, Hadas Sattler und anderen Geschäftsleuten aus Judäa und Samaria kaufen zu können. „Wir lieben diese Produkte“, sagte Stines. „Es ist fantastisch, dass wir diese hochwertigen Produkte kaufen können von Menschen, die im Herzen Israels so hart dafür arbeiten.“